Ferrari-Boss: Historischer Sieg hat "wahre Scuderia" gezeigt

Sergio Marchionne lobt seine Mannschaft nach dem Ferrari-Doppelsieg von Monaco in den allerhöchsten Tönen: "Endlich das Auto, das unsere Tifosi verdienen"

(Motorsport-Total.com) - Ging Ferrari aus der Formel-1-Saison 2016 noch sieglos und als die Nummer drei unter den Herstellern hervor, reitet die Scuderia derzeit auf der Erfolgswelle. In Monaco feierte man nicht nur den ersten Sieg im Fürstentum seit 2001, sondern auch den ersten Ferrari-Doppelsieg seit 2010. Mit insgesamt drei Siegen in sechs Rennen führt Sebastian Vettel die WM-Tabelle mittlerweile mit 25 Zählern Vorsprung auf Mercedes-Konkurrent Lewis Hamilton an.

Selbst der Brite muss anerkennen: "Die Ferraris scheinen überall zu funktionieren. Die nächsten 14 Rennen werden also sehr schwierig. Sie haben über das Jahr gesehen wohl das stärkste Auto - so wie wir im vergangenen Jahr." Während Hamilton in Monaco nach einem desaströsen Qualifying um Schadensbegrenzung kämpfte, blieben die Roten auch für seinen Teamkollegen Valtteri Bottas außer Reichweite.

So konnten Polesetter Kimi Räikkönen und Monaco-Sieger Vettel am Ende nur selbst schlagen - und tauschten die Plätze. Manche witterten bereits eine Verschwörung. Doch bei Ferrari will man davon nichts wissen und genießt lieber den Moment. Diesem kann sich auch Präsident Sergio Marchionne nicht entziehen. Er spricht sogar von einem historischen Sieg für die Scuderia, auf den man sehr lange gewartet habe.

"Das ist nicht nur ein Sieg", sagt der Italiener stolz. "Wir sind bei einem Grand Prix mit einer so glorreichen Tradition wie in Monaco Erster und Zweiter geworden. Ferrari hat hier das letzte Mal ebenfalls mit einem Doppelsieg, damals von Schumacher und Barrichello, gewonnen. Diesmal war es ein sehr spannendes Rennen, in dem wir die wahre Scuderia gesehen haben." So hart seine Kritik in der Vergangenheit ausfiel, so groß ist nun sein Lob.

Marchionne schwärmt: "Mein Kompliment gilt den Fahrern und einmal mehr dem gesamten Team, sowohl an der Strecke als auch in Maranello, wo jeder Einzelne Tag für Tag unermüdlich am Auto arbeitet. Es bereitet unseren Anhängern endlich die Freude, die sie verdienen." Das dürfte nicht minder für Ferrari-Pilot Vettel gelten. Ihm hat der Präsident schon eine Vertragsverlängerung angeboten - und das auf Lebenszeit.