• 12.06.2004 21:19

  • von Fabian Hust

Ferrari bleibt hinter eigenen Erwartungen zurück

Mit den Plätzen sechs und sieben musste sich Ferrari in Montreal mit der schlechtesten Qualifikation des Jahres zufrieden geben

(Motorsport-Total.com) - Michael Schumacher war überrascht, seinen Bruder auf der Pole zu sehen, genauso überrascht dürfte der Ferrari-Pilot über seinen sechsten Rang und 1,080 Sekunden Abstand gewesen sein, die er sich durch einen Fahrfehler zum Teil selbst eingehandelt hat. Teamkollege Rubens Barrichello landete mit 1,287 Sekunden Rückstand nach einer ebenfalls nicht fehlerfreien Runde einen weiteren Rang dahinter. Ferrari dürfte wohl ein Mal weniger oder zumindest später die Box aufsuchen als die meisten Fahrer davor. Doch die Favoritenrolle auf den Sieg hat man abgeben müssen.

Titel-Bild zur News: Fittipaldi und Schumacher

Emerson Fittipaldi holt sich ein Autogramm bei Michael Schumacher ab

Michael Schumacher: "Ich würde sagen, dass dies ein schwieriges Qualifying war. Ich hatte nicht erwartet, dass es einfach werden würde, aber nun wird es interessant sein zu sehen, wie gut unsere Reifen im Rennen sein werden und wie viel Boden wir im Vergleich zu dem gutmachen können, was wir im Qualifying verloren haben. Ich habe schon Rennen aus schlechteren Positionen auf der Startaufstellung gewonnen. Aus diesem Grund bin ich für morgen immer noch zuversichtlich."#w1#

Rubens Barrichello: "Das war heute ein etwas komplizierter Tag. Heute Morgen habe ich einen Randstein anders als normal überfahren und das Auto hat hart genug aufgesetzt, um das Chassis zu beschädigen. Die Mechaniker haben fantastische Arbeit geleistet, um meinen Motor im Ersatzauto zu montieren, was bedeutet hat, dass ich im zweiten Teil der vierten Session wieder auf die Strecke gehen konnte. Das neue Auto hat ein sehr gutes Handling, aber meine Runde war nicht perfekt. Ich habe einen Fehler in Kurve sechs gemacht, der mich mindestens eine halbe Sekunde gekostet hat. Aber ich bleibe für morgen positiv gestimmt, denn unser Auto ist im Renntrim sehr konkurrenzfähig."

Ferrari-Rennleiter Jean Todt: "Ohne Zweifel, das war ein schwieriges Qualifying, das mit Michael in der dritten und Rubens in der vierten Startreihe geendet hat. Das Ergebnis ist nicht das, was wir uns gewünscht hatten und das wird morgen zu einem komplizierten Rennen für uns führen. Es sieht jedoch noch alles sehr offen aus und wie immer werden Strategie und Zuverlässigkeit die entscheidenden Faktoren sein. Wir wollen so viele Punkte wie möglich einfahren, diese sind für beide Meisterschaften wichtig."

Ross Brawn, Technischer Direktor: "Das ganze Wochenende über hatten wir einen Reifen von Bridgestone, der in Sachen Konstanz sehr gut war, aber wir haben ein wenig gekämpft, das Maximum in der ersten Runde aus ihm herauszuholen. Das hat uns heute Nachmittag ein wenig geschadet, hinzu kommt, dass keiner unserer Fahrer eine saubere Runde fuhr. Aber wir können immer noch optimistisch sein, da wir einen Reifen haben, auf den wir uns viele Runden sehr gut verlassen können, wie wir das im Freien Training gesehen haben. Nun müssen wir uns auf die Fahrer verlassen, dass sie einen guten Start machen und ihnen mit der richtigen Strategie helfen."