• 17.08.2002 15:54

  • von Reinhart Linke

Ferrari: Bestmögliche Ausgangslage geschaffen

Auch im Qualifying konnte keiner die Ferrari-Fahrer schlagen ? Barrichello vor Schumacher auf der Pole Position

(Motorsport-Total.com) - Nach der Dominanz von Ferrari im Freien Training beherrschte das Team aus Maranello am Samstag auch das Qualifikationstraining in Budapest. Auf der 3,975 Kilometer langen Strecke war Rubens Barrichello aber der schnellere Fahrer "der Roten", so dass sich der Brasilianer am Ende zum dritten Mal in diesem Jahr und zum insgesamt sechsten Mal die Pole Position sichern konnte.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Rubens Barrichello freute sich über seine dritte Pole Position in diesem Jahr

Zunächst hatte der 30 Jahre alte Brasilianer seinen ersten Versuch nach einem Dreher von Jenson Button abbrechen müssen, konnte dann aber auf die Pole Position fahren und im letzten Run seine Bestzeit sogar noch auf 1:13.333 Minuten verbessern. Der Familienvater konnte damit zum vierten Mal in diesem Jahr Michael Schumacher im Qualifying schlagen.

Rubens Barrichello zeigte sich nach dem Abschlusstraining zufrieden: "Heute war es sehr schwierig, in der richtigen Richtung voranzukommen, weshalb ich sehr erfreut über das Resultat bin, besonders, weil ich meinen ersten Versuch abbrechen musste, als sich vor mir jemand gedreht hatte. Wir haben das Auto seit dem Morgen sehr verbessert und das Team erledigte eine gute Arbeit. Es ist sehr erfreulich, dass ich auf einer Strecke, auf der das Überholen sehr schwierig ist, die Pole Position geholt habe. Wir nahmen während der Session kleine Setupänderungen vor. Ich veränderte das Auto vor dem zweiten Versuch nicht. Vor dem dritten Run nahmen wir eine Änderung vor, die mir nicht gefiel, so dass wir sie für den abschließenden Versuch wieder rückgängig machten, als ich nochmals schneller war, da ich im letzten Sektor besser war. Ich freue mich auf das Rennen. Das Rennen von der Pole Position aus zu beginnen gibt mir die besten Möglichkeiten, da die Strecke auf dieser Seite am saubersten ist."

Michael Schumacher nutzte derweil nur drei seiner vier möglichen Versuche und sparte damit einen Satz Reifen für das 77 Runden lange Rennen am Sonntag. So kam der fünffache Formel-1-Weltmeister am Ende nur bis auf 0,059 Sekunden an die Pole Position heran und musste sich so mit Startplatz zwei zufrieden geben.

Dennoch war der 33-jährige Wahlschweizer mit seinem Abschlusstraining insgesamt ganz zufrieden: "Ruben erledigte heute ein gute Arbeit und ich konnte ihn nicht schlagen. Wir fühlten, dass ein letzter Run nicht notwendig war, weshalb wir entschieden, einen Reifensatz für morgen zu sparen. Ich hatte bei meinem letzten Run einen kleinen Drift, aber vor allem verlor ich in Kurve zwölf Zeit. Das Rennen von der schmutzigen Seite aus zu beginnen hilft nicht und es ist wichtig, die Position zu halten. Es wäre unrealistisch zu denken, von dieser Position aus einen Platz gewinnen zu können. Ich bin sicher, dass wir einen aufregenden Start sehen werden."

Rennleiter Jean Todt war ebenfalls zufrieden: "Ich bin sehr glücklich mit dem heutigen Resultat. Wir haben zum siebten Mal in diesem Jahr die Pole Position geholt und es ist das vierte Mal, dass wir beide Autos in der ersten Reihe haben. Unsere Autos haben seit Beginn des Wochenendes einen sehr konkurrenzfähigen Eindruck hinterlassen, zum Teil durch die großartige Arbeit von Bridgestone, die uns Reifen zur Verfügung stellen, die sehr schnell und zudem auch konstant sind. Da es hier sehr schwierig ist zu überholen, sind wir natürlich glücklich, die bestmöglichen Startpositionen für das morgige Rennen zu haben. Wir werden versuchen, im Rennen unsere Ziel zu erreichen. Wir wissen, dass das Rennen sehr lang ist und es sehr heiß wird. Wie üblich wird die Zuverlässigkeit daher sehr wichtig sein."

Technikdirektor Ross Brawn ergänzte: "Heute sahen wir einen engen Kampf unserer beiden Fahrer, wobei Rubens eine großartige Pole Position holte. Wir hatten nicht erwartet, dass die Temperaturen heute so steigen würden und dies führte dazu, dass der Abstand zwischen uns und unseren Konkurrenten kleiner wurde. Jedoch haben unsere Autos und unsere Reifen an diesem Wochenende bisher gut funktioniert. Wenn die Temperaturen so bleiben, denke ich, dass wir morgen ein enges Rennen sehen werden. Eine Möglichkeit, um Plätze gutzumachen, sind die Boxenstopps, aber zunächst kommt es auf einen guten Start an."