• 10.07.2005 17:10

Ferrari auch in Silverstone nur Mittelmaß

Mehr als fünf WM-Punkte waren heute für Ferrari nicht drin - Verantwortliche wegen der Krise enttäuscht und gleichzeitig ratlos

(Motorsport-Total.com) - Für Ferrari setzte es heute in Silverstone eine weitere empfindliche Niederlage, obwohl es am Freitag noch relativ gut für die Roten aus Maranello ausgesehen hatte: Michael Schumacher wurde anfangs vom langsameren Trulli aufgehalten und landete auf dem sechsten Platz, 1,2 Sekunden vor seinem Teamkollegen Rubens Barrichello, der als einziger Pilot im 20 Mann starken Feld auf eine Dreistoppstrategie setzte. Doch ganz egal, was Ferrari auch probiert: Der F2005 ist langsamer als die Konkurrenzboliden.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Ratlosigkeit: Michael Schumacher weiß nicht, warum sein F2005 zu langsam ist

"Ich habe schon gestern gesagt, dass wir mit einem schwierigen Rennen rechnen und dass es das Ziel sein muss, beide Autos in die Punkte zu bringen", seufzte Teamchef Jean Todt. "Leider ist es genauso gekommen. Wir sind einfach nicht dazu in der Lage, die Pace der Führenden zu gehen, und dieses Resultat spiegelt das Kräfteverhältnis hier in Silverstone wider. Das einzig Gute, was man nach diesem Wochenende mitnehmen kann, ist die gute Zuverlässigkeit."#w1#

Auch Technikchef Ross Brawn konnte nur verzweifelt seine Brille zurechtschieben: "Offensichtlich war das ein enttäuschendes Rennen", meinte er. "Wir hatten während der Trainings und des Qualifyings ein gutes Gefühl, aber heute war es dann doch wieder recht schwierig. Unsere Fahrer waren an und für sich zufrieden, aber das Auto ist einfach nicht schnell genug. Konkrete Probleme hatten wir nicht, abgesehen vielleicht von der Phase, als Michael von Trulli aufgehalten wurde, aber ich bin mir nicht sicher, ob wir sonst weiter vorne gelandet wären."

"Ich kann nicht glücklich sein mit einem sechsten Platz", murmelte Schumacher, der mehr als eine Minute Rückstand hatte, vor sich hin. Und weiter: "Ganz klar sind wir im Moment nicht schnell genug. Ohne Trulli vor mir hätte ich vielleicht gegen Button fighten können, aber das soll keine Entschuldigung sein. Wenn man die Performance der Nordamerikarennen mit den letzten beiden vergleicht, dann bewegen wir uns sogar eher rückwärts. Wir sind nicht so stark wie unsere Konkurrenten. Ich freue mich auf das Heimrennen in Hockenheim, würde den Fans aber gerne mehr bieten."

Auch Barrichello hatte mit seinen beiden WM-Zählern keine rechte Freude: "Ein schwieriges Rennen", stöhnte der Brasilianer. "Wir hatten nicht die Pace, die wir haben sollten. Mein Start war gut, ich kam an Trulli vorbei und alles lief nach Plan. Abgesehen davon, dass mich Button aufgehalten hat, war ich gut unterwegs. Dadurch funktionierte meine Dreistoppstrategie aber nicht ganz wie geplant. Ich hatte einige Bremsprobleme, genau wie in Magny-Cours. Wenn ich mir jedoch ansehe, wie sich das Rennen entwickelt hat, wäre wohl ohnehin nicht mehr drin gewesen."