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Fernando Alonso: Was die Formel 1 vom Indy 500 lernen kann

Während Fernando Alonso beim Spektakel von Indy weilte, gähnte die Formel 1 in Monaco vor sich hin: Der Spanier sieht aber keine Kopiermöglichkeiten

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso hatte am Sonntag beim Indy 500 eine aufregende Zeit. Der Spanier erlebte die komplette Klaviatur der Gefühle: von seiner ersten Führung als Rookie bis zum bitteren Motorschaden kurz vor Schluss. Das Indy 500 war ein wahres Spektakel, nun muss Alonso wieder in den Alltag Formel 1, die trotz des Saisonhöhepunktes in Monaco einen lange Zeit eher monotonen Sonntag verlebte.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso findet es schwierig, Dinge aus Indianapolis zu kopieren Zoom

Der Spanier hat nun einen Einblick in beide Welten bekommen und könnte doch sicherlich ein paar Schwachstellen nennen, um die Königsklasse zu einem solchen Spektakel wie in Indianapolis zu verhelfen. "Es gibt mit Sicherheit Dinge, die die Formel 1 von hier lernen kann", nickt der McLaren-Pilot im Anschluss an das Rennen. Doch er muss gleich den Zahn ziehen, denn das meiste davon dürfte nicht funktionieren.

"Man kann das nicht einfach so von hier nach da kopieren - und umgekehrt", unterstreicht er, dass man die Events nicht miteinander vergleichen könne. Denn was in der Formel 1 funktioniert, funktioniere nicht notwendigerweise auch in der IndyCar-Serie - oder andersherum. "Sie müssen die Dinge behalten, die in der Formel 1 funktionieren", sagt Alonso. "Beide Serien sind zwar unterschiedlich, aber beide machen Spaß."

Den größten Unterschied zum Indy 500 sieht der zweimalige Weltmeister vor allem im unvorhersehbaren Rennen. Auf dem Indianapolis Motor Speedway hätten viele Piloten gewinnen können - bis zur letzten Runde war nicht klar, dass Takuma Sato am Ende die Nase vorne haben würde. "Das ist vermutlich der Schlüssel des Erfolgs", unterstreicht der Spanier.


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In Monaco wussten die Fans hingegen, dass sehr wahrscheinlich ein rotes Auto gewinnen würde. Es gibt derzeit nur zwei siegfähige Teams, in den vergangenen Jahren war ohnehin klar, dass Mercedes in den meisten Fällen konkurrenzlos ist. "In der Formel 1 sind die Positionen schon vor dem Rennen sicher, weil sich das Kräfteverhältnis nicht so sehr ändert", so Alonso, der darin den größten Unterschied sieht. "Die Rennen sollten offener sein, denn das sorgt für eine gute Show. Das ist das Beste hier."

Auch in Sachen Fanzugang und Medienaktivitäten sei das Indy 500 noch einmal eine andere Welt. "Der Event hier ist riesig", staunt der McLaren-Pilot. Vor allem der ausgedehnte Zeitplan lasse noch einmal andere Möglichkeiten zu als in der Formel 1. "Weil wir zwei Wochen hier sind, können wir viele Aktivitäten außerhalb der Strecke machen, für die wir in der Formel 1 nicht die Zeit haben", so Alonso.


Indy 500

Allerdings ist auch bekannt, dass das Indy 500 eine Sonderstellung im IndyCar-Kalender genießt. Denn abseits des Saisonhöhepunktes kämpft die Serie mit den gleichen Problemen wie die Königsklasse. Die Zuschauerzahlen waren schon einmal besser und auch die Rennen sind abseits der Oval-Kurse nicht immer ein Spektakel. Außergewöhnliche Sieger kommen trotzdem gerne zustande - über die Umstände wird dann aber gerne diskutiert.