Fernando Alonso: Rückkehr in die Formel 1 fällt nicht schwer

Auch wenn Fernando Alonso beim Indy 500 ausfiel, bereut er seinen Monaco-Tausch nicht und hofft in der zweiten Saisonhälfte auf eine Steigerung bei McLaren

(Motorsport-Total.com) - Für Fernando Alonso endete sein Ausflug ins IndyCar am vergangenen Sonntag wie so manches Formel-1-Rennen mit einem technischen Ausfall. In der 180. von 200 Runden beim legendären Indy 500 gab der Honda-Motor von Alonsos orangenfarbenem Flitzer den Geist auf. Der Spanier lag zu diesem Zeitpunkt an siebter Stelle - mit Aussicht auf einen Podestplatz. Vor der erfahreneren Konkurrenz musste er sich im Oval nicht verstecken.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso bereut nicht, Monaco für das Indy 500 ausgelassen zu haben Zoom

"Für mich was es eine unglaubliche Erfahrung", sagt der 35-Jährige und erklärt: "Ich konnte eine neue Rennserie entdecken, habe von Null angefangen zu lernen. Ich war ein Rookie, ein absoluter Anfänger. Und das weckt all deine Sinne und den Rennfahrer in dir." Alonso gelang es, von Anfang an Tempo aufzubauen und konkurrenzfähig zu sein. Eine Leistung, die ihn bei Fahrerkollegen und Experten viel Respekt eingebracht hat.

Der Spanier scherzt: "Ich bin ja nicht bei den '20 Meilen von Cincinnati', sondern den 500 Meilen von Indianapolis gestartet. Das ist das größte Rennen der Welt. Das gibt es keine Zeit zum Lernen, du musst sofort abliefern. Das war extrem herausfordernd, aber auch bereichernd." Dass er dafür den prestigeträchtigen Grand Prix von Monaco hat sausen lassen, schmerzt ihn nicht. Erst recht nicht nach dem Doppelausfall am Sonntag.

McLaren in der zweiten Saisonhälfte konkurrenzfähiger?

"Ich bin niemals glücklich, wenn McLaren ein Rennen nicht beendet", betont Alonso. "Es ist wahr, dass mich viele gefragt haben, wie ich Monaco gegen das Indy 500 eintauschen kann. Weil es die beste Gelegenheit für das Team auf Punkte ist. Ich selbst habe dort zweimal gewonnen, bin zweifacher Weltmeister. In Monaco um den sechsten, siebten Platz, selbst um den fünften zu fahren..." Das sei nicht, wo er sich sehen wolle.


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Insofern habe er in Monaco kein Traumresultat verpasst, rechtfertigt Alonso. Nach seinem Indy-500-Start in die Formel 1 zurückzukehren, falle ihm nicht schwer: "Ich kehre zu einer normaleren Routine zurück. Insofern ist es etwas Gutes, denn es ist einfacher und ich bin daran gewöhnt. Es wird also nicht allzu schwer. Andererseits wissen wir, was in Kanada, Aserbaidschan, Österreich, Silverstone und so weiter passieren wird."

Damit meint er die Aussichten seines Teams auf ein Erfolgserlebnis. Denn bisher steht McLaren als einziger Rennstall mit noch immer null WM-Punkten da. In Monaco schieden Stoffel Vandoorne und Ersatzfahrer Jenson Button nach Unfällen aus. Alonso sieht dennoch Fortschritte: "Ich denke, das Auto wird besser und besser. In Barcelona waren wir Siebter im Qualifying. In Monaco schafften es beide Autos in Q3."

Für die zweite Saisonhälfte schätzt der Spanier McLaren daher "wesentlich konkurrenzfähiger" ein. Zugleich gibt der 35-Jährige aber auch zu: "Für mich geht es in der Formel 1 mittlerweile nicht mehr um dieses Jahr, sondern um nächstes Jahr und was ich dann machen werde. Das ist meine Motivation." Und diese ziele darauf ab, "nächstes Jahr meinen dritten WM-Titel zu gewinnen". Mit welchem Team ist noch offen.