• 13.10.2004 09:35

Fernando Alonso: Von elf auf fünf

Fernando Alonso verbesserte sich in Suzuka von Rang elf auf fünf - doch mit dem Rennen konnte der Spanier nicht zufrieden sein

(Motorsport-Total.com) - Rein zahlentechnisch sah das Japan-Rennen von Fernando Alonso gut aus. Vom elften Startplatz fuhr er auf die fünfte Endposition. Doch der Spanier erhoffte sich mehr vom Rennen, zumal man BAR-Honda im Kampf in der Herstellerwertung wieder Punkte abnehmen wollte. Das Renault-Team erklärte auf der eigenen Internetseite nun genau, warum nur der fünfte Platz möglich wurde. "Der Spanier büßte gleich auf den ersten Runden seine Chancen auf eine bessere Platzierung ein, da er von langsameren Teilnehmern aufgehalten wurde. Zu Beginn seines dritten Turns verlor er zudem viel Zeit auf Takuma Sato", erklärte das Team.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso erlebte in Suzuka ein schwieriges Rennen

Mit einer Zwei-Stopp-Strategie wollte er zum Rennende wieder Boden gutmachen, doch diese Aufgabe gestaltete sich schwierig. "Die entscheidende Phase trat ein, als Alonso zum zweiten Mal mit voll getanktem Auto auf die Strecke zurückkehrte. Sato, der auf eine Dreistopp-Taktik gesetzt hatte, war zu diesem Zeitpunkt mit fast leerem Boliden unterwegs. Die Aufgabe für den Renault F1-Piloten stand damit fest: Er musste den Rückstand auf den Japaner so gering halten, dass dieser sich nach seinem eigenen letzten Tankhalt nicht wieder vor Fernando einreihen kann."#w1#

"Dieses Fernduell um die vierte Position begann in Runde 35 - als Alonso mit 17 Sekunden Rückstand auf Sato mit gefülltem Treibstoff-Reservoir ins Rennen zurück kehrte - und währte bis zum 40. Umlauf, der Tankpause des BAR-Piloten. Mehr als drei weitere Sekunden durfte Fernando in dieser Zeit nicht mehr auf Takuma verlieren. Doch der Spanier kämpfte mit seinem schweren Auto, dessen Reifen - die weichere Mischung von Michelin - zudem zu Beginn eines jeden Turns körnten."

Keine Chance für Alonso

Alonso war chancenlos. "Seine Rundenzeiten erreichten nicht das geforderte schnelle Niveau", so die Erklärung. "Alonso verlor nicht die erlaubten drei, sondern fiel um 7,5 Sekunden weiter zurück. Genug für Sato. Der Japaner konnte kürzer tanken, da er Treibstoff für fünf Runden weniger ausfassen musste. Als er wieder auf die Piste einbog, betrug sein Vorsprung auf seinen Renault-Rivalen 4,5 Sekunden - Game over."

Dabei wurde das Rennen des Spaniers bereits in der Anfangsphase massiv beeinflusst, langsamere Autos hemmten seinen Vorwärtsdrang. "Dass er von der elften Position aus ins Rennen ging, dies verdankte Fernando einer zu vorsichtigen Runde im entscheidenden Qualifying. In diesen sieben Auftaktrunden büßte der Renault-Pilot zehn Sekunden ein - exakt jener Rückstand, der später über den vierten Platz entscheiden sollte."

Auch der abgesagte Trainings-Samstag hinterließ Spuren. "Ohne je die Chance gehabt zu haben, Reifen und Renault R24 aufeinander abzustimmen, stellten sich die Folgen schnell ein: Zu Beginn eines jeden Turns wiesen die Pneus starkes 'Graining' auf, sie körnten. Dennoch legte Alonso - wie bereits 14 Tage zuvor beim Großen Preis von China in Shanghai - einmal mehr eine faszinierende Vorstellung aufs japanische Parkett. Obwohl er bis zu 20 Runden mit einem Satz Reifen drehte, entpuppte sich der Spanier zumeist als achtschnellster Fahrer auf der Strecke."

"Dank tollem Kampf rückte er schon bald von Position elf auf den fünften Rang nach vorne, obwohl er das volle Potenzial seines Boliden angesichts seiner Zweistopp-Strategie nie zu 100 Prozent aufblitzen lassen konnte", erklärte das Team. "Jedes Mal, wenn die Zweistopper leicht unterwegs waren, rollte Alonsos Rennwagen auf alten Reifen. Waren seine Pneus neu und schnell, dann hatte er die volle Treibstoff-Ladung an Bord. Mehr als die elftschnellste Rennrunde war da nicht möglich - eine Feststellung, die seine schlussendliche Position im Ziel umso erstaunlicher wirken lässt."