• 05.01.2010 11:57

  • von David Pergler

Fernandes: Hersteller kommen und gehen

Tony Fernandes sieht sich als Speerspitze einer neuen Bewegung in der Formel 1 und erklärt, warum Bezahlfahrer für ihn nicht in Frage kommen

(Motorsport-Total.com) - Ein Jahrzehnt war die Formel 1 fest im Griff der großen Automobilhersteller, welche die Formel 1 primär als große Marketingbühne betrachtet haben. Mit der jüngsten Flut an neuen Teams wurde eine Bewegung losgetreten, welche wieder Rennen um der Rennen Willen fahren will. Tony Fernandes erklärt, warum der Abzug der Werke der Formel 1 nicht schaden wird.

Titel-Bild zur News: Tony Fernandes

Teamchef Tony Fernandes berichtet ausführlich von den Lotus-Fortschritten

"Die Formel 1 wird weiterbestehen. Die Leute kommen nicht an die Strecke, um BMW oder Toyota zu sehen, sie wollen Autorennen verfolgen, sie sind wegen der Fahrer und der ganzen Atmosphäre da. Und sie wollen die Teams unterstützen. Die Hersteller machen da keinen großen Unterschied, die kommen und gehen wieder", erklärte der malaiische Teamchef, der mit seinem Rennstall den Namen Lotus wieder in die Königsklasse zurückbringen möchte.#w1#

Fernandes hat schon fleißig den Ausbau des Teams und die Konstruktion des Wagens vorangetrieben, ohne überhaupt von der FIA grünes Licht erhalten zu haben, doch der Malaye war schon immer ein Freund unkonventioneller Wege: "Ich habe nur drei Tage nach den Anschlägen vom 11. September eine Fluglinie eröffnet und alle Leute haben geglaubt, ich hätte Drogen genommen, als ich das getan habe."

Mit seiner Fahrerwahl hat Lotus einen echten Coup gelandet - kein anderes Neueinsteiger-Team kann von sich behaupten, zwei gestandene Rennsieger unter den Fittichen zu haben. Fernandes ist stolz: "Wir wollten erfahrene Fahrer. Mit Geld kann man keine Erfahrung kaufen. Wir wollten Fahrer, die umgänglich und bodenständig sind, die arbeiten und etwas entwickeln wollen und eine lange Karriere vor sich haben."

Natürlich habe es auch die Option "Paydriver" gegeben, die gerade von kleinen Teams bevorzugt genutzt wird, doch der Lotus-Boss hat da eine ganz andere Philosophie: "Wir haben nicht nach Bezahlfahrern gesucht. Man muss nur die richtigen Leute hinterm Steuer haben und die Sponsoren werden ganz von selbst kommen."