Fernandes: Die Formel 1 muss sich besser vermarkten
Tony Fernandes ist der Ansicht, dass die Formel 1 größere Anstrengungen unternehmen muss, um in den neuen Märkten langfristig eine solide Fanbasis zu schaffen
(Motorsport-Total.com) - Bernie Ecclestones Expansionsdrang hat die Formel 1 in den letzten Jahren in viele Ecken der Erde geführt, die bislang über keine Motorsporttradition verfügten. Seit einigen Jahren fährt man Rennen in China, der Türkei oder Bahrain. In letzten beiden Saisons kamen die Grands Prix in Südkorea und Indien hinzu, und 2014 wird in Sotschi das erste Formel-1-Rennen auf russischem Boden stattfinden.

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Fernandes meint, dass sich die Formel 1 mehr um die neuen Fans bemühen müsse
Doch nicht in all diesen Ländern sprang der Formel-1-Funke über. In Shanghai und Istanbul blieben die imposanten Tribünen meist nur spärlich besetzt, der Organisator des türkischen Grand Prix musste wegen der hohen Verluste gar die Reißleine zeihen. Im kommenden Jahr taucht das Rennen auf der anspruchsvollen und von den Fahrern geliebten Rennstrecke nicht mehr im Kalender der Königsklasse auf.
Für Tony Fernandes kommt diese Entwicklung nicht überraschend. Der Caterham-Teamchef ist der Ansicht, dass sich Formel 1 in den neuen Märkten wesentlich besser vermarkten müsse, um sich langfristig eine solide Fanbasis zu erarbeiten. "Wir müssen von dem Gedanken wegkommen, dass die Formel 1 etwas ist, das einmal im Jahr erscheint und dann wieder verschwindet. So funktioniert das nicht", schreibt der Malaysier in der aktuellen Ausgabe des 'FIA Institute's IQ Magazins'.
"Wir müssen den Sport einfach gestalten, wenn wir ihn in neue Länder bringen. Man kann nicht nach Indien gehen und die Zuschauer dort genauso wie die Tifosi in Monza behandeln. Motorsport und besonders die Formel 1 sind kompliziert, aber je einfacher wir sie gestalten, umso eher werden sich die Zuschauer dafür interessieren", so Fernandes. Der 47-Jährige zieht Parallelen zum Cricket. Auch diese Sportart sei wesentlich populärer geworden, nachdem die Regeln vereinfacht worden seien.
Auch fordert der Caterham-Chef von allen Beteiligten mehr Präsenz vor Ort in den Austragungsländern. "Als ich im Musikgeschäft tätig war, gab es nichts Besseres, als den Künstler in das jeweilige Land zu bringen. Wir brauchen eine größere, breiter angelegt Promotion der Events. Mehr Berichterstattung, mehr Hintergrundgeschichten im Fernsehen, und einheimische Journalisten und TV-Sender, die das ganze Jahr über von der Formel 1 berichten."

