Fehlerteufel bescherte Minardi einen schwierigen Tag

(Motorsport-Total.com) - Auch für das Minardi-Team ist der Große Preis von Italien in Monza ein Heimspiel. Zur Enttäuschung der Truppe aus Faenza lief es am Freitag aber alles andere als rund. Schwierigkeiten mit den Bremsen, ein gebrochener Unterboden und Probleme mit dem Getriebe waren nur einige der Hindernisse die sich Nicolas Kiesa in den Weg stellten, der vor der Qualifikation gerade einmal 14 Runden hatte fahren können.

© Minardi

Kiesa kam heute nicht viel zum Fahren

Im Einzelzeitfahren benötigte der Däne dann für seine schnelle Runde im königlichen Park von Monza eine Zeit von 1:26.299 Minuten und kam damit auf Platz 18.

"Unglücklicherweise hatten wir heute Morgen so viele Schwierigkeiten, dass ich nur 11 Runden fahren konnte von der es auf jeder ein Problem gab. In der danach folgenden einstündigen Session konnte ich nur zwei Runden fahren bevor ein Getriebeproblem auftrat. Die Qualifikation musste ich deshalb mit nur wenigen Runden Vorbereitung angehen von denen keine optimal gewesen war", erklärte Kiesa enttäuscht.

"Am Nachmittag veränderten sich dann die Streckenbedingungen und das Wetter und der Wind nahm zu. Ich wusste daher nicht was ich auf meiner Qualifikationsrunde erwarten sollte. Es war beinahe so, als ob es meine erste Runde am Tag war. Wie dem auch sei, ich hoffe, dass das Team alles Pech heute aufgebraucht hat und sich die Dinge morgen bedeutend verbessern."

Im Gegensatz zu seinem Teamkollegen hatte Jos Verstappen einen produktiven Morgen erlebt, wenngleich ein gebrochener Frontflügel auch ihn davon abhielt das geplante technische Programm, welches neben der Chassis-Abstimmung auch im Ausprobieren aerodynamischer Komponenten und Reifenvergleichstest bestand, komplett zu absolvieren. Kurz vor der Qualifikation schlug der Defektteufel dann auch beim Niederländer in Form eines Motorenproblems zu, sodass er das Einzelzeitfahren auslassen musste.

"Die Session heute Morgen ist ziemlich gut verlaufen, doch im offiziellen Freien Training waren wir dann langsamer unterwegs. Aus diesem Grund haben wir dann auf das ursprüngliche Setup zurückgebaut. Es wäre deshalb interessant gewesen, zu sehen, wie wir in der Qualifikation abgeschnitten hätten. Als der Motor meines Autos für die Qualifikation angelassen wurde ist er leider nicht fehlerfrei gelaufen. Wirklich sehr enttäuschend", äußerte sich auch "Jos the boss" nicht glücklich über den ersten Tag des Rennwochenendes.

Der zufriedenste Minardi-Pilot dürfte heute wohl Testfahrer Gianmaria Bruni gewesen sein. Der Römer probierte bei den zweistündigen Freitagstests neue Komponenten aus und kam auf insgesamt 27 Runden.

"Aus meiner Sicht war das heute ein guter Test", strahlte der Italiener. "Ich denke, dass ich gute Arbeit für das Team verrichtet habe und eine konkurrenzfähige Zeit gefahren bin. Wir haben eine neue Motorabdeckung und eine neue Kühlerverkleidung getestet und waren mit einer Low-downforce-Abstimmung unterwegs. Nachdem ich eine gute Zeit gefahren hatte, fuhr Jos 0,3 Sekunden schneller. Dafür dass ich erst das dritte Mal in einem Formel-1-Auto gefahren bin, bin ich sehr glücklich mit dem Ergebnis. Ich freue mich jetzt auf Indianapolis und die Möglichkeit eine neue Strecke kennen zu lernen."

"Das ist heute keiner unserer besseren Tage gewesen. Ehrlich gesagt dachte ich, nachdem Jos heute Morgen eine 1:23er Zeit hatte fahren können, dass wir ein gutes Wochenende haben würden. Leider war das nicht der Fall, denn Nicolas konnte auf Grund von Problemen mit dem Getriebe im Freien Training kaum fahren und Jos blieb es verwehrt an der ersten Qualifikation teilzunehmen. Wie es aussieht lag es an einem Problem mit der Elektronikbox", verschwieg Teamchef Paul Stoddart in seiner Zusammenfassung des heutigen Tages seine Unzufriedenheit nicht.

"Morgen ist aber ein anderer Tag und wir beabsichtigen unsere Vorbereitungen für das Rennen am Sonntag fortzusetzen", erklärte der Australier abschließend.