Faure: Villeneuve-Verpflichtung war ein Fehler
Die Verpflichtung von Jacques Villeneuve für die letzten drei Rennen der Saison war ein Fehler - so Renault-Präsident Patrick Faure
(Motorsport-Total.com) - Es war die Überraschung in der Endphase der Formel-1-Saison 2004. Vor dem China-Grand-Prix kam es zwischen Jarno Trulli und seinem damaligen Teamchef bei Renault, Flavio Briatore, zum öffentlichen Eklat. Ergebnis: Der Italiener musste gehen, dockte umgehend bei Toyota an, seinen Platz bei Renault übernahm Jacques Villeneuve, der dadurch sein Formel-1-Comback feiern konnte.
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Patrick Faure hatte sich das Comeback von Villeneuve anders vorgestellt
Doch nach drei Rennen für Renault dürfte der Kanadier kaum in Jubellaune sein. Jedes der drei Rennen konnte er beenden, doch nie landete er in den Punkten. Das gesetzte Ziel, Renault im Kampf gegen BAR-Honda - dem Ex-Team von Villeneuve - zu unterstützen, wurde nicht erreicht. Nun gestand Renault-Sportpräsident Patrick Faure, dass womöglich ein Fehler war, Villeneuve zu verpflichten.#w1#
"Ich muss zugeben, dass das wohl ein Fehler war", wird der Franzose von 'Eurosport' zitiert. "Flavio Briatore und ich haben den Effekt von einer zehnmonatigen Pause wahrscheinlich unterschätzt, selbst wenn es sich um einen Weltmeister handelt. Wir dachten, dass ein Weltmeister mit seiner Erfahrung und seinem Talent sofort zurück ist und um Punkte kämpfen kann."
Doch der Wiedereinstieg gestaltete sich schwierig, Villeneuve steigerte sich von Rennen zu Rennen, doch dies genügte nicht, um in die Punkteränge vorzustoßen. "Die Formel 1 hat sich in einem Jahr verändert", so Faure weiter. "Sie ist schneller, es wirken größere Fliehkräfte. Körperlich braucht man mehrere Monate, um wieder auf höchstem Niveau zu sein. Er (Villeneuve; d. Red.) hat das als Erster erkannt, als wir mit ihm sprachen."
Doch die Verpflichtung des Weltmeisters von 1997 brachte Renault auch einen Erfolg ein. Selten zuvor beherrschte das Team die Schlagzeilen so wie nach der Bekanntgabe, dass Villeneuve Interims-Renault-Pilot werden würde. "Für die Formel 1 hatte das viele gute Auswirkungen, aber auf sportlicher Ebene war es kein Erfolg. Wir haben da ganz klar einen Fehler gemacht."