Briatore traut Montagny Renneinsätze nicht zu

Mit der Testarbeit von Franck Montagny ist Renault-Boss Briatore zufrieden, dass er den Speed hat, glaubt er aber nicht

(Motorsport-Total.com) - Dass Renault für die letzten drei Saisonrennen Jacques Villeneuve und nicht Testpilot Franck Montagny ins Trulli-Cockpit gesetzt hat, rief speziell in Frankreich Kritik hervor - am lautesten wetterte Ex-Weltmeister Alain Prost. Teamchef Flavio Briatore hat seine Entscheidung nun aber verteidigt.

Titel-Bild zur News: Franck Montagny

Hat nicht das Vertrauen vom eigenen Teamchef: Frank Montagny

"Die Wahrheit ist", erklärte er, "dass Francks Rundenzeiten zu weit von jenen unserer Rennfahrer weg waren, obwohl er bei den Tests immer sehr motiviert und entspannt ist. Und ich denke, dass wir sowieso eine Veränderung gebraucht haben." Zum Teil hat man sich aber sicher auch für Villeneuve entschieden, weil das Comeback-Engagement mit vielen Schlagzeilen verbunden war, was gerade vor dem marktwirtschaftlich so interessanten Grand Prix in China nicht ungelegen kam.#w1#

Gedanken, Montagny doch eine Chance zu geben, hatte Briatore "nie", wie er eindeutig festhielt: "Nicht einmal im Fall höherer Gewalt hätten wir uns so entschieden, denn wir hatten Jacques Villeneuve für die letzten drei Rennen an Bord. Ich habe mit Jacques gesprochen und er machte einen halbwegs guten Eindruck. Er wollte unbedingt fahren und er war gegen BAR sehr motiviert, was ein zusätzliches Plus war."

Auch Chefingenieur Pat Symonds äußerte sich zu dem Thema: "Die Entscheidung zwischen unserem Testfahrer Franck Montagny und Jacques Villeneuve ist uns nicht leicht gefallen. Franck hat beim Testen einen sehr guten Job gemacht und vor allem in letzter Zeit kommt er immer besser mit dem Auto zurecht. Er hätte sich sicher auch sehr gut geschlagen."

"Die Sache mit Jacques haben wir vielleicht ein bisschen unterschätzt, weil alles so kurzfristig gekommen ist, aber ich schätze ihn sehr für seine Arbeitseinstellung", so der Brite. "Er hat an sich gearbeitet, aber die Umstände haben sich ein bisschen gegen ihn verschworen. Japan ist zum Beispiel eine Strecke, auf der er selbst sehr gut ist, aber wir haben sein Setup nicht ganz hinbekommen, weil wir ihn nicht so gut kennen. Es dauert eine Weile, bis es eine echte Beziehung zwischen Ingenieuren und einem Fahrer gibt."