• 28.10.2004 08:29

  • von Marco Helgert

Toyota als Retter des Jordan-Teams?

Neue Hoffnung im Jordan-Lager - nach Wochen der Ungewissheit geht man nun zu "99 Prozent" von einem Fortbestand des Teams aus

(Motorsport-Total.com) - Am Rande des Japan-Grand-Prix' war die Aussage von Toyota-Teamchef Tsutomu Tomita eindeutig: Ein Kundenteam zu beliefern, sei für die kommende Saison "schlichtweg unmöglich", da die Vorbereitungszeit nicht ausreiche. "Grundsätzlich ist das möglich, aber sicher nicht für 2005, denn da wäre die Vorbereitungszeit für uns und für das betroffene Team viel zu kurz", erklärte der Japaner.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Der Trübsinn im Jordan-Team weicht einer optimistischen Stimmung

In Brasilien, nur zwei Wochen später, nach der Verabschiedung des neuen Reglements und nach den Forderungen von neun Teams, die Kosten im Sport massiv zu senken, waren aus dem Toyota-Lager plötzlich andere Töne angeschlagen worden. "Wir haben gesagt, dass wenn es eine Krise zu geben scheint, wir bereit sind, Unterstützung zu leisten, wir befinden uns jedoch schon drei Wochen hinter unserer idealen Deadline, aus diesem Grund wird es von Tag zu Tag schwieriger", so Toyota-Präsident John Howett in Sao Paulo.#w1#

"Die Leute haben sich mit uns unterhalten, aber bisher gibt es nichts Konkretes, das ist alles, was ich dazu sagen kann", fuhr er fort. Die "Leute" dürften wohl von Jordan gekommen sein, die keinen Motorenkontrakt für die Saison 2005 besitzen. Nun aber scheinen die Gespräche nicht nur vorangeschritten zu sein, sondern sie dürften kurz vor der Vollendung stehen. Dies lassen jüngste Aussagen aus dem Jordan-Team vermuten.

"Nun sehen die Dinge viel optimistischer aus", erklärte Ian Phillips, Marketingdirektor des Jordan-Teams, dem 'Guardian'. "Wir sind nun zu 99 Prozent sicher, dass wir im kommenden März beim Australien-Grand-Prix dabei sein werden. Es waren nervenaufreibende vergangene Wochen, aber nun blicken wir auf die Zukunft."

Die Übereinkunft könnte folgendermaßen aussehen: Jordan bekommt 2005 Toyota-Kundentriebwerke zu einem kolportierten Preis von weniger als zehn Millionen Dollar - das ist weniger, als bisher an Cosworth gezahlt werden musste. Dafür sitzt in einem der nächstjährigen Jordan-EJ15-Boliden der Toyota-Testfahrer Ryan Briscoe. Öffentlich ist noch nichts, doch die aus England zu vernehmenden Anzeichen sprechen dafür, dass das Jordan-Team der Formel 1 wohl erhalten bleiben wird.