• 03.09.2002 15:58

  • von Marcus Kollmann

Fahrertausch: Heidfeld zu Jordan, Fisichella zu Sauber?

Jordan will offensichtlich "Quick Nick" verpflichten, um die Deutsche Post als Sponsor zu behalten - eine Ente oder bald Realität?

(Motorsport-Total.com) - Dass in der Formel 1 trotz gültiger Verträge nichts unmöglich ist, ist seit langem bekannt, dass Eddie Jordan aber sich von seinem "Punktegaranten" trennen will ist neu. Wie das Fachmagazin 'auto, motor und sport' herausgefunden haben will, plant der irische Teamchef angeblich Giancarlo Fisichella im Wechsel gegen Nick Heidfeld tauschen zu wollen.

Titel-Bild zur News: Teamchef Eddie Jordan am Kommandostand

Hat Jordan tatsächlich vor Heidfeld in sein Team zu holen?

So heißt es, dass Jordan überlegt "Quick Nick" im Notfall aus dem Vertrag mit Sauber auch herauszukaufen. Woher das plötzliche Interesse an dem Mönchengladbacher herrührt ist klar: Die Deutsche Post, die mit der Marke DHL als Sponsor des Teams einen nicht gerade unbeachtlichen Betrag zum Budget beisteuert, besteht für 2003 anscheinend auf einem deutschen Piloten, andernfalls überlege man die Unterstützung einzustellen. Wohin die Deutsche Post geht, wenn Jordan nicht den Wünschen des Sponsors entspricht ist auch offensichtlich. So heißt es, dass sich das Unternehmen damit beschäftigt im nächsten Jahr den Rennstall von Peter Sauber zu unterstützen.

Die Option zur Vertragsverlängerung mit Heidfeld wurde von Sauber bekanntlich termingerecht gezogen, weshalb der 25-Jährige rein offiziell für 2003 beim Team aus Hinwil gesetzt ist. Dass Heidfeld nächstes Jahr aber anstatt für Sauber für Jordan ins Lenkrad greift, ist dennoch nicht undenkbar. Dessen Manager machte nämlich nach der Bekanntgabe der Verpflichtung von Heinz-Harald Frentzen für 2003 als zweiten Fahrer bei Sauber kein Geheimnis daraus, dass ihm die Fahrerwahl vom Teamchef gar nicht passt. Heidfelds Manager und Motorsportexperten sehen das nächste Jahr gerade wegen der Brisanz bergenden Fahrerpaarung Heidfeld/Frentzen als Bewährungsprobe für "Quick Nick" an. Schafft er es sich gegenüber Frentzen durchzusetzen, so eröffnet er sich damit Chancen in ein Top-Team aufzusteigen. Zieht er aber gegen seinen Mönchengladbacher Teamkollegen, der zehn Jahre älter ist, den Kürzeren, so sehen viele seine Karriere in der Königsklasse in Gefahr.

Für Peter Sauber könnte der Fahrertausch jedoch interessant sein, denn der Schweizer soll unter anderem auch an Fisichella interessiert gewesen sein, bevor er sich letztendlich für Frentzen entschied. Als er sich nämlich noch Gedanken hinsichtlich der Fahrerpaarung für 2003 machte, war der Italiener zwar ein Thema, stand offensichtlich aber nicht zur Wahl, was unter anderem mit der vertraglichen Situation zwischen Fisichella und Jordan zusammenhing. Diesbezüglich hat sich aber vor kurzem durch die Bekanntgabe der Beendigung der Zusammenarbeit zwischen Jordan und Honda, sowie der Ankündigung Jordans fortan mit Fords Unterstützung und Cosworth-Motoren zu fahren, ebenfalls einiges getan. In "Fisicos" Vertrag soll es eine Klausel geben die dem Italiener freistellt das Team zu verlassen wenn man keine Werksmotoren hat. Ohne Zweifel sind die Aggregate von Cosworth Kundenmotoren, wie Eddie Jordan am Rande des Großen Preises von Belgien auch klarstellte.

Auch wenn bislang nicht offiziell bestätigt wurde dass Eddie Jordan tatsächlich einen Fahrertausch über die Bühne bringen will, so steht jetzt schon fest, dass in jedem Fall, und egal wie sich die Situation entwickelt, Peter Sauber als Gewinner dasteht. Sollte sich die Deutsche Post nämlich von Jordan trennen, so winkt das Sponsoring wohl seinem Team.