• 10.05.2018 18:09

  • von Roman Wittemeier & Scott Mitchell

Fahrer trauert Technikchef Zander nach: "Fortschritte sichtbar"

Sauber-Pilot Marcus Ericsson lobt den geschassten Technikchef Jörg Zander und hofft auf die Zukunft: "BMW-Zeit hat Potenzial des Teams deutlich gezeigt"

(Motorsport-Total.com) - Sauber ist erneut im Umbruch. Nach dem plötzlichen Rauswurf von Technikchef Jörg Zander, der erst zum Start in die Formel-1-Saison 2017 gekommen war, soll die entsprechende Abteilung wir neu strukturiert werden. Die Suche nach einem Nachfolge läuft. Teamchef Frederic Vasseur verfolgt nach eigenen Angaben eine langfristige Vision. Der Abschied des Deutschen, der unter anderem 2009 an den Erfolgen von Brawn beteiligt gewesen war, gefällt bei Sauber nicht jedem.

Titel-Bild zur News: Marcus Ericsson

Hätte gern weiterhin mit Jörg Zander zusammengearbeitet: Marcus Ericsson Zoom

"Er hat einen guten Job gemacht. Wir haben doch alle gesehen, welch große Fortschritte wir gemacht haben - vor allem in den vergangenen zwölf Monaten und im Winter. Er hatte großen Anteil daran", lobt Sauber-Pilot Marcus Ericsson seinen ehemaligen Kollegen. "Es ist nicht gut, dass er uns mitten in einer Saison verlässt. Aber so ist es nun einmal. Das wird kurzfristig kaum Auswirkungen haben. Aber wir brauchen jemand in der Position. Lieber früher als später."

Zander hatte die Entwicklung des aktuellen Sauber-Autos maßgeblich geprägt. Das Resultat: Immerhin bereits zwei Punkteergebnisse vor dem Start in die Europasaison in Barcelona. "So läuft es in der Formel 1 nun einmal. In allen Teams passieren solche Dinge. Als Fahrer wird man von den unterschiedlichsten Sachen abgelenkt - egal ob das etwas im Team reinspielt oder etwas von außerhalb. Diese Dinge müssen wir Fahrer möglichst gut ausblenden können", meint Ericsson.

Frederic Vasseur, Teamchef der Schweizer, betont, dass man mit der Trennung von Zander den Weg frei mache für eine langfristige Vision mit neuen Strukturen. "Wir haben schon viele gute Leute, es sind aber noch weitere hinzugekommen. Wir holen immer mehr Mitarbeiter in die unterschiedlichsten Abteilungen", so Ericsson. "Ich denke schon, dass wir in diesem Jahr gute Entwicklungen bringen können. Das müssen wir auch. Im Mittelfeld geht es derart eng zu, dass einige Zehntel viel ausmachen können."


Fotos: Grand Prix von Spanien, Pre-Events


"Es sind in den vergangenen zwölf Monaten schon viele Dinge passiert. Das Team ist in Sachen Finanzen und Struktur so gut aufgestellt wie noch nie in meiner gesamten Sauber-Zeit. Es geht in die richtige Richtung. Und es kommt noch mehr. Es geht Schritt für Schritt", meint der Schwede. "Aufgrund unserer finanziellen und personellen Situation in der Vergangenheit liegt wohl das größte Verbesserungspotenzial im Bereich Aerodynamik. Unser Windkanal ist klasse, aber wir hatten viel zu selten die Möglichkeiten, es entsprechend zu nutzen. Zulegen müssen wir aber in allen Abteilungen."

"Das Potenzial im Team ist riesig. Man zu BMW-Zeiten gesehen, wie stark Sauber sein kann. Ich sehe keinen Grund, warum das in Zukunft nicht ähnlich sein sollte", macht Ericsson eine klare Ansage. "Ich denke immer langfristig. Ich bin überzeugt davon, dass auch private Teams in der Formel 1 konkurrenzfähig sein können. Das muss jedenfalls immer das Ziel sein. Natürlich ist man dabei aber abhängig davon, welche Richtung die Formel 1 insgesamt einschlägt. Im Moment haben große Teams große Vorteile. Ich hoffe, das wird sich bald ändern."

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