Fahrer setzen sich für mehr Sicherheit bei Tests ein

Auf Initiative der Fahrergewerkschaft soll die Sicherheit bei Tests verbessert werden - FIA verweist in dieser Angelegenheit auf die Teams

(Motorsport-Total.com) - Vergangenen Donnerstag brachte David Coulthard erstmals das Thema Sicherheit bei Testfahrten zur Sprache. Der Schotte erklärte in seiner Funktion als einer der Direktoren der Fahrergewerkschaft 'GPDA', dass er sich dafür einsetzen will, die Sicherheitsstandards nun auch außerhalb der Rennwochenenden zu verbessern. Seiner Meinung nach gibt es diesbezüglich in der Formel 1 großen Aufholbedarf.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

David Coulthard setzt sich am stärksten für verbesserte Sicherheit bei Tests ein

"Wir sind mit Autos unterwegs, die mit vorher nicht geprüften Teilen und Reifenentwicklungen bestückt sind. Da geht schon eher mal was kaputt. Meine schwersten Unfälle hatte ich alle bei Testfahrten. Für uns gibt es keinen Grund, zwischen einem Grand Prix und einem Test zu unterscheiden. Die Geschwindigkeiten sind gleich, die Strecken ebenso, nur die Sicherheitsstandards nicht", so Coulthard. So stehe bei einigen Testfahrten an gefährlichen Stellen oftmals nur ein Streckenmitarbeiter mit einem Feuerlöscher bereit.#w1#

Wurz-Unfall als Auslöser für die Sicherheitsinitiative

Nur einen Tag, nachdem das Statement des Red-Bull-Piloten in der britischen Fachpresse veröffentlicht worden war, verunfallte Alexander Wurz bei Testfahrten in Le Castellet schwer. Der Österreicher kam mit fast 300 km/h wegen eines falsch montierten Reifens von der Strecke ab und zerschmetterte dabei seinen McLaren-Mercedes in mehrere Teile. Wurz selbst blieb unverletzt, bezeichnete den Abflug aber als den schwersten seiner gesamten Karriere.

Die Fahrergewerkschaft sieht dies offenbar als Alarmsignal zur rechten Zeit, sich für mehr Sicherheit bei Tests stark zu machen. Laut 'Autosport' soll das Thema in Monaco zur Sprache gebracht werden. Die Fahrer haben sich schriftlich bereits an den Automobilweltverband, die FIA, gewendet, doch die verwies sie an die Teams, weil die FIA zwar die Sporthoheit der Formel 1 ist, die Testfahrten aber von den Teams autonom geregelt werden.

FIA verweist in dieser Angelegenheit auf die Teams

"Das ist eine Sache, über die wir uns jetzt schon eine ganze Weile unterhalten. Max (FIA-Präsident Mosley; Anm. d. Red.) würde uns gerne helfen, aber vorher brauchen wir die Zustimmung aller Teams", so Coulthard, der diese in Monaco besorgen will. Ein FIA-Sprecher äußerte sich ebenfalls zum Thema: "Jede Teststrecke muss unsere Mindestauflagen erfüllen, aber alles, was darüber hinaus geht, ist Sache der Teams."

Konkret hat die Fahrergewerkschaft eine Liste mit besonders gefährlichen Stellen erstellt, die entschärft werden sollen. Erklären sich die Teams prinzipiell damit einverstanden, den Fahrern Gehör zu schenken, so würde sich wahrscheinlich die FIA der Umsetzung des Anliegens annehmen. Vor allem geht es um ein erhöhtes Aufkommen an Sicherheitspersonal, aber auch um verbesserte Auslaufzonen auf jenen Strecken, auf denen normalerweise keine Grands Prix stattfinden.