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Fahrer fordern eingeschränkte DRS-Nutzung
Sebastian Vettel, Witali Petrow und Co. sprechen sich für ein DRS-Verbot in Training und Qualifying aus, Michael Schumacher sieht hingegen kein Problem
(Motorsport-Total.com) - Der verstellbare Heckflügel, im Fachjargon auch Drag-Reduction-System oder DRS genannt, kommt an diesem Wochenende in Sepang zum zweiten Mal zum Einsatz. Die erste Welle der Aufregung über die komplexe Bedienung, vor allem in Zusammenhang mit dem ebenfalls eingeführten Hybridsystem KERS, ist inzwischen abgeklungen, aber nach wie vor sind nicht alle Fahrer hundertprozentig glücklich mit der Situation.

© xpb.cc
Michael Schumacher ist einer der Fans der uneingeschränkten DRS-Nutzung
Derzeit darf ein Fahrer den Heckflügel im Freien Training und im Qualifying beliebig oft aufklappen, nur im Rennen ist die Nutzung eingeschränkt. So ist DRS zum Beispiel in den ersten zwei Runden tabu, aber selbst danach kann es wegen einer von außen gesteuerten FIA-Sperre nur in bestimmten Überholzonen betätigt werden. Das dient dem Zweck des Überholens, der in Training und Qualifying nicht vorhanden ist.
Verbot für Training und Qualifying?
Daher fordern einige Piloten, DRS nur noch im Rennen zu erlauben. "Ich mache mir für Training und Qualifying mehr Sorgen", sagt zum Beispiel Renault-Fahrer Witali Petrow und begründet: "Du willst natürlich pushen und machst das DRS auf, wann immer es geht - vielleicht auch mal zwischen zwei sehr eng beisammen liegenden Kurven. Aber was dann passiert, ist unberechenbar. Daher bin ich dagegen, dass wir es im Qualifying verwenden."
"Ich sehe ein, dass es im Rennen mehr Überholmanöver forciert, aber im Qualifying ist das kein Argument", findet der Russe. Sebastian Vettel wirft ein: "Darüber haben wir im Winter schon gesprochen. Das System funktioniert wie der F-Schacht im Vorjahr. Wenn wir es im Qualifying nicht erlauben, dann fangen alle an, mit der Getriebeübersetzung herumzuspielen. Dann wärst du vielleicht dazu in der Lage, jemanden zu überholen, aber du stößt an den Drehzahlbegrenzer."
¿pbvin|512|3574||0|1pb¿Petrow hätte auch dafür eine Lösung: "Wir sollten es im ersten Training kurz testen dürfen, um die Getriebeübersetzung einstellen zu können, aber dann sollte DRS nur noch im Rennen erlaubt sein." An diesem Wochenende greift immerhin schon mal eine erste Einschränkung: Sollte jemand mit Intermediates oder Regenreifen unterwegs sein, darf er DRS im Training und Qualifying nicht einsetzen. Nur im Rennen ist DRS auch auf nasser Strecke zulässig.
Schumacher genießt die Zusatzfunktionen
Das hilft, aber die Fahrer, die sich immer noch über zu komplexe Bedienelemente beklagen, stört nicht die rutschige Strecke, sondern vielmehr ihr mit Funktionen übersätes Lenkrad. "Es hilft nicht, wenn man einen Knopf am Ausgang jeder Kurve drücken muss", kritisiert Vettel, während Michael Schumacher relativiert: Sein aktuelles Mercedes-Lenkrad sei "sicher nicht" das komplizierteste, mit dem er je in der Formel 1 gefahren ist. "Das war 2004", erinnert er sich.
Aber Petrow erklärt: "Wenn wir diese Knöpfe drücken, müssen wir immer auf das Lenkrad schauen, denn du musst die Systeme immer genau gleich einsetzen. Wenn du in einer Passage ein bisschen zu viel KERS verballerst, hast du woanders zu wenig. Das ist wichtig. Selbst beim Überholen bist du mit den Augen manchmal auf der KERS-Anzeige - du willst ja nicht zu viel KERS verschwenden und noch etwas übrig haben, um dich eventuell verteidigen zu können. Aber so ist es nun einmal."
Auch Nick Heidfeld findet, "dass es immer noch zu viel ist. Ich weiß, dass einige Fahrer ihre Meinung geändert haben. Im Winter waren sich alle Fahrer einig, aber jetzt haben einige Teams Lösungen mit Pedalen entwickelt, daher sagen diese Fahrer, dass sie nun damit zurechtkommen. Vielleicht sagen sie das auch, weil sie glauben, einen Vorteil zu haben. Wir haben so eine Lösung noch nicht. Aber ich stehe weiterhin zu meiner Meinung: Es ist zu viel."

