• 27.11.2002 15:56

  • von Fabian Hust

Fachzeitschrift: Ferrari baut "Qualifying-Auto"

Nach Informationen einer Fachzeitung will das Ferrari-Team in der kommenden Saison ein spezielles "Qualifying-Auto" einsetzen

(Motorsport-Total.com) - Das, was einige Experten befürchten und FIA-Präsident Max Mosley ausgeschlossen hat, könnte nun doch passieren. Weil ab der kommenden Saison die Fahrer im Qualifying nur eine einzige Runde fahren dürfen, prognostizierten einige Insider, dass Teams spezielle "Qualifying-Autos" einsetzen könnten. Glaubt man einem Bericht der 'Sport-Bild', so wird Ferrari in der kommenden Saison genau für diesen Zweck ein stark modifiziertes Auto einsetzen.

Titel-Bild zur News: Ferrari-Box

Baut Ferrari den F2003 vor jedem Qualifying in Zukunft komplett um?

So wolle man im Qualifying ein spezielles Heck für den F2003 einsetzen, das zum Beispiel über eine deutlich geringere Kühlleistung verfügt. Damit werden die Kühler kleiner, was nicht nur das Gewicht des Autos senkt, sondern auch dessen Luftwiderstand reduziert. Damit man nicht gegen das Reglement verstößt, will das Team das eigentliche Monocoque unverändert lassen, das per Definition als "Auto" zählt. BMW-Williams und McLaren-Mercedes planen bisher angeblich nicht den Einsatz eines ähnlichen Konzeptes, das sicherlich ein paar Zehntelsekunden Vorteil bringen würde.

Bisher tauschten die Teams für das Qualifying lediglich einzelne Bauteile aus, um das Auto schneller zu machen. So wurden andere Bremssysteme eingesetzt, neue Motorenversionen verwendet, die für eine Renndistanz noch nicht zuverlässig genug sind, kleinere Tanks eingesetzt oder die schweren Tankventile im Auto durch leichtere Abdeckungen ersetzt. Der Bau von speziellen "Qualifying-Autos" würde aber für deutliche Mehrkosten sorgen.

Die Fachzeitschrift will ferner erfahren haben, dass der neue F2003 leichter, schmaler und schlanker werden wird und das Motorgewicht von 94 auf 90 Kilogramm gesenkt werden wird. Zudem planen die Italiener angeblich überraschend den Zylinderkopföffnungswinkel von 90 auf 88 Grad zu schließen ? in den letzten Jahren war der Trend eigentlich genau andersherum gewählt worden, um den Schwerpunkt zu senken.

Chefdesigner Rory Byrne hat angekündigt, dass das neue Auto ein größerer Schritt nach vorne sein wird als das letztjährige Modell. Der F2002 war im Vergleich zu seinem Vorgänger im Schnitt um rund 1,36 Sekunden schneller pro Runde. Nach Berechnungen der 'Sport-Bild' machte BMW-Williams über den letzten Winter eine Sekunde gut, McLaren-Mercedes konnte nur eine halbe Sekunde finden.