• 09.07.2002 12:50

  • von Fabian Hust

F1Total.com-Leser über die Finanzprobleme der F1

Lesen Sie, was uns die F1Total.com-Leser zur aktuellen finanziellen Situation in der Formel 1 geschrieben haben

(Motorsport-Total.com) - Antrittsgeld für die Teams
Ich finde es eine Frechheit, die kleinen Teams im Regen stehen zu lassen! Außerdem ist die Idee mit den drei Autos pro Team Schwachsinn, da die anderen Teams keine Chance mehr hätten. Sie ist ja jetzt schon langweilig, durch die "Formel-Ferrari"! Stattdessen sollten die FIA und Bernie Ecclestone den kleinen Teams unter die Arme greifen, indem sie mehr aus den TV-Gelder erhalten. Eine weitere Alternative wäre, dass sie ein Antrittsgeld pro Grand Prix kriegen. Ein weiteres Thema sind die Materialien, es sollte verboten werden zwischen Qualifying und Rennen die Motoren zu wechseln, also drastischer Sparkurs.
D. Lohbeck, Duisburg, Deutschland

Titel-Bild zur News: Arrows-Mechaniker

Arrows kämpft um das Überleben und sorgt für Negativschlagzeilen

Bankrotterklärung der Formel 1
Ich finde es verdammt schade wie es mit der Formel 1 immer mehr Berg ab geht. Das ganze hat mit Sport doch nur noch wenig bis gar nichts mehr zu tun. Man kann jetzt sicher nicht von Ferrari und Co. verlangen, dass sie ihr Geld an die Kleinen abgeben sollen.

Doch dass sich ein Herr Ecclestone und ein Herr Mosley hinstellen und sagen, dass es nächstes Jahr eben zwei Teams weniger gibt, ist eine absolute Bankrotterklärung für die gesamte Formel 1! Minardi und Arrows werden doch nur der Anfang sein, danach folgen BAR und ich befürchte auch Jordan und Sauber werden wohl früher oder später in Geldnöte geraten.

Letztendlich bleiben nur die Werksteams Ferrari, Mercedes, BMW, Toyota, Jaguar und Renault. Also genau die Teams welche sowieso eine Konkurrenzserie haben wollen. Bitte! Wenn es so weitergeht dann seid ihr bald ganz unter euch! Nur... Wer will das bitteschön sehen? Ich jedenfalls nicht!

Lösung? Nun, das einzige was mir einfallen würde wären Einheitschassis wie bei den Indy Cars. Dass es in der Formel 1 keinen Einheitsmotor geben kann ist nur logisch. Doch die Chassis kosten in der Entwicklung wohl nicht weniger Geld. Damit könnte man nicht nur die Kosten senken, die Teams würden (hoffentlich) auch wieder näher zusammenrücken, und es gäbe vielleicht auch mal andere Sieger als Schumacher, Schumacher, Montoya und einen der Silberpfeile.

Fazit: Vor 6 Jahren war ich noch begeistert bei einigen Grand-Prixs dabei. Heute ist mir die Formel 1 keinen Cent mehr wert. Die F1 lebt unter einer Glasglocke und es ist traurig, dass keiner der Beteiligten das kapiert! Spätestens wenn die großen Konzerne wirklich eine eigene Serie haben ist es endgültig aus mit der Königsklasse des Motorsports. Und ich dachte schon Fußball wird vom Geld regiert.
M. Schelle, Nürnberg

Geldaufteilung muss überdacht werden
Die Aufteilung der Gelder sollte gründlichst überdacht werden, denn auch die kleinen Teams leisten hervorragende Arbeit siehe HHF und Mark Webber (und natürlich noch viele andere). Was diese Fahrer aus den so genannten "Billigmotoren" herausholen ist lobenswert und wird viel zu wenig beachtet und kommentiert.

Der wichtigste Punkt jedoch, ist meiner Meinung nach, dass auch diese Fahrer bei jedem Rennen ihre Gesundheit aufs Spiel setzen um am Ende doch von dem großen Kuchen nichts abzubekommen. Die großen Teams können doch auch nur investieren weil sie eben von diesem Kuchen am meisten abbeißen - hier MUSS eine andere Regelung her - sonst fahren bald nur noch drei große Teams die sich eine goldene Nase verdienen.
D. Beier, Rösrath, Deutschland

Formel 1 zerstört sich selbst
Die Entwicklung in der Formel ist sehr beängstigend! Die Reichen werden immer reicher, die Armen werden immer ärmer. Das kann doch nicht das Wunschdenken der Formel 1 sein, oder?

Ich finde es muss sehr schnell gehandelt werden, damit die kleinen Teams vor dem Ruin bewahrt werden. Wie das aber von Statten gehen soll, ist mehr als fraglich. Deshalb sollten sich alle Personen, die eine wichtige Rolle in der Formel 1 spielen zusammensetzen und die Köpfe rauchen lassen.

Wenn sich dieses Szenario fortsetzt, dass die kleinen Teams vor dem Abschuss stehen, zerstört sich die Formel 1 irgendwann von selbst. Es ist nur eine Frage der Zeit...

Ob sich die großen Automobilkonzerne einen Gefallen mit der GPWC machen, halte ich für mehr als fraglich.
Christoph, Düren, Deutschland

Gute Autos ohne Chance
Tja, es ist wirklich sehr schlimm mit der Formel 1. Sie ist langweilig und die kleinen Teams haben keine Chance richtig mit zufahren, ja nicht mal um einen Podiumsplatz. Arrows ist das beste Beispiel. Dieses Auto ist sehr gut auch der Fordmotor aber tja es klappt nicht. Ferrari investiert Millionen und die wirklich kleinen Teams bleiben zurück und müssen aufgeben. Die Formel 1 besteht momentan mehr aus Geld als noch vor fünf Jahren. Es sollte so sein wie in Amerika bei den ChampCars. Zwei Chassis (Reynard und Lola) und drei Motoren (Ford, Honda und Toyota). Wenn sich bald nichts ändert, wird die Formel 1 untergehen, denn dann interessiert es keinen ob Schumacher nun WM wird oder in Japan eine Schubkarre umkippt.
Tom, Wolbrechtshausen, Deutschland

Guter Rennsport hat nichts mit der Technik zu tun
Das ist alles nichts neues, immer wenn die Werke sich in einer Sport-Serie einbringen, endet es in einer Kosten-Explosion (siehe DTM, aber das Original). Die Kleinen versuchen gegenzuhalten, und das geht auf Dauer einfach nicht (leider). Wird die Serie dann auch für die Werke unrentabel, weil man nicht genug Siege einfährt, oder weil es einfach auch für sie zu teuer wird, steigen sie aus, und hinterlassen einen Scherbenhaufen.

Der einzige Weg ist für mich das Beispiel der Cart-Serie, wo auch Werke beteiligt sind, aber die Kosten durch das Reglement sehr viel niedriger sind. Das ganze Gerede "die Formel 1 ist die Spitze der Technologie" und so weiter ist für mich irrelevant, weil guter Rennsport nicht mit der Technik zu tun hat (DTC, VLN, 24h-Nürburgring, V8-Star).
Jimmy, Kalchreuth, Deutschland

Formel 1 kommerzielle Autopräsentation der Topteams
Ich finde die Geldverteilung in der Formel 1 lächerlich. Die Topteams (insbesondere Ferrari) werden immer reicher und können dadurch ihre Entwicklung betreiben, während kleinere Teams (Arrows, Jordan) gegen die Pleite kämpfen und dadurch keine ernsthafte Konkurrenz zu den Topteams darstellen. Diese Teams fahren nur, um dabei zu sein. Sie haben so gesehen keine Chance aus eigener Kraft in die Punkte zu fahren, während die Topteams permanent Punkte holen und Geld scheffeln. Die Formel 1 wird immer zuschauerfeindlicher. Man muss sich ja nur anschauen, wer dieses Jahr alles Rennen gewonnen hat. Immer dieselben Leute/Teams. In einigen Jahren besteht die Formel 1 nur noch aus 3 Teams (Ferrari, Williams, McLaren), weil die anderen bis dahin an ihren Unkosten gescheitert sein werden. Man sollte sich an amerikanischen Rennserien ein Beispiel nehmen, in denen die Autos über ähnliche Leistung verfügen und es so eher auf die fahrerische Leistung ankommt. Die Formel 1 ist nur noch eine kommerzielle Autopräsentation der Topteams!
Holy_freeze

Kostenaufwand macht die Formel 1 zu etwas Besonderem
Man kann meiner Einschätzung nach durch Regeländerungen die Kosten nicht einfach beliebig reduzieren und dies würde auch keinen Vorteil für die finanzschwachen Teams mit sich bringen. Ferrari zum Beispiel wird das Budget wahrscheinlich nicht reduzieren, nur weil pro Rennwochenende nur noch ein Motor pro Fahrer/Fahrzeug erlaubt ist. Falls sich daraus überhaupt Einsparungen ergeben, würden die Mittel mit Sicherheit anderweitig eingesetzt und der Abstand zu den finanzschwachen Teams wird schlimmstenfalls noch größer. Die einzige Möglichkeit zur Rettung der kleinen Teams wäre eine Modifizierung des Abkommens zur Ausschüttung der TV- und Eintrittsgelder. Aber ist das wirklich nötig?

Ich glaube, dass Herren wie Walkinshaw oder Stoddart Schlitzohren sind (was nicht negativ gemeint ist) die durchaus rechnen können. Außerdem hat Sauber im letzten Jahr eindrucksvoll bewiesen, dass Erfolg nicht unbedingt eine Frage des Geldes ist. Erst der immense Aufwand - auch Kostenaufwand - macht die Formel 1 erst zu etwas Besonderem und das muss auch so bleiben.
Fred Reichel, Datteln, Deutschland

Buchhaltung offen legen und Budgetlimitierung
Die einzige Lösung, die ich sehe, um die Kosten langfristig niedrig zu halten, ist eine Limitierung. Man müsste den Teams auferlegen, ihre Buchhaltung ähnlich wie große Wirtschaftsunternehmen offen zu legen. Begrenzt man dann per Reglement das Jahresbudget auf beispielsweise 100 oder 150 Millionen Euro, dann ist eine größere Chancengleichheit gewahrt.

Neue Teams wissen, worauf sie sich einlassen und die eingesessenen Teams können nicht nahezu beliebig Geld verpulvern. Wenn man alle zwingt hauszuhalten, haben auch "kleine" Teams eine Chance.
H. Börger, Essen, Deutschland

Die FIA darf die Fans nicht vergessen
Zuallererst muss man ganz klar sagen, dass Bernie Ecclestone mehr an der Formel 1 verdient als ihm zusteht. Genauso wie er mit seiner Mithilfe die Formel 1 populär gemacht hat, so führt er sie jetzt in den Abgrund.

Dabei gibt es so viele Möglichkeiten, die Kosten zu senken, die Verwendung von nur einem Motor am Rennwochenende war sowieso ein Schuss in den Ofen. Wer muss darunter leiden? Die Fans, die eine Wochenendkarte haben. Oder glaubt wirklich jemand, die Teams setzen Freitags oder Samstag Morgen den einzigen Motor aufs Spiel? Mit Sicherheit nicht. Da wird in den Tests vorher alles penibel abgestimmt so dass man außer im Qualifying nur wenige Runden fahren wird, wenn überhaupt.

Ich möchte mal meine Fantasie für die Formel 1 der Zukunft vorschlagen. Was kostet am meisten Geld? Natürlich das Testen. Also für jedes Team vor Beginn der Saison 3x3 Tage Saisonvorbereitung. Noch einmal zur Mitte der Saison Testfahrten auch drei Tage. Die ganzen anderen Testaktivitäten auf den Freitag des Rennwochenendes legen, mit unlimitierten Motoren und Reifen. Denn die Strecke ist mit allem was nötig ist ausgestattet (Streckenposten, Ärzte, Abschleppwagen etc.) und es braucht nicht für teures Geld organisiert zu werden.

Und für den Fan an der Strecke wäre das ein Supererlebnis, Action ohne Ende. Natürlich werden die großen Teams maulen und dagegen sein (Ferrari braucht kein Maranello mehr). Aber sie werden noch mehr maulen wenn nur noch acht bis zehn Autos teilnehmen und dem Fan keine Show geboten wird, so dass der Fan keine Lust hat, ein Rennen live zu sehen. Außerdem, wen wo wollen Ferrari, McLaren, etc. zum Gegner haben? Sich selbst?

Über solche Lösungen sollte man sich Gedanken machen und nicht über Motoren, die drei Tage halten und Rillen in den Reifen. Und vor allem an eins sollte man denken. An den Formel-1-Fan denn ohne den läuft nix, auch nicht in der Formel 1.

So ein Vorschlag ist nicht das Nonplusultra, sondern jederzeit ausbaufähig, aber nicht mit solchem Blödsinn wie ihn sich die FIA (Mosley) ausdenkt.
H. Wolf, Bedburg, Deutschland

Negativvorstellung von Jaguar
Ich halte ja die ganze Diskussion für überflüssig. Sind wir doch mal ganz ehrlich, was bringt es der Formel 1, wenn Arrows weiter fährt? Nichts, außer dass ein weiteres Team immer da hinten rumgurkt. Wobei man sagen muss, dass Arrows noch einen guten Job macht. Wir brauchen uns ja bloß mal Jaguar anschauen. Wenn man als nicht Formel-1Zuschauer den Namen Jaguar hört, denkt man zuerst an schnelle, dann an luxuriöse und dann an teure Autos. Aber als Formel-1-Fan denkt man an schlechte Autos, dann an ein Riesen-Budget und dann an einen Niki Lauda der kurz vor dem Verzweifeln ist.

Ich finde, es sollte ein Mindestbudget geben. Dann gäbe es keine Pleitegeier mehr und es würde vorne etwas enger werden. Die fast schon erdrückende Dominanz von Ferrari würde nicht mehr so groß sein und wir könnten uns wieder auf Rennen wie vor 10 Jahren freuen. Das ist meine eigene Meinung. Denn was bringt es wenn ein Team wie Minardi, die seit 10 Jahren immer ganz hinten stehen, weiter fahren. Dann soll das Team jemand aufkaufen, der wenigstens genug Geld hat, um ein gutes Auto aufzustellen. Denn von diesen Leuten gibt es genug.
T. Heisler, Martk Berolzheim, Deutschland

Hat das Qualifying noch einen Sinn?
Mit Überschuldung und Pleiten kann das nicht so weitergehen. Man wird über Regeländerungen in der Formel 1 nachdenken müssen, und diese nicht erst in etlichen Jahren einführen, wenn es nur noch drei oder vier Teams gibt. Beispielsweise sollte die geplante Regel, ein Wochenende mit nur einem einzigen Motor durchhalten zu müssen, schon im kommenden Jahr gelten. Ich frage mich mittlerweile, was das Qualifying für einen Sinn hat, wenn es offenbar - wie in Silverstone - möglich ist, dort 5 Sekunden schneller als im Rennen zu fahren. Das macht aus sportlicher Sicht überhaupt keinen Sinn, wenn ein Fahrer nur deshalb nicht qualifiziert wird, weil sein Team vielleicht nicht das Geld hat, dafür einen Extra-Supermotor einzusetzen.

Der Vorschlag, mit drei Autos zu fahren, führt zu weniger Teams, und was dann an Stallregie möglich ist, kann man sich ausrechnen, dann bleibt der Rennsport völlig auf der Strecke.
Online-Ferdi, Burgdorf, Deutschland

Ecclestone nimmt die Formel 1 wie eine Weihnachtsgans aus
Es ist klar, dass die kleinen Teams den Möglichkeiten der großen Rennställe mit Konzernunterstützung nichts entgegen setzen können. Jeder Versuch, es dennoch zu tun, führt früher oder später in die finanzielle Katastrophe. Einen Ausweg sehe ich nur darin, dass dieser Unterschied durch Ecclestone ausgeglichen wird. Dieser Herr hat nicht nur die Formel 1 sondern auch manche andere Serie bis hin zu den Motorrädern ausgenommen wie eine Weihnachtsgans - er schwimmt in Milliarden, während die Teams darben.

Lösungsansatz: mehr Fernsehgelder an die Teams, weniger Gewinnspanne für SLEC und Bernie. Teuere Einrichtungen, wie Windkanäle, könnten zudem zentral von der FIA/SLEC finanziert und bereitgestellt werden. Sinnvoll könnte es auch sein, ähnlich wie bei der CART-Serie die technischen Spezifikationen zu vereinfachen und gewisse Auswüchse (Launch- und Traktionskontrolle, automatische Getriebe etc.) zu verbieten. Das hätte zudem den für die Zuschauer angenehmen Nebeneffekt, dass die Rennen spannender werden, weil es wieder mehr auf den Fahrer als auf sein Gefährt ankommt.
R. Severin, Neuss, Deutschland

Falsche Ansprüche
Ein sehr schwieriges Thema. Nicht zuletzt deshalb, weil jeder ja richtig viel Geld verdienen möchte. Sei es als Fahrer, Teamchef und letztendlich auch die Marketingstrategen der großen Investoren.

Eigentlich dürfen die Verantwortlichen, allen voran Bernie Ecclestone nicht überrascht über die jetzige Situation sein. Sind sie es doch, die die Preistreiberei in zweierlei Richtung vorgegeben haben. Als erstes hat man die Vermarktung der Formel 1 in bisher ungeahnte Regionen getrieben und wir alle haben es bis zu einem gewissen Grad mitgemacht. Sicherlich ist diese Marketingmaschinerie auch für den grandiosen Erfolg der Formel 1 verantwortlich.

Sie ist aber auch der Grund dafür, dass mittelfristig die Besucherzahlen zurückgehen werden. Es ist heute schon für Besucher an den Strecken spürbar, dass die Ausgaben zurückgehen. Es ist doch wirklich nicht nachvollziehbar, warum eine Wochenendkarte für den Nürburgring in der Kategorie Silber 320 Euro kosten muss. Betrachtet man noch mal die Nebenkosten für Essen/Trinken/Übernachtungen, so kommen hier leicht je nach Qualität bis zu 500 Euro pro Person zusammen. Dafür kann man sich eine Woche Mallorca leisten (oder was auch immer) und gleichzeitig - je nach Sender - eine qualifizierte Übertragung im Fernsehen ansehen.

Das ist eine der Schrauben, die wieder zurückgedreht werden muss. Das geht allerdings nur, wenn die Organisatoren der Formel 1 wieder akzeptieren, dass es nicht nur VIPs gibt (die es sicherlich geben muss) sondern, dass Sportler und ihre Aktivitäten nur dann Interesse finden, wenn die Öffentlichkeit teilnehmen kann.

Also runter mit den exorbitanten Aufwand für Sicherheit, Sichtschutz etc. Nicht auf Kosten der Sicherheit, damit das richtig verstanden wird. Aber was soll der Blödsinn mit den ganzen Sichteinschränkungen? Passiert denn irgendetwas, wenn man nicht gegen eine Brücke schauen muss, oder durch einen Zaun schauen kann? Nein. Hier müssen einfach mal die Einschränkungen weg. Was sollen die höchsten Eintrittspreise, wenn man sich sein Dixi mit 1.000 anderen teilen darf und das nicht einmal sauber gemacht wird? Am Nürburgring hat z. B. das unglaubliche Angebot, nach einem Marsch von einer halben Stunde den überfüllten OTM-Bereich zu besuchen. Danach bleibt wieder die Tribüne. In Spa kann man wenigstens noch an der Strecke an verschiedenen Stellen verweilen.

Gut - Organisation kostet Geld, gute Organisation muss aber nicht notwendigerweise mehr kosten.

Nun zu den Teams. Klar hat Ecclestone Recht wenn er sagt, dass es immer kleine Teams gegeben hat, die in Geldnöten waren. Aber so langsam muss man sich mal die Dimensionen vor Augen halten. Bei den in Frage stehenden Teams geht es um Summen im Bereich von 100 Millionen Euro! Je nach Team ist das das Budget pro Jahr oder die Schulden pro Jahr. Das hat manches gewinnorientierte Unternehmen nicht mal als Bilanzsumme. Bei den kritischen Teams geht es um 100 und mehr Arbeitsplätze, wenn man die Zulieferer mal außer Acht lässt.

Es kann ja sein, dass dies eine völlig unerhebliche Betrachtungsweise ist. Aber ich denke, dass es schwer erklärbar ist, wenn auf der einen Seite innerhalb eines Konzerns Arbeitsplätze abgebaut werden müssen, um die Gehaltsrunden zu finanzieren, die deutlich unter der Inflationsrate liegen und auf der anderen Seite, der gleiche Konzern Millionenbeträge in solche Events steckt, deren Ertragskraft kaum messbar ist.

Die Kostenspirale, die mit so fadenscheinigen Aktionen, wie Testverbot und bi-direktionalem Funkverkehr aus Sicherheitsgründen, angestoßen wurde, ist aus meiner Sicht nicht mehr aufzuhalten.

Auch deshalb nicht, weil keiner wirkliches Interesse daran hat. Wenn jetzt die "kleinen" Teams wie Arrows, Minardi, Sauber, in finanzielle Nöte kommen und die zuerst genannten nicht mehr mitfahren können, will Ecclestone ein drittes Auto von den großen Teams mitfahren lassen. Blödsinn. Das treibt die Kosten zusätzlich. Irgendwann wird der finanzielle Kollaps die Formel 1 einholen und das wird nicht mehr lange dauern.

Meine persönliche Meinung ist die, dass in spätestens drei Jahren nur noch 6 große Konzerne in diesem Konzert mitfahren werden: DaimlerChrysler, Ford, BMW, Renault, Toyota, Fiat-Ferrari. Der potentielle Rest wird sich schwer tun, bei gleichzeitig stagnierender Wirtschaftlage, hunderte von Millionen bereitzustellen, um ein paar bunt bemalte Autos mit fragwürdigem Praxisanspruch auf die Serie auf Rennstrecken herumfahren zu lassen, deren Besuch sich kaum einer mehr leisten kann.

Vorschläge zur Kostenreduktion lassen sich sicherlich erarbeiten, aber dazu ist ein Umdenken in den Ansprüchen erforderlich - bei allen. Aber so lange sich das ein oder andere Team einen Glaspalast an der Strecke leistet, anstelle die Konkurrenzfähigkeit herzustellen, wird das nicht passieren.
K. Grabert, Huerth, Deutschland

VIPs im Focus statt die Fans
Ich denke, dass die Formel 1 im Moment sowieso auf der Verlierer-Seite steht. In meinen Augen hat man in den letzten Jahren aus den Augen verloren, wer die Formel 1 Jahrelang finanziert hat. Die FANS.

Wer heute ein Formel-1-Rennen vor Ort anschauen möchte, muss schon Monate vorher anfangen zu sparen, um sich ein Wochenende (3 Tage zu ermöglichen. Wie soll sich das ein Familienvater mit zwei Kindern leisten? Dagegen bekommen die VIPs die Karten von Sponsoren geschenkt. Hat man den normalen Fan vergessen?

Ich war als Besucher beim Grand Prix von Europa, aber nur am Freitag. Für die Karte musste ich 35 Euro zahlen. Das ist ja noch in Ordnung. Ich dachte aber, dass ich dann durch eine Videowand oder zumindest den Streckensprecher informiert werde. Aber Pech gehabt. Die Videowände standen an den teuren Tribünen, die sich unsereins leider nicht leisten kann und der Streckenlautsprecher war auch "out of order".

Als Fan möchte man sich dann auch ein T-Shirt, oder eine Kappe kaufen. Aber warum in aller Welt, kostet ein normales T-Shirt 30 Euro, eine Kappe 25-30 Euro? Wo ist da die Realität. Nun gut, in der Formel 1 ist nichts wirklich realistisch, aber denkt doch mal bitte an die normalen Fans und nicht nur an die VIPs.

Wäre es nicht möglich, ein gemeinsames Merchandising für alle Teams zu entwickeln? Ich meine damit, dass es auch Fanartikel von Minardi zu kaufen gibt? Jedes Team bekommt eine eigene Kollektion und der Fan hat die Wahl sich sein Team auszusuchen.

Was die Teams untereinander angeht, denke ich dass es so ist wie im normalen Leben. Die Reichen werden reicher und die Armen ärmer. Der Mittelstand verliert immer mehr an Boden und so ist es auch in der Formel 1. Ich denke, dass die neue Formel der Hersteller da schon auf dem richtigen Weg ist, aber vielleicht sollte man nicht gleich eine eigene Serie gründen, sondern versuchen mit den jetzigen Verantwortlichen eine gemeinsame Basis zu finden.

Mr. Head sagte am Wochenende, dass es mit wesentlichen Mehrkosten verbunden wäre, wenn die Topteams ein drittes Fahrzeug einsetzen müssten. Schon aus diesem Grund sollte doch allen daran gelegen sein, sich zusammen zu setzen und sehr, sehr schnell eine Lösung für die Probleme zu finden. Auch wenn die Topteams mal zurückstecken müssen, aber nur so geht es vielleicht gut.

In diesem Sinne hoffe ich dass wir noch lange unsere Formel 1 behalten dürfen. Bitte, Bernie, denkt mal wieder an die "normalen" Leute und denkt über die Preise nach.
T. Heinz, 533757 Sankt Augustin, Deutschland

Wiederholung der Vergangenheit
Wenn man die Historie der Formel 1 betrachtet, so trifft man immer wieder auf solche Dinge. Man denke nur an Zakspeed, ATS oder eben Arrows.

Diese Teams haben alles in ihrer Macht stehende versucht, in der Formel 1 Fuß zu fassen. Hat es geklappt? Wie wir alle wissen nicht. Zakspeed hat es trotz der West-Millionen nicht geschafft. ATS mit der Unterstützung von BMW auch nicht. Arrows hat mehrfach den Besitzer gewechselt und hatte mit so namreichen Sponsoren wie Barclays es auch nicht drauf. Nun woran liegt es? Tja auf der einen Seite ist das das Versagen des Managements. Denn das jetzige Arrows-Team schafft es trotz der Sponsorengelder nicht, ein gutes Paket auf die Beine zu stellen. (Siehe Testprogramm, es dauerte Monate bis das Team mal außer der Reihe getestet hat).

Nun kann man natürlich argumentieren, dass die drei großen Teams das Geld ja nur so rauswerfen! Wissen wir denn, ob die Budgetangaben dieser Teams der Wahrheit entsprechen?

McLaren war in den 70ern ein gutes Team, man hatte mit Marlboro einen gigantischen Sponsor, James Hunt gewann die WM und so weiter. Aber wie lange brauchte es, aus diesem Team das zu machen, was es heute ist? TAG oder besser Mansour Ohjeh steuerteb dickes Geld bei, da war Honda und so weiter. Es wurde konzentriert immer auf ein Ziel hingearbeitet.

Genauso wie bei Williams, Saudi Air brachte dort erst die Wende und so richtig brummte die Maschine als Camel/Honda usw. einstiegen. Ferrari lebte und lebt aus der Tasche von FIAT. Sicher sie sind die glorreichsten in der Formel 1 aber seit wann ist das Team denn was? Damals, als der 312 T5 herauskam, da wusste jeder, das Ferrari auf den falschen Gaul gesetzt hat, dann der verspätete einstiegt in die Turbo-Ära. Hatte man nun ein super Auto 126 C5, war die Ära auch schon wieder vorbei.

Seitdem Michael Schumacher, Jean Todt, Ross Brawn und Rubens Barrichello das Team zu einer Qualitätsmaschine hochtrainiert haben, ist Ferrari an Konstanz fast nicht zu überbieten. Aber dieser Prozess hat ja bekanntlich auch Jahre gebraucht. Denn bis 2000 waren die Ferraris dafür bekannt eben nicht ins Ziel zu kommen. Sie waren zwar innovativ aber nicht haltbar.

So nun haben wir das heutige Bild: Da sind die großen Drei, da ist Bernie Ecclestone und da sind die anderen Teams. Die zwei erstgenannten bekommen 80 % des Kuchens und der Rest muss sich das teilen was übrig bleibt.

Sicher hat die Formel 1, Bernie Ecclestone vieles wenn nicht gar alles zu verdanken. Aber warum muss er einen so großen Anteil bekommen? Letztlich werden wir nur noch Formel-1-Teams sehen, die entweder einen "Großen Bruder" haben oder aber von der Hand im Mund leben.

Rühmliche Ausnahme ist und bleibt Sauber. Das Team ist seit je her das Vorzeigebeispiel, wie man es macht. Sie schlagen sich prächtig, haben gute Sponsoren, ein gutes Paket und somit auch verdient den Platz eingenommen den man hat. Nur auch dort sieht man, wie schwer es ist, von Platz 5 auf 4 der Konstrukteurs-WM aufzusteigen.

Ich denke Niki Lauda hat es mal sehr gut auf den Punkt gebracht; die Formel 1 besteht aus Egoisten und ist für Egoisten gemacht! Solange einige wenige die totale Kontrolle haben, solange werden die kleinen Teams auch nichts ausrichten. Denn sie waren leider immer nur das Füllmaterial verbunden mit der Hoffnung doch mal auf das Siegerpodest zu steigen.
V. Brunke, Lindlar, Deutschland

Vor drei Jahren war noch alles anders
Ich finde es eigentlich einfach nur schade, dass der Sport so vom Geld bestimmt wird. Aber das ist ja nicht nur ein Problem des Sports sondern der Gesellschaft allgemein.

Ich verfolge die Formel 1 leider erst seit 1999, aber wie es damals Jordan-Mugen-Honda geschafft hat, um die WM mitzufahren, das wäre heute, nur drei Jahre später, schon nicht mehr möglich.

Ich denke die Vorschläge der Kostenreduzierung hinsichtlich Reifen und Motoren wären ein Anfang, ebenso das Einsparen von Testmöglichkeiten. Aber ich bezweifle, dass es eine generelle gute Lösung geben kann. Konzerne wie BMW, McLaren, Toyota, Ferrari haben nun mal andere Möglichkeiten und sie werden ihren Ehrgeiz nicht zurückschrauben, nur damit die anderen Teams überleben können, auch wenn es ohne diese Teams keine Formel 1 mehr geben kann.

Was aber Medien machen könnten, wäre dem Feld hinter den Top Teams mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Für Nicht-Formel-1-Zuschauer und auch für viele Zuschauer ist die Formel 1 fast gleich Schumi/Ferrari. Andere schalten einfach ab, wenn ihr Lieblingsfahrer ausfällt. Einfach auch, weil man oft nur die Spitze am Feld zu fahren zu sehen bekommt. Kein Wunder deshalb auch, wenn Sponsoren sich nur diesen Teams zuwenden, auch wenn Kleinere keine minder schlechte Arbeit abliefern.

Aber leider ist es nun mal auch so: kein Geld, kein Erfolg und wenn kein Erfolg auch kein Geld. Und diese Rechnung kann nicht aufgehen, zumindest nicht für Privatteams.

Ich finde auch die Geldverteilung durch die FIA nicht gut. Es ist natürlich auch verständlich, dass Gewinner der WM mehr Geld wegen des Platzes bekommen sollten, aber ironischerweise sind es auch die Teams, die am wenigsten darauf angewiesen sind. Die Geldverteilung wird absteigend immer weniger, bis sie z.B. bei Minardi endet, die das kleinste Budget haben und ständig ums Überleben kämpfen müssen. Ist das Fair? Nein.

Vielleicht hätte man dem Prost-Acer-Team letztes Jahr schon helfen können, wenn man auch die Zielankünfte honorieren würden. Im Gegensatz zu BMW-Williams oder McLaren-Mercedes die oftmals wegen Defekten ausschieden, sind es gerade die kleinen Teams die viele Zielankünfte zu verzeichnen haben, leider nur meist ohne Punktgewinn.

Wenn Ecclestone, wie manchmal zu lesen, seine Ignoranz weiter fortsetzt und es ihm recht egal ist, ob am Ende der Saison weniger Teams dabei sind als zu Beginn und er die Möglichkeit in Erwägung sieht die Fahrerzahl auf drei pro Team zu erhöhen, verliert die Formel 1 immer mehr an Reiz.

Sie ist nun mal die Königsklasse, wo viele hinwollen und wo es das meiste Geld gibt, aber das darf nicht auf Kosten des Motorsports gehen.
S. Prescher, Bautzen, Deutschland

Unbedeutende Mega-Budgets
Niemand von uns kann es sich wohl wirklich vorstellen, was es heißt, mit derlei Unsummen zu jonglieren. Als - in dieser Hinsicht - Dilletanten haben solche Zahlen für uns höchstens Informationswert, aber keinerlei Bedeutung.

Für uns zählt einzig und allein folgendes: Spannende Rennen und viele Autos. Denn dafür zahlen wir, seien es Rundfunkgebühren oder Eintrittspreise. Niemand will einen Wettkampf sehen, in dem stets nur die "Big Men" jubilieren dürfen. Man darf nicht vergessen: Was wäre ein Champion ohne seine Gegner? Je mehr an der Zahl, umso wertvoller der Sieg, denn gegen umso mehr hat er sich durchgesetzt.

Und wenn ein Dilletant noch einen Vorschlag machen darf: Es sollte wirklich so etwas wie Maximalbudgets und -kosten für die Teams geben. Die Welt ist zwar eine Welt der Reichen und Mächtigen, aber in der Formel 1 ist es inzwischen abnormal geworden.

Schliesslich ist das nur ein Sport.
F. Masche, Österreich