• 12.03.2012 14:45

Experten-Vorschau auf 2012: Stefan Bomhard

Für Stefan Bomhard vom kicker-sportmagazin ist Sebastian Vettel nach zwei WM-Titeln erneut Topfavorit auf den Gewinn des Formel-1-Titels 2012

(Motorsport-Total.com) - Name: Stefan Bomhard
Medium: kicker-sportmagazin

Titel-Bild zur News: Stefan Bomhard

Stefan Bomhard sieht Sebastian Vettel auch dieses Jahr ganz vorne

Platz 1: Sebastian Vettel
Hat Red Bull bei den letzten Wintertests seine Karten schon aufgedeckt? Wenn ja, dann könnte es äußerst eng werden mit Sebastian Vettels Titelverteidigung. Wenn nicht, dann winkt am Ende der Saison 2012 der schon dritte WM-Titel. Vettel wäre somit der erst dritte Fahrer der WM-Geschichte, dem das Triple gelingt. Er ist Favorit Nummer eins, weil er ja schon jetzt drei Jahre hinter sich hat, in denen er eigentlich den Titel hätte holen können. 2009 mit dem am Ende siegreichen und revolutionären Brawn-Auto von Jenson Button ist schließlich nicht ihm anzulasten. Zu anfällig war der Red Bull damals noch. Vettel ist ganz sicher der erfahrenste 24-Jährige, der je eine Saison in der Formel 1 in Angriff genommen hat.

Platz 2: Lewis Hamilton
Böse Zungen sagen, nur die Älteren unter den Formel-1-Fans wüssten noch, dass Hamilton schon mal Weltmeister war. Vier Jahre ist das her, und die Plätze fünf (2009), vier (2010) und erneut fünf (2011) wären zwar für viele andere Fahrer gute Ergebnisse, nicht aber für Hamilton. Von ihm wird mit Recht mehr verlangt, er selbst wiederum verlangt von sich, jetzt endlich wieder zu den Wurzeln des Rennfahrens zurückzukehren. Entsprechend hat er sein Umfeld neu sortiert. Der McLaren MP4-27 sieht aus wie ein passendes (und noch dazu schön anzusehendes) Werkzeug, das ihm den Weg freimachen könnte, zum ersten Vettel-Verfolger zu werden. Intern droht ihm die größte Gefahr durch seinen Teamkollegen Jenson Button.

Platz 3: Jenson Button
Mehr noch als der sensationelle WM-Gewinn 2009 hat die vergangene Saison den wahren Wert Jenson Buttons erkennen lassen. Die Art, wie er nach vier Stunden beim Montreal-Grand-Prix Sebastian Vettel in der allerletzten Runde vernaschte, zeigt seine Meisterschaft am Lenkrad. Mit den in diesem Jahr insgesamt weicher gewordenen Pirelli-Reifen dürfte kaum ein anderer Spitzenfahrer besser zurechtkommen als Reifenflüsterer Button. Das könnte ihm in manchem Rennen zum entscheidenden Vorteil gereichen. Interessant wird, ob er dem wild entschlossenen Hamilton ein zweites Mal nacheinander die Grenzen aufzeigen kann. Button als "Vize" von 2011 ist ein heißer Anwärter - wenn alles klappt, auch auf den Titel.

Platz 4: Mark Webber
Seine Platzierung am Ende der Saison 2012 vorherzusagen ist noch schwerer als bei allen anderen Fahrern. Weit mehr als Vettel ist Mark Webber darauf angewiesen, in einem perfekten Red Bull RB8 zu sitzen. Und selbst wenn das Auto aus der Feder von Adrian Newey wieder die Messlatte sein sollte, ist keineswegs gesagt, dass Webber davon im gleichen Maß profitiert wie Vettel. Dazu ist ihm vor allem 2011 zu deutlich aufgezeigt worden, wo seine Grenzen liegen dürften. Dies ist ein zugegeben hartes Urteil über einen der besten Rennfahrer der Welt - aber am Ende sagt die Stoppuhr, dass es auch zwischen den Allerbesten immer noch eine Abstufung gibt.

Platz 5: Fernando Alonso
Zu gerne hätte ich Kimi Räikkönen hier einsortiert, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Lotus nach den starken Wintertests die Mittel hat, um über eine ganze Saison hinweg mit den großen drei Teams mitzuhalten. Bleiben also Ferrari und Mercedes als dritte beziehungsweise vierte Kraft. Überwindet die Scuderia ihr sichtliches Tief aus den Wintertests, dann spricht alles dafür, dass Fernando Alonso zum Kreis der Top 5 zählt. Er kann im Ernstfall mehr abliefern, als in seinem Wagen steckt. Damit befindet sich Alonso in einem exklusiven Zirkel so ausgewählter Fahrer wie Vettel, Schumacher (nur dem von früher?) oder Räikkönen.

Platz 6: Nico Rosberg
Platz 7: Michael Schumacher
Platz 8: Felipe Massa
Platz 9: Kimi Räikkönen
Platz 10: Nico Hülkenberg