Experte warnt: Darum sollte Carlos Sainz nicht zu Audi wechseln

Karun Chandhok warnt Carlos Sainz davor, in den kommenden Jahren zu Sauber beziehungsweise Audi zu wechseln - Wäre Nico Hülkenberg ein geeigneter Kandidat?

(Motorsport-Total.com) - Noch immer ist offen, für welches Team Carlos Sainz in der Formel-1-Saison 2025 fahren wird. Fest steht nur, dass für den Spanier bei seinem aktuellen Arbeitgeber Ferrari im kommenden Jahr kein Platz mehr ist. Dort ersetzt man ihn durch Rekordweltmeister Lewis Hamilton.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz jubelt über seinen Formel-1-Sieg 2024 in Melbourne (Australien)

Carlos Sainz gewann in Melbourne, hat aber noch kein Cockpit für 2025 Zoom

Sainz hat jedoch das Glück, dass 2025 zahlreiche Cockpits in der Formel 1 frei werden. Mercedes hat den Platz von Hamilton beispielsweise noch nicht wieder vergeben, und auch bei Red Bull ist aktuell noch nicht klar, wie beziehungsweise mit wem es im kommenden Jahr weitergeht.

Eine Option, die im Zusammenhang mit Sainz aber auch immer wieder genannt wird, ist das zukünftige Audi-Werksteam, das aktuell noch als Sauber an den Start geht. Dort laufen die Verträge von Valtteri Bottas und Guanyu Zhou ebenfalls am Ende des Jahres aus.

Und weil sich Sainz und CEO Andreas Seidl aus gemeinsamen McLaren-Zeiten kennen, ist es keine komplett abwegige Theorie, dass Seidl gerne noch einmal mit dem Spanier zusammenarbeiten würde. Zumal zu hören ist, dass man mit der aktuellen Fahrerpaarung in Hinwil nicht zufrieden sein soll.

Experte Karun Chandhok warnt Sainz jedoch vor diesem Schritt. "Ich denke nicht, dass er dorthin möchte", sagt der ehemalige Formel-1-Pilot gegenüber Sky und erklärt: "Audi wird 2026, 2027 und wahrscheinlich 2028 nicht die Meisterschaft gewinnen."

Chandhok: Sainz' Ziel muss Mercedes sein

Und Sainz, der in diesem Jahr bereits 30 Jahre alt wird, könne es sich nicht "leisten", die besten Jahre seiner Karriere mit Aufbauarbeit zu "verschwenden", so Chandhok. Denn Fakt ist, dass mindestens 2025 ein Übergangsjahr für den Spanier werden würde.

Audi steigt mit einem eigenen Motor erst 2026 offiziell als Werksteam in die Formel 1 ein, 2025 würde Sainz also erst einmal ein Jahr mit Sauber im Mittelfeld drohen. Und Chandhok vermutet, dass Audi auch danach nicht sofort um den WM-Titel kämpfen wird.

Genau das möchte Sainz aber in absehbarer Zeit tun, woraus er selbst kein Geheimnis macht. Kürzlich sagte er, er wolle schauen, "was das beste mittel- bis langfristige Projekt für mich und meine Karriere ist und das beste Projekt, das mir die Möglichkeit gibt, Weltmeister zu werden."

"Das ist schließlich mein Traum und das, was ich so schnell wie möglich tun möchte", so Sainz. Und genau das könnte bei Audi in den kommenden Jahren schwierig werden, weshalb Chandhok erklärt, dass ein Wechsel nach Hinwil aktuell nicht der richtige Karriereschritt für Sainz sei.


Fotostrecke: Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Fahrer

Sein Ratschlag lautet: "Er muss alles versuchen, um den Platz bei Mercedes zu bekommen." Sainz könne dann später in seiner Karriere noch einmal zu dem Hersteller wechseln, mit dem sein gleichnamiger Vater in diesem Jahr die Rallye Dakar gewann.

Wäre Nico Hülkenberg ein Kandidat für Audi?

Ein weiterer Name, der mit einem Wechsel zu Sauber beziehungsweise Audi in Verbindung gebracht wird, ist Nico Hülkenberg. Auch für den Deutschen gäbe es bereits Verbindungen nach Hinwil, schließlich fuhr er 2013 schon einmal für das Schweizer Team.

Zudem kennt auch er Seidl, 2015 gewann man gemeinsam für Porsche die 24 Stunden von Le Mans. Ex-Haas-Teamchef Günther Steiner traut es dem Deutschen auf jeden Fall zu, auch im Alter von mittlerweile fast 37 Jahren noch einmal ein neues Abenteuer zu wagen.

"Nico ist im Qualifying fast der Beste hier", lobt er bei Sky und ergänzt: "Auch im Rennen ist er gut. [...] Ich glaube, es gibt wenige, die ihm das Wasser reichen können. Im Rennen muss man halt auch das Auto dazu haben. Das hatte er letztes Jahr nicht."

Auf die Frage, ob Hülkenberg auch gut genug sei, es in ein Topteam zu schaffen, antwortet Steiner: "Absolut. Ich meine, er ist sicher ein Kandidat. Er zeigt, was er kann. Nico war öfters zur falschen Zeit am falschen Platz. [...] Manchen Rennfahrern geht's so, die sind nicht im richtigen Team."


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"Und er hat es einfach nie geschafft. Da war er ein paar Mal nahe dran, und dann ist es schiefgegangen. Aber ich glaube, er ist noch jung genug, er ist noch motiviert genug. Ich glaube, er wäre sicher eine Alternative", so der langjährige Haas-Teamchef.

Als deutscher Fahrer wäre Hülkenberg für Audi zudem auch aus Marketingsicht ein interessanter Pilot. Und ein Wechsel zu Sauber 2025 wäre für ihn, anders als bei Carlos Sainz, sportlich kein großer Abstieg im Vergleich zu seinem aktuellen Arbeitgeber.