• 27.04.2005 09:53

  • von Marco Helgert

Ex-Formel-1-Fahrer John Love verstorben

Vor 38 Jahren schockte Privatfahrer John Love den Formel-1-Tross beim ersten Rennen der Saison in Südafrika fast mit einem Sieg

(Motorsport-Total.com) - John Love - der Name mag vielen heutigen Formel-1-Fans nicht mehr viel sagen, doch der gebürtige Rhodesier, dem heutigen Simbabwe, schrieb ein Stück Formel-1-Geschichte mit. 1967 begann die Formel-1-Saison mit einem Rennen am 2. Januar im südafrikanischen Kyalami. Einige Größen des Sports reisten nicht an, und die, die kamen, hatten die Autos des Vorjahres im Gepäck. Inmitten des Formel-1-Feldes waren auch einige Privatstarter, die bei keinem weiteren Event einen Einsatz planten.

Titel-Bild zur News: Minardi-Doppelsitzer in Kyalami

Die Strecke in Kyalami war John Loves zweite Heimat

Unter ihnen auch John Love, der mit einem zwei Jahre alten Cooper in der Nennliste stand. Das Climax-Triebwerk war ein aufgebohrter 2,7-Liter-4-Zylinder, keine Maschine, die gegen die Repco-V8-, Maserati-V12- oder BRM-H16-Maschinen antreten konnte. Dennoch tauchte Love nach der Qualifikation auf einem fünften Startplatz auf.#w1#

Im Rennen fiel er jedoch nicht zurück - ganz im Gegenteil. Love arbeitete sich sukzessive nach vorn und führte das Rennen schließlich an. Der Rhodesier hätte es ohne jeden Zweifel auch gewonnen, doch leider versagte eine Benzinpumpe nur sieben Runden vor dem Fallen der Zielflagge. Love musste erneut an die Box, um den Tank mit der funktionierten Pumpe noch einmal befüllen zu lassen. So gewann Pedro Rodriguez im Werks-Cooper den Grand Prix, Love wurde Zweiter, noch vor John Surtees im Honda und Dan Gurney im Brabham.

John Love, 1962 auch britischer Tourenwagenmeister in einem von Ken Tyrrell eingesetzten Mini Cooper, verstarb im Alter von 80 Jahren in seiner Heimatstadt Bulawayo in Simbabwe. Bereit vor einiger Zeit wurde Krebs diagnostiziert. Die eingeleitete Chemotherapie zeigte leider keinen durchschlagenden Erfolg. Love erlag am Sonntagmorgen seiner Krankheit.