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Erster US-F1-Fahrer steht so gut wie fest
Exklusiv: Wie US F1 für die Saison 2010 nach Fahrern sucht, welche Kriterien diese erfüllen müssen und warum Danica Patrick kein Thema ist
(Motorsport-Total.com) - Nachdem 'Motorsport-Total.com' Anfang Februar als weltweit erstes Medium von einem amerikanischen Team berichtet hatte, das ab 2010 unter dem Slogan "Made in America" in der Formel 1 an den Start gehen würde, dauerte es nicht lange, bis über die Fahrerwahl spekuliert wurde - noch bevor irgendjemand wusste, wer überhaupt hinter dem Projekt steckt.

© US F1
US-F1-Teamchef Ken Anderson hat einen Fahrer schon sehr genau im Auge
Ein Name, der besonders oft fiel, war jener der weiblichen IndyCar-Sensation Danica Patrick. Dabei war die hübsche Brünette nie ein Thema: "Wir haben nie mit ihr gesprochen", erklärt Teamchef Ken Anderson exklusiv gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Danica ist eine tolle Fahrerin und sie würde auch für die Presse eine tolle Geschichte abgeben, aber wir haben uns für einen anderen Weg entschieden." Die Story sei nur "von einem Journalisten aufgeblasen" worden.#w1#
Loyalität gegenüber den Andrettis
Der Grund, weshalb Patrick nicht einmal in Betracht gezogen wurde, ist Loyalität gegenüber einem alten Bekannten, der US F1 unterstützt hat: "Danica und auch Marco Andretti sind sicher gute Fahrer, aber sie fahren für Michael Andretti. Mario Andretti hat uns sehr geholfen, da wollen wir ihn nicht verstimmen, indem wir ihm die Fahrer wegstehlen", sagt Anderson und fügt an: "Aber irgendwann würden wir vielleicht gerne mit ihnen darüber reden."
Der Traum des amerikanischen Motorsportenthusiasten, der das Projekt gemeinsam mit seinem britischen Partner Peter Windsor stemmt, ist es, eines Tages mit zwei jungen US-Amerikanern in der Formel 1 an den Start zu gehen. Dann könnte die europäische Königsklasse jenseits des Atlantik auch den etablierten US-Rennserien Konkurrenz machen, denn: "Es gibt viel mehr amerikanische Formel-1-Fans, als die Leute in Europa realisieren", behauptet Anderson.
Derzeit läuft gerade die Suche nach passenden Kandidaten: "Wir werden Fahrer evaluieren. Peter schaut sich da um. Er hat in England eine Firma (54.9; Anm. d. Red.) mit einem brillanten Kerl namens Rob Wilson, der auch einige der aktuellen Formel-1- und GP2-Fahrer trainiert. Vor ein paar Wochen haben wir fünf Fahrer unter die Lupe genommen, von denen einer alle anderen überstrahlt hat. Noch diesen Monat werden wir eine weitere solche Runde veranstalten."
Erster Fahrer steht schon fast fest
Anderson geht etwas mehr ins Detail: "Es gibt einen Fahrer, den wir besonders genau beobachten, der schon international gefahren ist und sich sehr gut geschlagen hat. Seinen Namen möchte ich derzeit noch nicht verraten. Es ist ein guter Kerl, der viel rumgekommen ist. Wir möchten ihn in den nächsten paar Wochen unter Vertrag nehmen - unter anderem auch deswegen, weil die Sponsoren wissen wollen, welche Fahrer für uns fahren werden."
In einem früheren Interview mit 'Motorsport-Total.com' im Mai in Barcelona hatte Anderson spontan Jonathan Summerton, Alexander Rossi und Joseph Newgarden namentlich als theoretische Kandidaten genannt. Darauf angesprochen, ob er mit seinen jetzigen Aussagen einen dieser drei Fahrer meint, entgegnet der US-F1-Teamchef nur zögernd: "Er hat schon auf der ganzen Welt auf sehr hohem Niveau Rennen gewonnen."
Der zweite Fahrer wird wohl vorerst kein US-Boy sein: "Es wäre schlau, einen erfahrenen Mann an Bord zu haben, wenn wir Anfang Januar loslegen. Das würde unsere Lernkurve beschleunigen, aber es muss auch jemand sein, der zu uns passt", erläutert Anderson und hält fest, dass man kein Interesse an ausrangierten Altstars hat: "Einer, der in der Formel 1 schon Rennen gewonnen hat, muss nicht automatisch ein guter Testfahrer sein."

