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  • 22.10.2017 04:31

  • von Dieter Rencken & Marko Knab

Erste Niederlage bei Renault: Hülkenberg steigt freiwillig aus

Neuzugang Carlos Sainz überzeugt bei Renault mit einer starken Leistung - Nico Hülkenberg nach Motorenstrafe abgeschlagen - Fortschritte bei Entwicklung

(Motorsport-Total.com) - Renault hat nach der Qualifikation zum Großen Preis der USA mit gemischten Gefühlen zu kämpfen: Während Jolyon-Palmer-Ersatz Carlos Sainz mit Rang sieben voll überzeugen konnte, musste Nico Hülkenberg einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Der Deutsche startet nach einer Motorenstrafe nur von Platz 19.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Ungewohntes Gefühl: Nico Hülkenberg verlor erstmals ein Renault-Quali-Duell Zoom

Dessen war sich auch Alan Permane bewusst, der in diesem Zusammenhang von einem "bittersüßen Qualifying" spricht: "Zuerst muss ich Carlos gratulieren. Er hat bisher ein fantastisches Wochenende. In Q3 ist er problemlos eingezogen und hat sich mit einer guten Runde für Platz acht qualifiziert. Wegen Max Verstappens Strafe wird er von Rang sieben starten", lobt der Sportdirektor seinen spanischen Neuzugang in den höchsten Tönen.

Auch Sainz zeigt sich mit dem Ergebnis überaus zufrieden: "Ich musste mich an vieles gewöhnen an diesem Wochenende. Deshalb bin ich unglaublich stolz darauf, was wir erreichen konnten. Es ist kein schlechtes Ergebnis für unsere erste gemeinsame Qualifikation", jubelt der auf Leihbasis gewechselte Spanier über Startplatz sieben für das Rennen. "Im Auto und mir steckt noch mehr Geschwindigkeit. Das Ziel ist, das Rennen weiter vorne in den Top 10 zu beenden", gibt Sainz große Ziele für den Grand Prix aus.

Nico Hülkenberg dagegen musste sich in Verzicht üben. Um Reifen für das Rennen zu sparen, verzichtete das Team beim Deutschen auf eine gezeitete Runde im zweiten Qualifikationsabschnitt. "Es gab gute Gründe, warum wir aufgehört haben", hält er fest. "Wenn wir das große Ganze betrachten, dann mussten wir das tun. Leider - wegen der Strafe, die wir mit uns herumschleppen." Erstmals musste sich der Deutsche so beim teaminternen Duell der Renault-Piloten geschlagen geben - völlig freiwillig und ohne Gegenwehr.

"Wir wollten uns mit damit die Flexibilität bei der Strategie wahren, so können wir die Reifen für den Rennstart frei wählen. Außerdem schonen wir so das Auto und den Motor", offenbart der Emmericher den Plan hinter dem verfrühten Quali-Ende.

Trotz der Strafe und dem 19. Startplatz freut er sich auf das Rennen auf dem Circuit of The Americas: "Auf dieser Strecke kann man überholen, morgen dürften sich also interessante Möglichkeiten auftun. Ich freue mich schon auf gutes Racing!"

Nach einigen enttäuschenden Rennen scheint Renault wieder zur alten Form zurückgefunden zu haben. Von der eigenen Entwicklung am Wochenende beeindruckt zeigte sich deshalb auch Sportdirektor Alan Permane. Die Chancen für das französische Werksteam schätzt er dabei gut ein: "Wir sind optimistisch, dass beide Fahrer Punkte erzielen können. Das Auto funktioniert hier sehr gut und wir haben am Freitag gute Fortschritte bei der Aerodynamik gemacht. Wir konnten mit dem Auto einen weiteren Schritt nach vorne gemacht", wähnt sich Permane in einer starken Position.