• 10.03.2006 10:21

Erste Bestzeit des Jahres für Kubica und BMW

In einem zunächst sehr verhaltenen Freien Training eröffneten 28 Fahrer beim Grand Prix von Bahrain in Manama die Formel-1-Saison 2006

(Motorsport-Total.com) - Fast 21 Wochen mussten sich die Fans gedulden, heute heulten im Rahmen eines Rennwochenendes jedoch endlich wieder die Formel-1-Motoren auf. Bei sonnigen Bedingungen und hochsommerlichen Temperaturen von knapp über 30 Grad eröffnete kurz nach 11:00 Uhr Ortszeit Testfahrer Alexander Wurz im dritten Williams-Cosworth das erste Freie Training zum Grand Prix von Bahrain in Manama, der in diesem Jahr erstmals den Saisonauftakt der Königsklasse des Motorsports bildet.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Robert Kubica sicherte sich in Bahrain die erste Bestzeit des Jahres 2006

Neben den deutschsprachigen Wurz und Christian Klien sprechen in diesem Jahr auch zahlreiche andere Piloten Deutsch - so viele wie nie zuvor: Neben den beiden Schumacher-Brüdern Michael und Ralf (Ferrari/Toyota) nahmen am Freien Training auf dem 5,412 Kilometer langen 'Bahrain International Circuit' auch Nick Heidfeld (BMW Sauber F1 Team), Formel-1-Neuling Nico Rosberg (Williams-Cosworth) und MF1-Racing-Testpilot Markus Winkelhock teil.#w1#

Topstars schonten Motoren und sparten Reifen

Erwartungsgemäß mussten sich die Fans mit einer sehr ruhigen Session zufrieden geben; die Stars schonten ihre Motoren und die Reifen, um sich für das neue Qualifikationsformat zu rüsten, in dem vor allem die Topleute ihre Motoren wesentlich mehr fordern und mehr frische Reifensätze verwenden werden müssen als im vergangenen Jahr. Selbst nach 50 Trainingsminuten hatten erst sieben (!) der 28 Fahrer eine gezeitete Runde gefahren. Die erste davon drehte Wurz um 11:12 Uhr mit 1:36.444 Minuten.

Erster Einsatzpilot auf der Strecke war Takuma Sato im SA105 des neuen Super-Aguri-Teams, das in der Saisonvorbereitung nur ein paar wenige Testrunden abgespult und somit noch Nachholbedarf hat. Doch auch der Japaner beschränkte sich zunächst nur auf eine Installationsrunde. Üblicherweise warten die Piloten ab, bis die Freitagstestfahrer und langsamere Piloten die Strecke vom Staub befreit und Gummi auf den Asphalt gelegt haben.

Formel-1-Vizeweltmeister Kimi Räikkönen ließ sich rund zehn Minuten nach Beginn der Session erstmals auf der Strecke blicken und leistete sich später einen Ausritt, Teamkollege Juan-Pablo Montoya folgte nur wenige Minuten später. Die in diesem Jahr verchromten "Silberpfeile" von McLaren-Mercedes können im Gegensatz zum vergangenen Jahr keinen dritten Fahrer mehr einsetzen, also müssen die beiden Stammfahrer das Testprogramm komplett übernehmen. Weltmeister Fernando Alonso (Renault) wartete übrigens bis um 11:30 Uhr ab, bis er sich auf der Strecke blicken ließ.

Mehrere Ausrutscher in der zehnten Kurve

Erst in den letzten zehn Minuten gingen die meisten "Boxenhocker" dann doch noch auf die Piste, darunter auch Ferrari-Neuling Felipe Massa und dessen Teamkollege Michael Schumacher. Die Bestzeit - in einer Trainingseinheit mit einigen harmlosen Ausrutschern neben die Strecke - ging nach 20 gefahrenen Runden mit 1:32.170 Minuten an BMW Sauber F1 Team Testfahrer Robert Kubica, der damit bis auf 0,2 Sekunden so schnell war wie die Pole Position des Vorjahres. Seine Teamkollegen Nick Heidfeld und Jacques Villeneuve fuhren keine gezeitete Runde.

Der zweite Rang ging mit nur 0,014 Sekunden Rückstand nach 18 Runden an Williams-Cosworth-Testfahrer Alexander Wurz. Die beiden Stammfahrer des Teams, Mark Webber und Nico Rosberg, zeigten sich nicht auf der Strecke. Den dritten Platz belegte Kimi Räikkönen im McLaren-Mercedes, dem nach sechs Runden und einem kleinen Ausritt neben die Strecke 1,218 Sekunden auf die Bestzeit fehlten. Juan-Pablo Montoya im zweiten MP4-21 belegte nach gleicher Rundenanzahl mit 2,717 Sekunden Rückstand den siebenten Rang.

Für Ferrari begann der Saisonauftakt mit der viertschnellsten Runde - Michael Schumacher hatte nach fünf Runden 1,299 Sekunden Rückstand zu verzeichnen. Teamkollege Felipe Massa zeigte sich aggressiv und leistete sich den einen oder anderen Verbremser, kam nach sechs Runden jedoch mit 2,755 Sekunden Rückstand nicht an den Ex-Weltmeister heran - Platz acht.

Solider Trainingsauftakt für Red Bull Racing

Gut auch der Auftakt für Christan Klien: Der Österreicher belegte nach sechs Umläufen mit 2,630 Sekunden Rückstand den fünften Rang. Red-Bull-Racing-Teamkollege David Coulthard wurde mit 2,847 Sekunden Rückstand auf dem neunten Rang geführt, Testfahrer Robert Doornbos belegte mit 3,033 Sekunden Abstand den elften Rang.

Das Schwesternteam Scuderia Toro Rosso platzierte sich mit Freitagstestfahrer Neel Jani aus der Schweiz mit 2,661 Sekunden Rückstand auf dem sechsten Rang, die beiden Stammfahrer Vitantonio Liuzzi und Scott Speed belegten mit 2,913 respektive 3,201 Sekunden Rückstand die Plätze sechs und zehn.

Das MF1-Racing-Team kam mit Tiago Monteiro (9 Runden) mit 4,372 Sekunden Rückstand auf den 13. Platz. Die Teamkollegen Christijan Albers und Markus Winkelhock kamen auf die Plätze 14 und 15 - mit 4,760 und 5,748 Sekunden Rückstand.

Super Aguri hinkt dem Feld deutlich hinterher

Das Schlusslicht jener Fahrer mit einer gezeiteten Runde bildeten die beiden Piloten des Formel-1-Neulings Super Aguri: Takuma Sato hatte 6,020 Sekunden Rückstand, Formel-1-Debütant Yuji Ide, dem zwischendurch schon mal ein Windabweiser davonflog, fehlten 8,612 Sekunden auf die Spitze. Beide Japaner drehten 15 Runden und waren damit die fleißigsten Stammfahrer. Allerdings wurde augenscheinlich, dass Super Aguri mit dem vier Jahre alten Arrows-Chassis keine Chancen hat, die Konkurrenz zu fordern.

Ohne Zeiten blieben die beiden Piloten des Weltmeisterteams Renault - Fernando Alonso und Giancarlo Fisichella drehten nur zwei Installationsrunden. Auch Geheimfavorit Honda deckte die Karten noch nicht auf - Testfahrer Anthony Davidson fuhr nur zwei Runden, was für technische Probleme spricht, und fuhr keine gezeitete Runde. Die Stammfahrer Jenson Button und Rubens Barrichello fuhren ebenfalls keine Runde, Jarno Trulli und Ralf Schumacher von Toyota nur zwei beziehungsweise eine Runde.