• 26.03.2009 17:16

  • von Marco Helgert

Erneut Widerstand gegen Melbourne-Rennen

Umweltverbände und Bürgerinitiativen kannte man bereits als Renngegner in Australien, nun tritt auch ein Stadtteil direkt als Gegner auf

(Motorsport-Total.com) - An und für sich stand das Formel-1-Rennen im Albert Park in Melbourne noch nie unter einem guten Stern. Umweltaktivisten kritisierten von Anfang den Grand Prix. Hinzukamen die zum Teil immensen Verluste, die Jahr für Jahr sogar ansteigen, weil der fällige Betrag in Richtung Formel-1-Chef Bernie Ecclestone ansteigt.

Titel-Bild zur News: Australien

In Melbourne wird die Kritik am Rennen zunehmend lauter

Nun platzte in Australien der nächsten Gruppe der Kragen: Der Albert Park liegt mehrheitlich im Bereich der City of Port Phillip, untersteht aber nicht der Verantwortung der Stadt. Dennoch erließ man in dieser Woche eine Resolution, die das Formel-1-Rennen einen "Frevel" nennt.#w1#

Judith Klepner, Bürgermeisterin der City of Port Phillip, ist überzeugt, dass sich das Rennen mittelfristig nicht halten wird. "Eine Durchführung in der Dämmerung ist der letzte Atemzug dieses anachronistischen, benzinverschwenderischen Events", erklärte sie. "Es ist an der Zeit, dass die Regierung von Victoria den Grand Prix neu verhandelt und sicherstellt, dass er nie wieder im Albert Park stattfinden wird."

Die Vorwürfe, die Klepner erhebt, sind nicht neu. So halte sich die Australian Grand Prix Corporation nicht an das Versprechen, wonach der Albert Park nach den Rennen in einem besseren Zustand als davor sein soll. "Das Rennen sollte nicht in einem öffentlichen Park stattfinden. An dieser Wahrheit kommt man nicht vorbei."

Das Rennen erzeuge zudem "Krach, eingeschränkte Parkmöglichkeiten und eine große Belästigungen für unsere Anwohner", so Klepner weiter. "Die lokalen Geschäfte aber profitieren so gut wie nicht davon. Nach 14 Jahren haben die Einwohner nun genug."

Die Reaktion des AGPC liest sich wie eine Kopie der Reaktionen der Vorjahre: Der Grand Prix habe einen Werbewert für Melbourne und Australien, der kaum gegen Geld aufzuwiegen sei.