• 25.05.2005 14:22

Ereignisse im Vorfeld machen Lust auf den Nürburgring

Der Bruderkrieg im Hause Schumacher und die jüngsten Erfolge von Mercedes und BMW sollen viele Fans an den Nürburgring locken

(Motorsport-Total.com/sid) - Trotz des Streits mit Bruder Ralf und der fast schon aussichtslosen Lage im WM-Rennen will Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher beim Heimspiel auf dem Nürburgring den Fans wieder seine alte Klasse zeigen. Damit sich der Ferrari-Pilot beim Grand Prix von Europa ganz auf die geplante Aufholjagd konzentrieren kann, will nun der Vater im Bruderduell vermitteln.

Titel-Bild zur News: Fans auf dem Nürburgring

Nach zuletzt rückläufigem Besuch soll der Trend nun umschlagen

"Ob sich alles beruhigt, kann ich nicht steuern. Ich bin nur der Vater und kann nur versuchen, zu vermitteln", sagte Rolf Schumacher dem Kölner 'Express'. Wie zahlreiche Formel-1-Experten sieht allerdings auch das Familienoberhaupt seinen jüngeren Sohn Ralf nach dessen harter Kritik ("Für mich hat er sie manchmal nicht alle") im Unrecht.#w1#

"Ralf ist nun mal emotional, Michael ist da cooler"

"Das wird heißer gekocht als es war. Ralf ist nun mal emotional, Michael ist da cooler. Das sind eben ihre Charaktere", meinte Schumacher sen. "In Monaco war Ralf ein bisschen zu impulsiv und ist mit seinen Aussagen übers Ziel hinausgeschossen. Aber so schlimm war es ja nicht. Mit ein paar Tagen Abstand wird er die Sache auch anders beurteilen. Die beiden raufen sich schon wieder zusammen."

Toyota-Pilot Ralf Schumacher steht weiter zu seiner Kritik, schränkt sie aber auf das Rennfahren ein: "Es gibt keinen Bruderkrieg. Das, was ich in Monaco gesagt habe, bezieht sich ausschließlich auf Aktionen auf der Strecke und nicht auf das Private", sagte "Schumi II" dem Express. "Ich habe kein Problem mit Michael. Deswegen braucht es auch keine Aussprache."

Immerhin hat der medienwirksame Streit der Schumacher-Brüder dem Nürburgring noch mehr Publicity gebracht als die ohnehin schon spannende und überraschende Formel-1-Saison. Pünktlich zum ersten Saisonauftritt der Königsklasse in Deutschland hat McLaren-Mercedes mit den beiden Erfolgen des Finnen Kimi Räikkönen die Siegesserie von Renault-Pilot Fernando Alonso beendet, und das BMW WilliamsF1 Team meldete sich in Monte Carlo mit dem zweiten Platz von Nick Heidfeld auf dem Siegerpodest zurück.

Schumacher hofft auf neuen Qualifikationsmodus

Während sich "Quick Nick" nach der Gala von Monte Carlo riesig auf den Nürburgring freut, ist Michael Schumacher optimistisch, dass es in der Eifel für ihn endlich wieder besser laufen wird: "Das geänderte Qualifying dürfte uns jedenfalls entgegen kommen, denn das war bekanntlich zuletzt unsere größte Baustelle. Nun werden wir den Nachteil etwas kaschieren und durch die Benzinmenge vielleicht sogar ausgleichen können", sagte der Ferrari-Pilot. "Die beste Nachricht aus Monaco aber war, dass wir im Rennen absolut konkurrenzfähig waren. Wir haben also durchaus Chancen, vorne mitzufahren."

Neben der sportlichen Spannung sorgen viele Aktionen für die Fans und deutliche Preissenkungen dafür, dass am kommenden Wochenende die Tribünen am Nürburgring nach zwei Jahren mit drastisch sinkenden Zuschauerzahlen endlich wieder einmal gut gefüllt sein werden. Der Vorverkauf lief um 20 Prozent besser als im vorigen Jahr, seit Montag hat das Interesse noch einmal zusätzlich angezogen.

"Ich hoffe, dass wir am ganzen Wochenende 290.000 Zuschauer bekommen werden", sagt Nürburgring-Geschäftsführer Walter Kafitz. Für die 'Nürburgring GmbH', die am Wochenende 40 bis 50 Prozent ihres Jahresumsatzes macht, und die strukturschwache Eifelregion, die aus 60 Millionen Euro Umsatz rund zehn Millionen Euro Gewinn zieht, ist das Gastspiel der Königsklasse lebenswichtig.