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  • 16.11.2013 18:18

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

Entwicklung 2014: Elf Wege, ein Treffpunkt

Die Teams gehen die Entwicklung für 2014 unterschiedlich an und kommen dennoch wieder auf einem Niveau heraus - Chancen für Sauber & Co.?

(Motorsport-Total.com) - Während sich die Formel-1-Saison am aktuellen Rennwochenende in Austin auf der Zielgerade befindet, laufen die Entwicklungen für das kommende Jahr bei allen elf Teams auf Hochtouren. Die Formel-1-Techniker stehen vor besonderen Herausforderungen. 2014 tritt das neue Regelwerk in Kraft, das im Vergleich zum bisherigen Reglement erhebliche Unterschiede aufweist. Die Autos der Königsklasse bekommen nicht nur neue Antriebe, sondern auch ein anderes "Gesicht".

Titel-Bild zur News: James Allison

James Allison erwartet auch 2014 eine hohe Leistungsdichte in der Formel 1 Zoom

"Wir sind mehr oder weniger im Plan.", berichtet Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn von den Fortschritten mit dem Auto für 2014. "Wenn ich die Ingenieure frage, sehen die das natürlich anders, weil sie noch dies und jenes machen wollen. Aber so sind Ingenieure halt. Ich meine aber, wir sind einigermaßen dabei. Wir hatten ein paar Probleme, die wir aussortieren mussten, und wir spüren eindeutig auch die Restriktionen noch ein bisschen, aber wir kommen hin."

Mit fortschreitender Entwicklung der künftigen Autos steigt auch die Spannung. Haben wir an alles gedacht? Haben wir einen Kniff oder Trend verpasst? Wie stehen wir da? Diese Fragen stellen sich die Verantwortlichen immer wieder. "Es ist unmöglich, das richtig einzuschätzen", meint Ferrari-Neuzugang James Allison, der in Maranello die Chassis-Entwicklung für das kommende Jahr genauestens im Blick hat. Der Brite ist gespannt und gelassen zugleich, denn er rechnet nicht mit Ausreißern.

Verschiedene Lösungen führen zum gleichen Ziel

"Mich überrascht immer wieder, dass man hunderten Menschen in unterschiedlichen Teams ein Reglement gibt, sie auf die gleiche Aufgabe loslässt und sie diese Aufgabe auch mit vergleichbaren Werkzeugen in Angriff nehmen. Jeder von ihnen macht jeden Tag unterschiedliche Dinge, aber am Ende sind einige Autos nur durch eine Zehntelsekunde getrennt - und wir reden hier nicht nur von zwei Autos. Das ist für sich schon wirklich bemerkenswert."

"Obwohl die Regeln kommende Saison ganz anders sein werden, habe ich den Verdacht, dass der Wettbewerb genauso eng wie immer sein wird", sagt Allison. "Es gibt Möglichkeiten, Fehler zu machen, aber ich rechne weiterhin mit viel Wettbewerb und einem schwierigen Sport, denn das war immer der Fall, und die Professionalität der Teams war noch nie so hoch." Klartext: Elf Teams haben unterschiedliche Wege, Herangehensweisen und auch Möglichkeiten, aber dennoch landen alle nahezu am selben Punkt.

Die Ansicht von Allison wird nicht von allen Beobachtern und Verantwortlichen geteilt. Einige rechnen mit größeren Abständen zwischen den Teams, mit Überraschungen in positivem und negativem Sinne. Angst schürt dies weniger, vielmehr wird das neue Reglement im Wettbewerbsumfeld Formel 1 von allen als große Chance gesehen, sich mit eigenen Kreationen, mit der richtigen Wahl des Motorenpartners und mit dem frühzeitigen Fokus auf 2014 an die Spitze schieben zu können.

"Natürlich könnte man Glück haben und die richtigen Knöpfe drücken, aber man weiß nicht, wie es wird", sagt Sauber-Teamchefin Kaltenborn. "2008/09 haben wir das ein bisschen erlebt, aber damals waren wir ein viel größeres Team. Unser Team war damals stark in einen Positionskampf in der Weltmeisterschaft involviert, sodass andere Teams, die nicht mehr so hart auf die Weltmeisterschaft hingearbeitet haben, genau diesen Sprung gemacht haben. Die Chance ist da, aber es kann genauso gut nach hinten losgehen."