• 10.10.2011 17:24

Enttäuschung bei Williams: "Viel zu langsam"

Chefingenieur Mark Gillan zieht eine ernüchternde Bilanz des Suzuka-Wochenendes: Williams ist nach wie vor nicht schnell genug - Zeit für Setuparbeiten und Tests fehlte

(Motorsport-Total.com) - Gerade einmal fünf Punkte stehen bislang auf dem Konto von Williams. Seit dem Rennen in Valencia konnte die Traditionsmannschaft aus Großbritannien nur einen einzigen Zähler einfahren - enttäuschend. Williams sitzt auf Platz neun der Teamwertung fest, die Konkurrenz von Toro Rosso, Sauber und Co. ist weit enteilt. Mit umfassenden Umstrukurierungen will man den Kahn für 2012 wieder auf Kurs bringen. Der neue Operative Chefingenieur Mark Gillan soll dabei helfen.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado, Rubens Barrichello

Und wieder eine Nullrunde: Die Williams-Piloten können einem leidtun

Frage: "Mark, wie bewertest du die Leistung des Williams FW33 in Suzuka?"
Mark Gillan: "Niemand im Team ist mit der aktuellen Performance des FW33 zufrieden. Das Wochenende in Suzuka hat da keine Ausnahme dargestellt. Es war mein erstes Rennen als Verantwortlicher an der Strecke. Ich möchte mich auf diesem Wege für den unermüdlichen Einsatz unserer Leute an der Strecke bedanken."

Frage: "Am Freitag hat keines der beiden Fahrzeuge das gesamte Programm abspulen können. Wie hat sich das im weiteren Verlauf des Wochenendes niedergeschlagen?"
Gillan: "Wir hatten in den ersten beiden Freien Trainings einige Probleme, die verhindert haben, dass wir die aerodynamischen Verbesserungen genau austesten konnten. Immerhin konnten wir bezüglich einiger anderer Elemente neue Eindrücke gewinnen, die sich in der weiteren Entwicklung des diesjährigen Autos und auch beim FW34 niederschlagen werden."

Frage: "Wie schlimm war der Reifenverschleiß in Suzuka?"
Gillan: "Der Reifenverschleiß hat bei der gesamten Vorbereitung auf das Rennen eine Schlüsselrolle gespielt. Das Safety-Car war bezüglich der Anpassung der Strategien der Teams ein sehr wichtiger Faktor."

Frage: "Beide Piloten haben beim Start Plätze verloren. Gab es dort technische Probleme?"
Gillan: "Rubens hat beim Start drei Ränge eingebüßt und Pastor deren zwei. Rubens ist mit weichen Reifen von der sauberen Seite der Strecke losgefahren. Er hatte Probleme, die wir jetzt verstanden haben. Pastor, der mit härteren Pneus von der schmutzigen Seite starten musste, hatte keinerlei Probleme."

Frage: "Wie hat sich das Safety-Car in Runde 24 auf das Rennen von Rubens und Pastor ausgewirkt?"
Gillan: "Wir haben Rubens sofort heringeholt, weil er ohnehin hätte hereinkommen sollen. Leider hat er auf den Prime-Reifen etwas Zeit hinter Kobayashi verloren, als das Safety-Car schließlich wieder hereinkam. Durch einen langsamen Boxenstopp ist er außerdem hinter Rosberg zurückgefallen. Pastor ist mit einer Zweistopp-Strategie ins Rennen gegangen. Beim Satefy-Car ließen wir ihn draußen in der Hoffnung, dass er ein paar Plätze gutmacht. Aber es wurde schnell deutlich, dass dies nicht klappen würde, daher holten wir auch ihn herein. Er verlor dadurch zwei Positionen."


Fotos: Williams, Großer Preis von Japan


Frage: "Pastors schnellste Runde war genauso schnell wie jene von Lewis Hamilton. Darf man das als ermutigendes Zeichen werten?"
Gillan: "Pastors Tempo mit den weichen Reifen und wenig Benzin war in Ordnung, aber es ist völlig klar, dass wir den Speed des Autos generell deutlich verbessern müssen. Wir arbeiten hart daran. So etwas geht nicht über Nacht, aber wir planen konstante Verbesserungen. Wir wollen unsere Prozesse bis zum Jahresende und für die kommende Saison schrittweise optimieren."

Frage: "Am kommenden Wochenende fahrt ihr in Südkorea. Welche Hoffnungen gibt es für das Rennen in Yeongam?"
Gillan: "Wir müssen dafür sorgen, dass wir mal ein problemloses Wochenende absolvieren. Unsere Piloten brauchen möglichst viel Fahrzeit auf der Strecke, um das Setup des Autos optimieren zu können."