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  • 23.06.2001 19:11

  • von Marcus Kollmann

Enttäuschende Qualifikation für das BAR-Team

Villeneuve und Panis rechnen mit einem schwierigen Rennen

(Motorsport-Total.com) - In 1:16.439 Minuten stellte BAR-Honda-Pilot Jacques Villeneuve heute seinen BAR 003 auf Startplatz 11. Der Kanadier, der nur eine Tausendstelsekunde langsamer war als der zehntplatzierte Fahrer, erklärte nach der Qualifikation auf dem Nürburgring: "Wir konnten das Auto vor der Qualifikation enorm verbessern, da wir die Abstimmung komplett verändert hatten. So gesehen lief es besser als im Freien Training. Leider hat ein anderer Fahrer vor mir in der Schikane einen Fehler gemacht, sodass ich die Schikane nicht richtig fahren konnte. Ich habe dadurch schon bei der Einfahrt in diese Kurve zwei oder drei Zehntel verloren, leider war das auf meiner schnellsten Runde. Ansonsten bin ich erfreut, dass wir von der Rundenzeit her näher an die Teams herangerückt sind, mit denen wir für gewöhnlich kämpfen - Sauber und Jordan. Aber enttäuschender Weise sind wir sehr weit von der Pole-Zeit entfernt, was mich schon frustriert. Für gewöhnlich passiert im Rennen jedoch immer etwas, sodass wir jetzt einfach mal abwarten müssen wie es sich am Sonntag entwickelt."

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Jacques Villeneuve startet am Sonntag von Platz 11 ins Rennen

Olivier Panis musste sich dieses Mal seinem Teamkollegen geschlagen geben, benötigte er doch für seine schnellste Runde in der Qualifikation 1:16.872 Minuten und war damit gute 0.4 Sekunden langsamer als Villeneuve. Der Franzose war nach der Qualifikation enttäuscht und sagte: "Mich hat es überrascht, dass mein Auto sich nicht mehr so verhielt, wie es das noch im Freien Training getan hatte. Heute Morgen war ich noch ziemlich zufrieden und optimistisch was die Qualifikation anbelangte, aber es veränderten sich mit der Strecke und der Temperatur wohl zu viele Dinge auf einmal. Wir haben einfach keine gute Abstimmung in der Qualifikation gefunden, sodass ich nicht besonders schnell fahren konnte. Am Rennsonntag wird es ziemlich schwierig für uns werden, weshalb wir jetzt noch hart arbeiten müssen. Der Nürburgring ist eine fahrerisch schwierige Strecke, auf der man leicht einen Fehler machen kann. Insofern kann morgen alles Mögliche passieren, jedoch müssen wir das Auto stabil machen, damit wir im Rennen etwas aggressiver fahren können."

Der Technische Direktor von BAR, Malcolm Oastler, äußerte sich folgendermaßen: "Ganz augenscheinlich ist diese Qualifikation nicht besonders gut für uns gelaufen. Wir dachten eigentlich, dass wir das Potenzial besäßen eine gute Zeit fahren zu können, jedoch müssen wir nun herausfinden, weshalb wir auf neuen Reifen nicht dazu in der Lage waren. Jacques hat heute Morgen nach seinem Abflug etwas Zeit verloren, allerdings hat ihn das später nicht nachteilig beeinflusst. Die Chassisbalance war gar nicht einmal schlecht, jedoch fehlt es überall an Grip. Wenn wir morgen noch etwas retten wollen, dann müssen wir uns jetzt etwas ganz besonderes einfallen lassen. Unsere Startpositionen sind jedenfalls ein Problem, denn mittlerweile sind die Autos aller Teams recht zuverlässig. Nichts desto trotz gehe ich davon aus, dass wir uns im Rennen besser schlagen werden, denn das haben wir bislang immer getan."

Teammanager Craig Pollock erklärte: "Diese Qualifikation verlief viel schlechter als wir erwartet hatten, was man an unseren Startpositionen eindeutig ablesen kann. Wir haben einfach nicht das Potenzial des Autos oder das der Reifen umsetzen können. Für das Rennen stecken wir so in einer schwierigen Ausgangslage. Nun gilt es von Samstag zu Sonntag hart zu arbeiten, sodass Jacques und Olivier morgen zwei Autos zur Verfügung haben, mit denen sie zum einen gut im Rennen fahren können, zum anderen aber auch die Zuverlässigkeit stimmt. Die heutige Qualifikation wollen wir schnell vergessen, nicht jedoch verleugnen, dass wir noch an unserer generellen Leistungsfähigkeit in der Qualifikation arbeiten müssen."