• 04.06.2002 16:25

  • von Reinhart Linke

Entscheiden die Reifen über den Montreal-Sieger?

Die Reifen könnten am Wochenende beim Grand Prix von Kanada in Montreal eine entscheidende Rolle spielen

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Monaco-Grand-Prix wird erwartet, dass die Reifen auch am Wochenende in Montreal eine entscheidende Rolle beim Kampf um den Sieg spielen werden. In Monte Carlo waren die Michelin-Reifen im Qualifikationstraining offenbar etwas besser als die Pneus von Bridgestone, weil die französischen Reifen etwas weicher in der Mischung waren. Dafür waren die Michelins im Rennen nicht so konstant, was David Coulthard aber nicht darin hindern sollte, den Grand Prix zu gewinnen, weil dort Überholen praktisch unmöglich ist.

Titel-Bild zur News: Reifen

Die Reifen können in Montreal eine entscheidende Rolle spielen

In Montreal wird es derweil mehr darauf ankommen, dass die Reifen im Rennen konstant sind und die Distanz überstehen ? denn im Gegensatz zu Monte Carlo gibt es auf dem 'Gilles Villeneuve Circuit' gleich mehrere Überholmöglichkeiten, weshalb man auch nach einem schlechten Startplatz noch weit nach vorne fahren kann. Trotzdem erwartet Michael Schumacher: "Die Reifen werden auf der Strecke eine enorm wichtige Rolle spielen, weil es keine permanente Rennstrecke ist."

Die 4,361 Kilometer lange Strecke auf der Insel Notre Dame hat ähnlich in Monte Carlo eine sehr glatte Pistenoberfläche, so dass die Reifenhersteller erneut beide mit weicheren Mischungen antreten werden, obwohl die Reifen bei den hohen Geschwindigkeiten auf den Geraden von über 300 Stundenkilometern und bei den Bremsmanövern hart beansprucht werden. "Wir gehen wie Monaco auch dieses Rennen mit unseren weicheren Reifen an", kündigte Michelin-Motorsportdirektor Pierre Dupasquier im Vorfeld des Kanada-Grand-Prixs an.

Auch bei Bridgestone setzt man für den achten Saisonlauf auf einen eher weichen Reifen. "Um Grip auf der glatten Oberfläche des 'Gilles Villeneuve Circuits' zu finden", erklärte Hisao Suganuma, technischer Manager von Bridgestone, "benötigen wir einen verhältnismäßig weichen Reifen. Letztes Jahr war unsere Mischung für das Rennen aber ein wenig zu weich. Wir haben daraus jedoch gelernt und während die Mischungen dieses Jahr noch ein wenig weicher sind, sollten die Spezifikationen besser in der Lage sein, um mit den Eigenschaften der Strecke in Montreal fertig zu werden."

Denn auch wenn sich Montreal deutlich von der Strecke in Monte Carlo unterscheidet, gibt es weitere Gemeinsamkeiten. "Auch wenn Montreal sehr viel schneller ist, kommt es ? ebenso wie in Monte Carlo ? auf gute Traktion, schnelle Richtungswechsel und exzellentes Bremsen sowie sicheres Fahrverhalten beim 'Räubern' über die Randsteine an", weiß Renault-Technikdirektor Mike Gascoyne. "All das bieten uns die Pneus unseres Partners Michelin", glaubt der Brite, dass Michelin für den Grand Prix gut gerüstet ist.

Unterdessen stellen beide Reifenhersteller ihren Partnerteams in Montreal einen extra für die 4,361 Kilometer lange Strecke entwickelten Reifen zur Verfügung, der allen Anforderungen der Strecke standhalten soll. Der zweite Trockenreifen wurde derweil sowohl bei Bridgestone wie auch bei Michelin schon in dieser Saison bei einem anderen Rennen verwendet.