Endlich wieder ein WM-Punkt für Williams

Mark Webber holte in China als Achter einen psychologisch wichtigen WM-Punkt für Williams - Nico Rosberg als Elfter recht weit abgeschlagen

(Motorsport-Total.com) - Zum ersten Mal seit fast 150 Tagen, seit dem Grand Prix von Europa am Nürburgring, sicherte sich Williams heute in China wieder einen WM-Punkt - und beendete damit die längste und psychologisch schwierigste Durststrecke der Teamgeschichte. Mark Webber wurde in Shanghai nach einer soliden Leistung Achter, Nico Rosberg Elfter.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber holte heute in Shanghai einen wichtigen WM-Punkt für Williams

Die beiden profitierten an diesem Wochenende von einem aerodynamisch erheblich verbesserten FW28, der es Alexander Wurz schon am Freitag ermöglicht hatte, zweimal Trainingsbestzeit zu fahren. Zwar wurde das Potenzial der Modifikationen wegen der Bridgestone-Unterlegenheit im Regen nicht ganz aufgedeckt, doch Webber und Rosberg fuhren jeweils recht solide Rennen und mischten daher wie gewohnt im Mittelfeld mit - diesmal ohne lästige Zuverlässigkeitsprobleme.#w1#

Webber ging nach gutem Start an Coulthard vorbei

"Es dauerte ewig, bis die Strecke trocken wurde." Mark Webber

"Ich hatte einen guten Start", so Webber, "fand gut in meinen Rhythmus und machte Boden auf David (Coulthard; Anm. d. Red.) gut. Als ich an ihm vorbei war, dachten wir darüber nach, auf Trockenreifen zu wechseln, aber es dauerte ewig, bis die Strecke trocken wurde, daher ließen wir beim ersten Boxenstopp dieselben Intermediates drauf. Das war die richtige Entscheidung. Allerdings drehte ich mich einmal, und auf dem künstlichen Gras dauerte es lange, wieder Traktion zu finden."

"Als wir dann doch auf Trockenreifen wechselten, hatte ich einen weiteren 360-Grad-Dreher, aber ich gab alles, um den Abstand zu Coulthard hinter mir aufrechtzuerhalten. Am Ende landete ich in den Punkten, was für das Team großartig ist", freute sich der Australier. Positiv auch: In den schnellsten Rennrunden musste er sich innerhalb der Bridgestone-Fraktion nur den beiden Ferrari-Piloten und - ganz knapp - Ralf Schumacher im Toyota geschlagen geben.

Von einem "schwierigen Tag" sprach Rosberg: "Mir hat mein Rennen verhaut, dass ich am Anfang nicht an Coulthard vorbeikam. Ich wollte nicht zu viel riskieren, aber das beeinträchtigte mein ganzes Rennen. Auf Trockenreifen wurde es besser, aber am Ende wurde es mit Graining auf den Vorderreifen noch einmal schwierig. Dadurch kam ich ein paar Mal von der Linie ab, denn es war nicht einfach, das Auto auf der Strecke zu halten. Dafür habe ich heute wieder viel gelernt", sagte der Deutsche.

Michael lobt Webber und Rosberg

"Gut, dass wir wieder gepunktet haben." Sam Michael

Auch Technikchef Sam Michael war happy: "Gut, dass wir wieder gepunktet haben. Mark fuhr im Regen und dann bei abtrocknenden Bedingungen ein großartiges Rennen. Auch Nico war gut, aber er hing im ersten Stint im Verkehr fest und kam nicht nach vorne. Unabhängig von den gemischten Bedingungen ist unser Auto deutlich besser geworden, sowohl hinsichtlich Zuverlässigkeit wie auch Performance. In den letzten beiden Rennen wollen wir nun ebenfalls punkten."

Aus Sicht von Cosworth war das Resultat ebenfalls wichtig, weil man nach der Ankündigung des Zwangsausstiegs aus der Formel 1 noch einmal eine gute Leistung zeigen konnte: "Es war gut, beide Autos ins Ziel gebracht zu haben", freute sich Chefrenningenieur Simon Corbyn, "und es war toll, dass Mark auch punkten konnte. Cosworth hatte keine Probleme und beide Fahrer schöpften den Motor zufrieden stellend aus."