Endlich: Langer Lotus auch im Rennen unterwegs

Ab Südkorea will Lotus den längeren Radstand auch im Renntrimm einsetzen, auch wenn die Piloten selbst keinen großen Unterschied spüren

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Hin und Her der vergangenen Wochen hat sich Lotus in Südkorea endlich dazu entschlossen, den längeren Radstand auch im Rennen zu verwenden. Immer wieder wurde dieses Feature des E21 nach der Sommerpause angekündigt, um dann doch wieder in der Mottenkiste zu verschwinden. In Yeongam waren sowohl Kimi Räikkönen als auch Romain Grosjean mit dem zehn Zentimeter längeren Boliden unterwegs.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Auch für die Zuschauer sind die zehn Zentimeter nicht ersichtlich Zoom

Doch was die Veränderung genau bringt, ist vielen noch unklar, und auch die Fahrer tappen noch im Dunkeln: "Auf dem Papier soll es mehr Stabilität bei Höchstgeschwindigkeit und am Eingang von langsamen Kurven bringen", erklärt Grosjean nach der Trainingsfahrt. "Aber um ehrlich zu sein, habe ich keinen Unterschied gespürt." Das muss aber nicht heißen, dass der längere Radstand nichts bewirkt, denn aus dem Auto heraus sei das schwer zu beurteilen.

"Es ist nicht so, als hätten wir einen Vergleichstest fahren können, bei dem wir die Unterschiede genau sehen", versucht sich der Franzose in Erklärungen. Im Großen und Ganzen könne man sich sowieso nicht so sehr über das Auto beschweren. Auch Kimi Räikkönen ist nach seinem Unfall am Ende vom ersten Training vorsichtig mit einer genauen Prognose: "Es hat nicht geholfen, dass ich das Auto heute Morgen zerstört habe."

Nachdem die Mechaniker aber den E21 in Windeseile wieder zusammengesetzt hatten, konnte der Finne in der Nachmittagssession wieder auf die Strecke geschickt werden. Doch da wollte er Iceman noch nicht alles gründlich auf Herz und Nieren testen: "Das Auto war für eine Runde nicht ideal und nach dem Unfall haben wir auch nicht allzu viel riskiert", meint er. "Ich war glücklich mit dem Feeling, aber mit Sicherheit kann ich noch schneller werden."

Einen Schritt in die richtige Richtung könnte schon das passende Setup machen. Doch auf einer Strecke, die so unterschiedliche Sektoren vereint, ist das nicht so einfach: "Wir können uns nicht nur auf einen Sektor konzentrieren, wir müssen den schnellstmöglichen Durchschnitt aus allen holen. Das Auto ist in keinem Sektor wirklich perfekt", erklärt Grosjean, weiß aber, dass jeder damit so seine Probleme hat.


Fotos: Lotus, Großer Preis von Südkorea, Freitag


Auf jeden Fall sind sich beide Piloten sicher, dass Lotus im Qualifying eine deutlich bessere Rolle als in Singapur spielen wird, auch wenn nach vorne doch noch ein bisschen fehlt. "Die Mercedes und die Red Bull scheinen ein Stück vor allen anderen zu liegen, aber wir haben das freitags schon oft gesehen", will Räikkönen nicht zu viel auf die Trainingseindrücke geben. "Im Qualifying wird es dann meist enger. Wir sollten ganz gut dastehen."

Am Ende erwartet der Iceman dennoch wieder Sebastian Vettel ganz vorne: "Er hat die letzten drei Rennen gewonnen", so seine lapidare Begründung. Auch in der Meisterschaft ist der Deutsche mittlerweile weit enteilt, sodass Räikkönen eingesehen hat, dass der Meisterschaftszug für ihn abgefahren ist: "Ich denke nicht, dass es für mich viel zu gewinnen gibt. Wir kämpfen nicht mehr um die Meisterschaft. Ich versuche noch um Siege und Podestplätze zu kämpfen."