Endlich greift der Newey-Faktor bei Red Bull Racing

Nach anfänglichen Problemen mit dem Windkanal geht es bei Red Bull Racing dank Adrian Newey nun endlich steil bergauf

(Motorsport-Total.com) - Im Winter war Red Bull Racing noch nirgends, beim Saisonauftakt konnte man den Schaden immerhin schon in Grenzen halten, aber jetzt scheinen den österreichischen Energydrink-Bullen endgültig Flügel zu wachsen. David Coulthards fünfter Platz nach einer starken Leistung in Barcelona soll nämlich nur der Anfang gewesen sein.

Titel-Bild zur News: Adrian Newey

Designgenie Adrian Newey bringt seine Red Bull Racer endlich voran

Der Schotte konnte am Circuit de Catalunya über weite Strecken sogar mit Robert Kubica mithalten, schlussendlich fiel er dann aber doch noch weit zurück, weil sein Getriebe streikte und ein Gang nicht mehr wollte. Seine schnellste Rennrunde war aber um weniger als eine Sekunde langsamer als die von Sieger Felipe Massa, womit der RB3 endgültig den Sprung an die Spitze des eng beisammen liegenden Mittelfeldes geschafft zu haben scheint.#w1#

Horner nimmt Platz drei ins Visier

"Wir haben Wort gehalten und an diesem Wochenende Fortschritte gemacht." Christian Horner

"Es ist ein wahnsinnig umkämpftes Mittelfeld", erklärte Teamchef Christian Horner gegenüber 'autosport.com', "aber in Spanien waren wir ganz klar vor den Renaults. Bei Toyota hatten sie ihre eigenen Probleme und Williams hatten wir locker im Griff - plus wir kamen wieder einen Schritt näher an BMW heran. Da wird noch einiges kommen, aber wir haben Wort gehalten und an diesem Wochenende Fortschritte gemacht."

Dafür verantwortlich ist in erster Linie Stardesigner Adrian Newey, der in der Fabrik in Milton Keynes keinen Stein auf dem anderen gelassen hat und weiterhin ausmistet - nach dem Update des Bedford-Windkanals, der im Winter noch falsche Daten ausgespuckt hatte, musste Entwicklungschef Anton Stipinovich seine Koffer packen, zuletzt erwischte es dann auch noch den Aerodynamiker Ben Agathangelou. Doch der Erfolg scheint Red Bull Racing Recht zu geben.

Davon ist natürlich auch Coulthard begeistert, der im Spätherbst seiner Karriere noch einmal die Chance wittert, mit einem Newey-Chassis und einem Renault-Motor den einen oder anderen Grand Prix zu gewinnen. "Adrian", sagte der 36-jährige Routinier in Barcelona, "hat seine eigenen Theorien. Er versteht den Windkanal jetzt viel besser, denn Anfang des Jahres hat er da offensichtlich keine richtigen Daten bekommen."

Entwicklungsrate schneller als bei anderen Teams

"Wir entwickeln sowieso nonstop, denn die Ideen sind ja da." David Coulthard

"Wir haben für Monaco einige Neuentwicklungen am Auto, die vor dem Rennen fertig werden müssten, und wir entwickeln sowieso nonstop, denn die Ideen sind ja da. Unsere Entwicklungsrate ist derzeit schneller als bei jedem anderen Team. Ich bin sicher, dass es so weitergehen wird", zeigte sich Coulthard vor dem Klassiker im Fürstentum, wo er 2006 das erste Red-Bull-Podium in der Formel 1 eingefahren hatte, optimistisch.

Das einzige Problem: "Die Jungs in der Produktion rackern sich den Arsch ab, um mit der Entwicklungsrate mitzukommen, die Adrian vorgibt, aber sie alle machen wirklich einen fantastischen Job, um das zu erreichen", sagte Horner. Doch wenn man bedenkt, mit welchen Sorgen er sich noch vor ein paar Monaten herumschlagen musste, kann man dabei wirklich schlimmstenfalls von einem Luxusproblem sprechen...