• 05.10.2001 15:38

Einstimmig wiedergewählt: Mosley bleibt FIA-Präsident

Wie erwartet ist FIA-Präsident Max Mosley am Freitag zu seiner dritten Amtszeit wiedergewählt worden

(Motorsport-Total.com/sid) - Max Mosley bleibt weitere vier Jahre Präsident des Automobil-Weltverbandes FIA. Der 61 Jahre alte Engländer, der seit 1991 an der Spitze des Verbandes steht, wurde am Freitag in Köln auf der FIA-Generalversammlung einstimmig zum dritten Mal gewählt. Einen Gegenkandidaten gab es wie auch 1997 nicht. Für den Juristen ist es gemäß der FIA-Statuten die letzte Amtszeit, die im Oktober 2005 endet.

Titel-Bild zur News: FIA-Präsident Max Mosley

Max Mosley arbeitet auch in den kommenden Jahren ehrenamtlich für die FIA

Mosley, mächtigster Mann der Formel 1 neben Promoter Bernie Ecclestone, hat sich als unermüdlicher Sicherheits-Politiker in der Königsklasse einen Namen gemacht. Er war die treibende Kraft hinter den Reformen in der Formel 1, die nach den tödlichen Unfällen von Ayrton Senna und Roland Ratzenberger im Mai 1994 in Imola in Angriff genommen wurden.

Seine Vorschläge, das technische Wettrüsten zu stoppen und die Rennwagen einzubremsen, stießen bei PS-Stars wie Michael Schumacher lange Zeit auf heftige Kritik. Als Mosley 1997 die Einführung der Rillenreifen durchsetzte, empfand Schumacher das zunächst wie die Degradierung zum "Taxifahrer". Inzwischen hat man sich arrangiert. Die Sicherheit gehe vor, betonen Fahrer und Funktionär.

"Ich habe dafür zu sorgen, dass die Geschwindigkeiten nicht zu hoch sind, damit die Fahrer überleben, wenn sie verunglücken", sagt Mosley. Die Ergebnisse geben ihm Recht. Denn trotz vieler schwerer Unfälle hat die Formel 1 seit der Senna-Tragödie keinen weiteren Toten mehr zu beklagen. Stolz sagt Mosley: "Ein Crash wie der von Luciano Burti in Spa wäre noch vor einigen Jahren mit Sicherheit tödlich ausgegangen."

Doch Jahr für Jahr machen ihm die trickreichen Ingenieure einen dicken Strich durch die Rechnung. "Mit technischen Ressourcen, wie wir sie nicht haben, fällt ihnen immer wieder etwas Neues ein, um die Autos schneller zu machen", bekennt Mosley. "Drehen wir die Uhr zurück, geht danach das ganze Spiel von vorn los." So wurden auch in dieser Saison die Rundenzeiten auf manchen Strecken wieder um fast fünf Sekunden im Vergleich zum Vorjahr unterboten.

Seit 1991 steht Mosley an der Spitze des Weltverbandes. Damals hatte der Brite in Paris den Vorsitz von dem umstrittenen Franzosen Jean-Marie Balestre übernommen. Unter Mosleys Regie wurde auch der bürokratische Wasserkopf FISA - so der Name des Verbandes bis 1993 - abgeschafft und unter dem neuen Dach der FIA zusammengezogen. Der gelernte Anwalt erhält für die Arbeit als FIA-Präsident kein Geld.

Mosley wuchs in England, Frankreich und Deutschland auf. Er studierte in Oxford, spricht fünf Sprachen perfekt. Geboren wurde der Funktionär am 13. April 1940 in London als Sohn des englischen Faschisten-Führers Oswald Mosley und der Autorin Diana Mitford.

Seine Liebe zum Motorsport hatte Mosley früh entdeckt. 1969 gehörte er zu den Gründern des Formel-1-Rennstalls March. Mit dem Schotten Jackie Stewart im Cockpit gelang dem Team bereits in der Debüt-Saison 1970 der erste Grand-Prix-Sieg. 1977 wurde Mosley Rechtsberater der Team-Vereinigung FOCA, die von einem gewissen Charles Bernhard Ecclestone geleitet wurde.

Der Mosley-Freund ist heute besser unter dem Namen Bernie bekannt und längst zum Milliardär aufgestiegen. Während Mosley ehrenamtlich arbeitet, hat sich "Big Bernie" im PS-Zirkus eine goldene Nase verdient. Das Duo zieht die Fäden in der Formel 1. Mosley ist für den Sport zuständig, der 70-jährige Ecclestone fürs Geschäft. Spätestens 2005, wenn Mosleys Uhr als FIA-Präsident abgelaufen ist, dürfte auch Ecclestone in Rente gehen.