Einigkeit in Sachen Testfahrten?
Die elf Formel-1-Teams haben sich in punkto Testfahrten grundlegend verständigt, doch Einigkeit herrscht deshalb noch nicht
(Motorsport-Total.com) - Nach den endlosen Diskussionen über den Sinn und Unsinn des Wintertestverbots im letzten Jahr, haben sich die elf Formel-1-Teams für die Saison 2002 anscheinend auf einige grundlegende Bestimmungen einigen können. Zwar wurde bislang nichts offiziell bekannt gegeben, doch in der englischsprachigen Motorsportwelt sickerten dieser Tage bereits einige Details bezüglich der neuen Testregelungen durch.

© Renault
Einige Teams würden liebend gerne noch mehr testen
Wie im letzten Jahr soll es auch in der unmittelbar bevorstehenden Saison wieder einen testfreien Monat geben. Nachdem die Mehrheit der Teams die letzte Saison erstmals eingeführte Pause während der Saison gutgeheißen hatte, soll auch dieses Jahr zwischen dem Großen Preis von Deutschland und dem Großen Preis von Ungarn die Testarbeit ruhen. Im Rennkalender der FIA ist ein entsprechend langer rennfreier Zeitraum auf jeden Fall vorgesehen. Ferner soll mit Ende der Saison allen Angestellten der Teams die Möglichkeit gegeben werden sich von den Strapazen der ständigen Reiserei zu erholen, weshalb vom 14. Oktober bis zum 25. November nicht getestet werden darf. Anschließend sind Tests bis um den 16. Dezember wieder gestattet, sodass die Teams ihre Weiterentwicklungen vor den Feiertagen noch einmal in der Praxis prüfen können. Weiterhin vorgesehen sein soll auch, dass die Teams wie in diesem Jahr erst ab der zweiten Januar-Woche den regelmäßigen Testbetrieb wieder aufnehmen dürfen.
Noch nicht zu hundert Prozent sicher ist hingegen, ob auch dieses Jahr in der Woche vor einem Grand Prix maximal über eine Distanz von 50 Kilometer getestet werden darf. Zwar hat es momentan den Anschein dass sich auch in dieser Hinsicht nichts ändert, doch nachdem vor allem die Top-Teams ihre Testmannschaften über den Winter zahlreich verstärkten, könnte sich hier noch eine Änderung ergeben. So ist zum Beispiel bekannt, dass Ferrari liebend gerne lockere Bestimmungen in dieser Hinsicht sehen würde, könnte man doch so den Vorteil in Fiorano eine eigene Teststrecke zu besitzen noch mehr ausnutzen. Andere Teams besitzen ebenfalls die Möglichkeit auf Rennstrecken wie Valencia oder Paul Ricard zu testen. Lediglich die Bemühungen, die Jahr für Jahr explodierenden Kosten nicht noch weiter in die Höhe zu treiben, könnten letztendlich dafür sorgen, dass die finanziell besser gestellten Teams nachgeben und sich mit der bislang gültigen Regelung zufrieden geben.

