• 14.08.2001 17:00

  • von Fabian Hust

Eine Runde in Budapest mit Alexander Wurz

McLaren-Mercedes-Testfahrer Alexander Wurz erklärt Ihnen eine Runde auf dem Hungaroring von Budapest

(Motorsport-Total.com) - "Der Hungaroring ist eine meiner Lieblingsstrecken. Ich finde immer einen guten Rhythmus, ein gutes Setup, und liebe es, zu pushen. Dort sind auch immer sehr viele österreichische Fans, manchmal sogar mehr als am A1-Ring, weil es sehr nah und vor allem günstiger ist. Die Strecke ist am Anfang des Wochenendes immer sehr rutschig, weil es so schmutzig ist, aber es wird im Laufe des Wochenendes besser, wenn sich der Gummiabrieb absetzt. Die Strecke ist auch sehr langsam, vor der ersten Kurve erreicht man nur 260 km/h, weil man mit so viel Abtrieb fährt.

Titel-Bild zur News: Alexander Wurz

Alexander Wurz ist dieses Jahr Testfahrer bei McLaren-Mercedes

Das Anbremsen in Kurve 1 geht bergab und es ist dort sehr rutschig. Die Kurve wird im dritten Gang durchfahren. Es ist eine sehr lange Kurve und im Innenteil hat man starkes Untersteuern. Man schaltet in den vierten Gang und dann bremst man in den zweiten Gang hinunter, um in die zweite Kurve zu gehen. Es ist beim Bremsen etwas uneben und man hat in der Mitte der Kurve Untersteuern. Das Auto ist am Kurvenausgang im Heckbereich immer sehr nervös.

Kurve 3 kann man im Qualifying voll fahren, sogar im Rennen, aber es ist nicht leicht! Erneut ist das Auto am Ausgang im Heckbereich nervös und die Kurve ist uneben. Dann fährt man hinauf zur schnellen Linkskurve. Es ist eine schnelle Kurve, die man im sechsten Gang erreicht. Man bremst über den Hügel hinauf an und der Ausgang ist ein wenig uneinsehbar. Es ist sehr wichtig, dass das Auto beim Einlenken stabil ist, denn dann kann man viel Geschwindigkeit mitnehmen, was sehr wichtig ist.

Man bleibt im vierten Gang bis zu Kurve 5, vor der man in den zweiten Gang abbremst. In der Kurvenmitte gibt es Unebenheiten. Während dem Wochenende wird der Grip hier besser, weswegen man dann sehr schnell hineinfahren kann. Der Ausgang ist sehr, sehr uneben, weswegen das Auto viel springt.

Man beschleunigt bis in den vierten Gang vor die Schikane, die die Kurven 6 und 7 darstellt. Man durchfährt sie im zweiten Gang und benutzt dabei die Randabweiser. Das ist nicht sehr schwer. Für mich sind die Kurven 8 und 9 eine Kurve. Das Auto muss für den Eingang in die Linkskurve abgestimmt sein. Man will nicht zu viel Untersteuern haben, weil man ansonsten zu langsam ist. Für einen guten Richtungswechsel darf das Auto nicht zu weich abgestimmt sein. Kurve 8 und 9 sind beides Dritte-Gang-Kurven. Im Ausgang benutzt man die Randabweiser sehr stark mit, bevor man in die Kurve 10 mit Vollgas hineingeht.

In Kurve 11 kommt man mit dem fünften Gang hinein und schaltet in den vierten Gang zurück. Man muss ein wenig bremsen, aber es ist eine sehr schnelle Kurve. Kurve 12 fährt man mit dem vierten Gang an und schaltet dann einen Gang zurück. Der Kurveneingang ist uneben und am Ausgang verwendet man die Randabweiser mit. Diese Kurve ist immer sehr schmutzig und man muss im Qualifying hoffen, dass der Kerl vor dir nicht zu viel Schmutz auf die Strecke gebracht hat, weil man ansonsten ein Problem hat.

Wenn man die Kurve 13 erreicht, ist man im vierten Gang komplett am Drehzahllimit. Man erreicht rund 200 km/h, bremst in die Zweite-Gang-Kurve und ist in der Kurvenmitte nur noch 80 km/h schnell. Im Ausgang ist die Kurve in Richtung Kurve 14 uneben und deshalb rutschig. Man kann sehr früh wieder aufs Gas gehen. Man muss sein Auto für diese Kurve sehr gut abstimmen, weil sie auf die wichtigste Gerade führt und man natürlich nicht überholt werden möchte. Hier kann man jemand überholen, wenn er einen kleinen Fehler gemacht hat oder eine andere Strategie fährt und damit schwerer ist. Ich kenne aber keinen anderen Platz, an dem man überholen kann!"

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