Ein Trostpunkt für das BMW Sauber F1 Team
Während Nick Heidfeld mit einem Hydraulikproblem aufgeben musste holte sich Sebastian Vettel bei seinem Formel-1-Debüt in Indianapolis als Achter einen Punkt
(Motorsport-Total.com) - Das BMW Sauber F1 Team holte im Hitzerennen von Indianapolis einen Punkt. Nick Heidfeld musste seinen F1.07 in der 56. Runde wegen eines Hydrauliklecks abstellen. Ersatzmann Sebastian Vettel beendete seinen ersten Grand Prix auf Platz acht und ist damit der jüngste Formel-1-Pilot aller Zeiten, der einen WM-Punkt einfahren konnte.

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Nick Heidfeld: Erst kam der Dreher, dann der Ausfall
"Das Rennen war phantastisch", so Vettel, der hinter Heidfeld die sechstschnellste Rennrunde fuhr. "Es hat viel Spaß gemacht und war länger, als ich mir das je vorgestellt hätte. Ich kann mich glücklich schätzen, noch einen Punkt bekommen zu haben."#w1#
"Die Situation in der ersten Kurve war sehr eng. Mein Start war okay, aber nicht gut. Als ich sah, wie dicht die Autos um mich herum sind, wollte ich später bremsen und vor die anderen zu kommen, aber das hat nicht funktioniert. Um eine Kollision zu vermeiden, bin ich in Kurve zwei geradeaus gefahren und habe dabei einige Plätze verloren. Danach hing ich im Verkehr fest, und das hat unsere Strategie mehr oder weniger ruiniert."
"Trotzdem ist es positiv, das erste Rennen zu beenden und dies in den Punkterängen. Das Auto hat gut funktioniert. Ich hätte schneller fahren können, steckte aber meistens fest. Überholen ist nicht einfach, die anderen schlafen ja nicht und wissen, wie man sich verteidigt. Am Ende war ich erleichtert, als ich die schwarz-weiß karierte Flagge sah. Ich freue mich über den Punkt, das Team war fantastisch. Ich möchte mich bei allen Mechanikern und Ingenieuren für ihre Unterstützung bedanken."
"Mein Start war gut, ich konnte gegen Kimi Räikkönen einen Platz gut machen", so Heidfeld. "Im ersten Stint war mein Tempo okay. Felipe konnte mir zwar anfangs etwas wegfahren, aber das legte sich. Dann haben beim Anbremsen von Kurve eins die Hinterräder blockiert, und ich habe mich gedreht. Als ich wieder losfahren wollte, habe ich keinen Gang reinbekommen, deshalb ist Heikki Kovalainen durchgeschlüpft. Bei dem Dreher hatte ich mir einen Bremsplatten eingehandelt und bin deshalb etwas früher zum Reifenwechsel gefahren."
"Danach lief es ein paar Runden gut, ich konnte an Kimi und an Heikki vorbei. Kimi war im Topspeed überlegen, ich konnte ihn später nicht halten. Nach dem zweiten Boxenstopp steckte ich hinter Mark Webber, aber dann kamen ohnehin die Hydraulikprobleme, und das war es dann."
"Das war natürlich nicht das Resultat, das wir uns erhofft hatten", so BMW Motorsport Direktor Mario Theissen. "Nick war in einem abwechslungsreichen Rennen gut unterwegs, schied dann aber aufgrund eines Hydrauliklecks aus."
"Ich freue mich für Sebastian und das Team, dass er uns in seinem Debütrennen einen Punkt beschert hat. In der ersten Kurve hat er Lehrgeld bezahlt und drei Plätze verloren, danach ist er ein fehlerfreies Rennen gefahren. Robert hat vor dem nächsten Rennen in Magny-Cours noch einen medizinischen Check. Sobald er wieder einsatzfähig ist, wird er im Auto sitzen."
"Wir haben uns hier deutlich unter Wert geschlagen", so Willy Rampf, Technischer Direktor des Teams. "Nick hat beim Start eine Position gutgemacht und dann eine hohes Tempo fahren können. Er hat den Anschluss an die ersten Drei nicht verloren, das war sehr erfreulich. Wir haben Nick wegen eines Bremsplatten vorzeitig an die Box geholt, er war später aber wieder Vierter. Leider musste er das Rennen später wegen eines Hydrauliklecks beenden."
"Sebastian hat seine Chancen auf eine gute Platzierung im Gerangel der ersten Kurve nach dem Start vertan. Weil er dadurch in eine Gruppe reingefallen ist, die deutlich langsamer war, konnte er das Potenzial des Autos nicht ausschöpfen. So hat ihm am Ende die entscheidende Sekunde gefehlt, um einen Platz weiter vorn anzukommen. Wir hatten auch ihn etwas früher an die Box geholt und versucht, ihn aus dem Verkehr zu befreien. Immerhin haben wir am Ende noch einen Punkt nach Hause gebracht."

