• 17.06.2007 22:23

  • von Hust / Stracke

Vettel: "Ich habe heute viel gelernt"

Sebastian Vettel über sein erfolgreiches Debüt, einen zu aggressiven Start, gelernte Lektionen und sein kurioses Problem mit der Wasserversorgung an Bord

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel hat sein Ziel erreicht und ist seinen ersten Grand Prix bis zur Zielflagge zu Ende gefahren. Der Ersatzfahrer von Robert Kubica konnte dabei als Achter sogar in die Punkte fahren und ist damit der jüngste Punktesammler in der Geschichte der Formel 1, was für ihn aber zumindest momentan keine große Bedeutung hat: "Ich habe darüber nicht nachgedacht und denke auch jetzt nicht darüber nach. Das ist ein schöner Nebeneffekt, um vielleicht später daran zurückzudenken", so Vettel gegenüber 'Motorsport-Total.com'.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Vettel bei seinen letzten Vorbereitungen vor dem Start des Rennens

Er sei "sehr glücklich, dass Rennen zu Ende gefahren zu haben", erzählte der 19-Jährige nach dem Rennen im 'RTL'-Interview. "Wichtig war heute einfach, das Rennen zu Ende zu fahren, und es in die Punkte zu schaffen, ist umso schöner. Vielen Dank an das Team, sie haben mich sehr gut vorbereitet, was schwierig war, da ich erst Donnerstagmittag erfahren habe, dass ich das Rennen fahre."#w1#

Der Start war "nicht der Beste", wie der BMW Sauber F1 Team Pilot zugibt: "Ich habe gesehen, dass ich auf die Hinteren etwas Boden verliere. Ich habe dann gedacht, trickst du die aus und bremst etwas später. Aber das war etwas zu spät."

"Ich wollte eine Kollision vermeiden und bin deshalb durch das Gras gefahren, wodurch ich relativ viele Plätze verloren habe." Rückblickend ist man eben immer schlauer: "Im Nachhinein ärgere ich mich, dass ich da vielleicht etwas zu aggressiv war", so Vettel gegenüber 'Motorsport-Total.com'.

Das erste Renndrittel hing der Deutsche hinter seinem Landsmann Nico Rosberg, wie er gegenüber 'RTL' erklärte: "Ich versuchte, ihn zu überholen, da ich wusste, dass er schwerer und auch etwas langsamer ist, das hat nicht funktioniert und unsere Strategie über den Haufen geworfen. Im zweiten Rennabschnitt hatten wir etwas freie Fahrt, um Boden gutzumachen. Es war extrem schwierig, in der letzten Kurve dicht dran zu bleiben und dann am Ende der Start- und Zielgeraden zu überholen."

Ab Runde 40 habe es "richtig gezogen", erklärte Vettel auf seine körperliche Verfassung nach dem Grand Prix angesprochen: "Die Strecke ist nicht die schlimmste für den Nacken, aber auf die Dauer zieht es schon. Das Rennen ist sehr lang, länger als ich das gedacht hatte. Das ist aber umso besser, da es gerade hinten raus extrem viel Spaß macht."

"Man hat ja zum Glück etwas zum Trinken im Auto, das ist etwas Neues für mich", so der Renault World Series-Pilot gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Ich habe zum Schluss dann doch relativ viel getrunken. Es ist schon lustig, wenn man den Knopf drückt und es dann einem in den Mund spritzt. Da hatte ich im Training ein lustiges Erlebnis, als ich den Knopf drückte, dann aber bremste, als ich den Mund noch offen hatte. Da flog das Wasser nach vorn..."

In jeder Runde habe er versucht, sich neu zu konzentrieren und wieder ans Limit zu gehen: "Man muss gut auf die Reifen aufpassen, was schwierig ist, da sich die Strecke während eines Rennens extrem verändert. Es gibt viele Dinge, die ich heute gelernt habe und die für mich neu waren."

Am Ende überquerte Vettel die Ziellinie nicht nur als Achter, sondern sogar als bester Deutscher, denn Teamkollege Nick Heidfeld fiel ebenso aus wie Ralf Schumacher und Nico Rosberg, Adrian Sutil kam hinter Vettel ins Ziel: "Es waren zwar schon einige mit dabei, aber sie hatten heute nicht die besten Karten, von daher..."