• 28.07.2002 17:01

  • von Marcus Kollmann

Ein Rennen zum Vergessen für Renault

Probleme mit den Reifen, der Technik und ein Fahrfehler sorgten dafür, dass weder Trulli noch Button ins Ziel kamen

(Motorsport-Total.com) - Bitter aber wahr: Für das RenaultF1-Team endete das Rennwochenende auf dem Hockenheimring genauso enttäuschend wie es angefangen hatte.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Button musste seinen R202 wegen Problemen mit dem Motor abstellen

Die von den Startpositionen 8 und 13 ins Rennen gegangenen Piloten Jarno Trulli und Jenson Button stellten im Verlauf des 67 Runden langen Grand Prix ihre Boliden wegen Fahrerfehler beziehungsweise technischer Probleme ab. Während Trulli zunächst kurz nach dem Start an McLaren-Pilot David Coulthard vorbeigegangen war und auf Platz 6 gelegen hatte, fiel Jenson Button schon nach dem Rennbeginn Runde für Runde zurück. Im weiteren Verlauf des Rennens musste dann auch Trulli die Konkurrenz ohne Gegenwehr ziehen lassen, denn seine Reifen ließen stark nach. Die ihm auferlegte Durchfahrtsstrafe durch die Boxengasse, wegen Missachtens der blauen Flagge, machte da am Ende auch nicht mehr viel aus, denn den Blau-Gelben fehlte ohnehin der Speed, um um WM-Punkte kämpfen zu können. Später verbremste sich Trulli als er Jordan-Pilot Giancarlo Fisichella überholen wollte und landete nach diesem missglückten Überholversuch in den Reifenstapeln. Jenson Button hatte seinen Boliden schon nach nur 15 Runden wegen eines mysteriösen Motorenproblems am Streckenrand vorzeitig abstellen müssen.

Im Anschluss an den Grand Prix standen wie üblich beide Fahrer und die Teamverantwortlichen Rede und Antwort.

"Ich bin heute extrem enttäuscht", teilte Jarno Trulli nach seinem Ausfall, dem achten in dieser Saison, mit. "Ich hatte einen guten Start und konnte zunächst einige Runden mit den Führenden mithalten, doch anschließend bauten die Reifen ab und musste früher als erwartet an die Box. Warum ich die Strafe auferlegt bekam, ist mir ehrlich gesagt nicht ganz klar. Das Team warnte mich über Funk und ich denke, dass ich genug Platz gelassen habe. Der Ausfall war meine Schuld. Ich war Giancarlo sehr dicht auf den Fersen und wurde überrascht als er bremste. Um nicht zu kollidieren, konnte ich nichts anderes tun."

"Nun ja, was kann ich schon sagen? Ich hatte von Beginn an Untersteuern, vermutlich bedingt durch ein Problem mit dem Differenzial", glaubt Button die Ursache für seine von Rennbeginn an bestehenden Probleme zu kennen. "Anschließend begann der Motor PS zu verlieren, doch wir konnten das durch die Deaktivierung der Traktionskontrolle beheben. Dadurch war das Auto aber viel schwerer zu fahren. Auf der langen Geraden auf dem hinteren Streckenteil stellte sich dann der Motor ab. Das ist ein Wochenende zum Vergessen gewesen", zeigte sich der Brite enttäuscht.

Pat Symonds, seines Zeichen Technikdirektor des Rennstalls, war genauso wie seine Fahrer über den Ausgang des Rennens aus Renaults Sicht nicht gerade angetan, versuchte jedoch auch ein wenig Positives zu sehen: "Die interessante Herausforderung, vor welche diese neue Strecke uns gestellt hat, sorgte im Rennen für einige Überraschungen. Jarnos erster Reifensatz bereitete Probleme und machte einen frühen Stopp notwendig. Jensons Reifen schienen hingegen besser und besser zu werden. Unglücklicherweise hatte er einen Abfall in der Motorleistung, dessen Grund wir noch herausfinden müssen, und am Ende schaltete sich der Motor ab. Nachdem Jarno auf seinem zweiten Reifensatz begonnen hatte Fortschritte zu machen, schied er im Kampf um die Plätze aus."