Eddie Jordan über Ex-Fahrer: War "ein Wunder", wenn er nicht crashte!

Takuma Sato konnte zweimal das Indy 500 gewinnen, doch Ex-F1-Teamchef Eddie Jordan hat heute nach Albträume, wenn er an die gemeinsame Zeit zurückdenkt ...

(Motorsport-Total.com) - Mit zwei Siegen beim legendären Indianapolis 500 feierte Takuma Sato abseits der Formel 1 große Erfolge im Motorsport. In der Königsklasse hat der Japaner in seiner Zeit zwischen 2002 und 2008 aber nicht den besten Eindruck hinterlassen - vor allem bei seinem Ex-Teamchef Eddie Jordan.

Titel-Bild zur News: Der schwere Unfall von Nick Heidfeld und Takuma Sato 2002 in Spielberg

Takuma Sato hatte in seiner Zeit in der Formel 1 mehrere Unfälle Zoom

"Wenn das Auto nach irgendeiner Session mit vier Rädern zurückkam, war es ein Wunder", erinnert sich Jordan in seinem Podcast Formula For Success mit einem Augenzwinkern an die Zusammenarbeit mit dem damaligen Rookie zurück.

2002 fuhr Sato, der von Motorenpartner Honda unterstützt wurde, seine erste Formel-1-Saison für Jordan. Und der Japaner kam dabei nicht nur dank Honda an den Job, 2001 hatte er unter anderem recht deutlich den Titel in der Britischen Formel 3 gewonnen.

"Er war schnell, aber er kannte nie den Grund dafür - und wir auch nicht", lacht Jordan, denn der Sprung von der Formel 3 in die Formel 1 war für Sato offenbar etwas zu groß. "Er ist der netteste Mann auf dem Planeten", betont Ex-Teamchef Jordan.

"Aber ich möchte ihn bitte nie wieder in einem meiner Autos haben", so der inzwischen 75-Jährige, der erklärt, Sato habe immer wieder Unfälle produziert. "Aber er ist so eine nette Person, man konnte ihm nie böse sein", erinnert sich Jordan zurück.

Unter anderem habe der Japaner dem Team und auch Jordan selbst immer wieder Geschenke mitgebracht. "Ich habe ihm gesagt: Scheiß auf die Geschenke, fahr einfach das verdammte Auto und bleib auf der Strecke! Aber das konnte er nicht", lacht Jordan.

Schumacher riet Sato nach Crash zu "Therapie"

Tatsächlich fuhr Sato in seiner Rookiesaison lediglich beim letzten Rennen in Suzuka als Fünfter einmal in die Punkte, während Teamkollege Giancarlo Fisichella das zumindest viermal gelang. Der Italiener entschied das interne Duell dadurch mit 7:2 WM-Punkten für sich.

So ging es für Sato, der 2003 als Testfahrer zum ebenfalls von Honda unterstützten BAR-Team wechselte, bei Jordan nicht mehr weiter. 2004 kehrte er mit BAR dauerhaft in die Startaufstellung zurück, seinen Ruf als Crashpilot wurde er bis zum Ende seiner Formel-1-Karriere 2008 aber nie so recht los.

Deutschen Formel-1-Fans blieb dabei vor allem sein Crash mit Michael Schumacher in Spa 2005 in Erinnerung. Der Rekordweltmeister wurde in Kurve 1 von dem Japaner abgeräumt, woraufhin Schumacher Sato noch im Cockpit eine klare Ansage machte.

Takuma Sato und Teamchef Eddie Jordan

Zumindest menschlich verstand sich Jordan laut eigener Aussage bestens mit Sato Zoom

Nach dem Rennen erklärte Schumacher damals: "Ich glaube, wir haben schon öfter Harakiriaktionen von ihm erlebt, und das heute war wieder mal eine. Wir haben in der Vergangenheit schon mit ihm gesprochen. Ich weiß nicht, welche Therapie ihm jetzt noch helfen kann."

Trotzdem blieb Sato anschließend noch bis zur Saison 2008 in der Königsklasse, sein einziges Podest holte er dabei 2004 ausgerechnet in Indianapolis und damit an dem Ort, wo er später seine größten Erfolge im Motorsport feiern sollte.