• 30.04.2003 10:01

  • von Marco Helgert

Eddie Irvines Meinungsspiegel

Eddie Irvine äußerte sich wieder über die aktuellen Geschehnisse in der Formel 1 und schlägt dabei sehr versöhnliche Töne an

(Motorsport-Total.com) - Von Zeit zu Zeit meldet sich der Eddie Irvine, der Jaguar-Pilot des Vorjahres, zurück, um seine Meinung zum aktuellen Geschehen der Formel 1 der Öffentlichkeit preiszugeben. Dabei verteilt der Nordire in recht ungewöhnlicher Manier viel Lob an die ehemaligen Kollegen, Kritik äußerte er jedoch über das derzeitige Format der Formel 1 nach den Regeländerungen im Winter.

Titel-Bild zur News: Eddie Irvine (Jaguar Racing)

Eddie Irvine würde Jean Todt gerne als Nachfolger von Bernie Ecclestone sehen

"Ich versuche herauszufinden, wo sie (die Formel 1; Anm. d. Red.) überall kaputt ist, und sie ist ernsthaft kaputt", so Irvine im britischen 'CAR'-Magazin. Seinen Ex-Teamkollegen Michael Schumacher dagegen hält der Nordire noch immer für den besten Fahrer im Feld: "Er ist auf einem anderen Niveau. Er ist der am härtesten arbeitende Fahrer der Formel 1, und mit großen Abstand der natürlichste. Bei Druck würde ich ihn doch sehr niedrig einschätzen."

Musste Rubens Barrichello in den letzten Wochen einige Kritik seines Jordan-Teamkollegen von 1994 bis 1996 einstecken, so kam nun Lob über Irvines Lippen: "Er ist wahrscheinlich der Zweitbeste hinter Schumacher. Rubens war schon immer sehr talentiert. Nun sitzt er in einem guten Auto und man kann sehen, dass schnelles Fahren nur 30 Prozent von ihm ausmachen."

Auch die McLaren-Fahrer werden vom vierfachen Grand-Prix-Sieger gelobt: Kimi Räikkönen "hat ein natürliches Talent, aber nicht eine so harte Arbeitsmoral wie (Juan-Pablo) Montoya. Er ist beeindruckend." Genau das könnte nach Irvines Meinung das Verhängnis von David Coulthard sein, denn Schotte habe "Talent, aber ich denke nicht, dass er die Meisterschaft gewinnen würde, weil ihm Räikkönen zuvorkommen wird."

Ein britischer Landsmann des Nordiren muss jedoch ein paar rhetorische Tiefschläge einstecken: Jenson Button. "Pure Platzverschwendung", so Irvine über den BAR-Honda-Fahrer. "Alle großen Fahrer wie Prost oder Senna haben ihre Teamkollegen im ersten Jahr gebügelt. Jenson nicht."

In die Diskussion über einen möglichen Nachfolger für Bernie Ecclestone bringt Eddie Irvine seinen Ex-Chef Jean Todt ein: "Ich denke, dass Jean Todt großartig wäre", so der 37-Jährige. "Er ist sehr fair, und der einzige Mann, den ich weit und breit sehe, der die nötige Intelligenz mitbringt, der hart arbeitet und die nötige Ehrlichkeit besitzt."