Ecclestones Kalenderentwurf sorgt für Stress an Motorenfront

Finden 2014 alle geplanten Rennen statt, dann könnte der Kalender 22 Grands Prix umfassen - Benötigt man wegen Haltbarkeits-Problemen mehr Motoren, wird es teuer

(Motorsport-Total.com) - 2014 wird für die Privatteams ein hartes Jahr: Viele leiden jetzt schon unter großen finanziellen Problemen, in der kommenden Saison müssen sie wegen des neuen Reglements neben völlig neuen Boliden auch noch viel mehr Geld für den Antriebsstrang ausgeben. Die neuen, komplexen 1,6-Liter-V6-Turbo-Antriebseinheiten kosten wegen der hohen Entwicklungskosten nicht mehr wie bisher acht Millionen, sondern rund 20 Millionen Euro.

Titel-Bild zur News: Jules Bianchi, Motorschaden

Pro Saison muss jeder Fahrer mit fünf Motoren auskommen - 2014 zu wenig? Zoom

Doch die Kosten könnten sogar noch weiter steigen - Ursache dafür ist der Kalender für die kommende Saison. Formel-1-Boss Bernie Ecclestone plant derzeit 2014 mit 22 Grands Prix. Österreich und Russland werden in das Programm aufgenommen, wodurch der Kalender so umfangreich wie noch nie wäre, es gibt aber mit den Rennen in New Jersey, Indien und Südkorea einige Wackelkandidaten. Außerdem haben die Teams ein Vetorecht, sollte der Kalender mehr als 20 Rennen umfassen.

Kommt es aber tatsächlich dazu, dass über 20 Rennen stattfinden, dann würden die Teams in der kommenden Saison vor einer großen Herausforderung stehen. Die neuen Triebwerke bedeuten völliges Neuland - Motorplatzer und andere Defekte sind also nicht auszuschließen. Da jeder Fahrer aber nur fünf Aggregate pro Saison zur Verfügung hat, könnte es zu Saisonende eng werden, denn für jeden zusätzlichen Motor wird der Fahrer in der Startaufstellung um 20 Plätze zurückversetzt.

Da könnte jedes zusätzliche Rennen zur Zitterpartie werden - und zum Kostenfaktor: Denn pro Motor steigt der Preis um zwei Millionen Euro. Die FIA gibt sich jedenfalls kompromissbereit, die erlaubte Motorenanzahl pro Fahrer zu erhöhen, sollte es tatsächlich mehr Rennen geben. "Wenn es 22 Rennen gibt, lassen wir mit uns über einen sechsten Motor pro Fahrer reden", erklärt FIA-Rennleiter Charlie Whiting gegenüber 'auto motor und sport'.