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Ecclestones Idee: Die Kehrseite der Medaillen
Bernie Ecclestone ist mit seiner Medaillen-Idee in der Formel 1 zunächst gescheitert - Vijay Mallya tritt als Fürsprecher des Systems auf
(Motorsport-Total.com) - In der Formel 1 wird nicht nach olympischen Maßstäben gemessen. Bernie Ecclestone hat sich mit seiner Idee, die besten Piloten in Zukunft mit Medaillen auszuzeichnen und den Champion anhand eines Medaillenspiegels zu küren, bisher nicht durchgesetzt. Zwar stand das umstrittene Thema gestern auf der Tagesordnung der Sitzung des FIA-Weltrates, doch schob man die Idee zunächst von sich.

© xpb.cc
Bernie Ecclestone weicht von seiner Medaillen-Idee nicht ab
Nach Ansicht von Teamvereinigung FOTA und der Motorsportbehörde soll sich zunächst die Marktforschung mit dem Thema beschäftigen. Die Öffentlichkeit soll darüber entscheiden, ob die Ecclestone-Idee überhaupt wünschenswert ist. Die Chancen für eine Umsetzung der Idee werden dadurch voraussichtlich sehr gering. Erst vor rund zwei Wochen sprachen sich bei einer solchen Umfrage auf 'Motorsport-Total.com' rund 80 Prozent der Fans gegen das Medaillensystem aus.#w1#
Ecclestone verteidigt seine olympische Idee
"Es wird die Formel 1 spektakulärer machen, weil die Fahrer gezwungen sind, auf Sieg zu fahren", machte Ecclestone auf 'formula1.com' erneut Werbung für seinen Vorschlag. "Es sollte mehr Überholmanöver geben und Piloten, die ihre Chance suchen. Man kann den Fahrern nichts vorwerfen. Das bisherige Punktesystem zwingt sie zu konservativem Herangehen. Formel-1-Champion sollte man aber nicht durch konstante zweite Plätze werden können."
Der Ecclestone-Plan sieht vor, dass am Ende einer Saison die Zahl der Goldmedaillen über den Titel entscheidet. Sollten zwei (oder mehr) Piloten die gleiche Zahl an Rennsiegen auf dem Konto haben, würde die Anzahl der Silbermedaillen entscheiden, entsprechend ginge es bei eventuellem Gleichstand auch weiter. "Robert Kubica hat nach Kanada die Weltmeisterschaft angeführt, obwohl Lewis Hamilton, Felipe Massa und Kimi Räikkönen mehr Siege hatten", beschrieb Ecclestone.
"So etwas sollte nicht möglich sein. Es darf doch keiner Weltmeister werden, wenn er nur einen einzigen Sieg hat. Solange wir das Punktesystem nicht ändern, kann das aber passieren", sagte der Formel-1-Boss. Ein Blick auf die zurückliegenden Jahre hat gezeigt, dass 13 Weltmeisterschaften seit Bestehen der Formel-1-WM anders ausgegangen wären. Letztes Beispiel: 2008 hätte Felipe Massa die Krone bekommen und nicht Hamilton.
Mallya unterstützt Medaillen-Plan
"Lewis ist ein verdienter Champion und niemand hat sich mehr über seinen Erfolg gefreut als ich", erklärte Ecclestone. Und weiter: "Was ich an der Situation nicht gut fand war, dass er für den Titel im letzten Rennen nur Fünfter werden musste. Kein Mensch schaltet doch den Fernseher ein, um den besten Piloten dabei zu beobachten, wie er auf Platz fünf fährt. Die Leute wollen doch die besten Fahrer der Welt im harten Kampf um den Sieg sehen."
Zwar kommen die Medaillen nicht gut bei den Fans an, dennoch hat Ecclestone auch Befürworter an seiner Seite. "Ich persönlich unterstütze die Idee und ich glaube, das kann sehr aufregend sein", sagte Vijay Mallya in der britischen 'BBC'. Der Force-India-Boss fügte hinzu: "Manche Leute glauben, dass dadurch die Entscheidung schon zur Halbzeit der Saison gefallen sein könnte. Ich glaube, genau das Gegenteil ist der Fall. Die FOTA sollte das nochmal diskutieren. Mir gefällt die Idee."

