Ecclestone will mit der Formel 1 an die Börse
Formel-1-Boss Bernie Ecclestone will die Formel 1 in einigen Jahren an die Börse bringen und verhandelt mit den Banken
(Motorsport-Total.com) - Die 'Bayerische Landesbank' sowie die Investmentbanken 'JP Morgan' und 'Lehman Brothers' wollen gegen Formel-1-Boss Bernie Ecclestone klagen und Schadensersatzforderungen im hohen dreistelligen Millionenbereich stellen, weil Ecclestone trotz der Tatsache, dass die Banken 75 Prozent Anteile an der Formel-1-Muttergesellschaft 'SLEC' besitzen, kein Mitspracherecht haben.

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Bernie Ecclestone will die Formel 1 an die Börse bringen
Nun geht der 73-Jährige in die Offensive und verhandelt mit den Banken über einen Börsengang der Formel 1, welcher "vermutlich in ein paar Jahren über die Bühne gehen wird", wird der Brite von 'Bloomberg' zitiert wird. Die Ecclestone-Familie, laut der 'Sunday Times' 3,3 Milliarden Dollar schwer, besitzt die restlichen 25 Prozent der kommerziellen Rechte an der Formel 1. Der Wert der Formel 1 wird nach 'FTD'-Informationen auf 3 Milliarden Euro geschätzt. Nach Angabe der 'Formula One Management' verfolgen im Schnitt pro Rennen 162 Millionen Zuschauer die Formel 1.#w1#
Sowohl die Automobilhersteller in der Formel 1 als auch die Banken wünschen sich ein Mitspracherecht und eine höhere Beteiligung an den Gewinnen. Bernie Ecclestone ist unter Zugzwang, weil die Hersteller mit der Gründung einer Konkurrenzserie ab 2008 drohen und Ford vor kurzem aus finanziellen Gründen den Rückzug aus der "Königsklasse des Motorsports" bekannt geben musste. Nach Informationen von 'BusinessF1' sollen vergangenes Jahr an die zehn Formel-1-Teams 146 Millionen Dollar aus den Einnahmen von Fernsehrechte-Verkäufen gezahlt worden sein.
Durch einen Börsengang soll ab dem Jahr 2006 nach dem Willen von Ecclestone alles besser werden: "Die Idee eines Börsenganges war schon immer da gewesen und darüber unterhalten wir uns gerade mit den Anteilseignern", so der Brite. Ein Börsengang sei auch Teil der Absichtserklärung gewesen, die Ecclestone im April dieses Jahres mit den Automobilherstellern unterzeichnete. Die Automobilhersteller werfen Ecclestone vor, sich nicht an die Abmachungen zu halten.
Ecclestone verwaltet seit 1980 die kommerziellen Rechte der Formel 1 und kaufte diese 1992 auf. Zwischen 1999 und 2001 verkaufte er 75 Prozent seiner Anteile an die 'Kirch Gruppe', die 2002 Insolvenz anmelden musste. Die drei Gläubigerbanken sind seitdem im Besitz der 75 Prozent an der 'SLEC'. Die drohende Klage der Banken bezeichnet Ecclestone als "kindisches Ding", es ginge dabei nur um die Ernennung eines Direktors, der den Banken nicht passe.
Ecclestone, der kommenden Monat 74 Jahre alt wird, hat nach eigener Aussage nicht vor, sich zur Ruhe zu setzen: "So lange ich in guter Verfassung bin, gibt es keinen Grund, mich los zu werden. Wenn es passiert, dann wird es passieren. Ich weiß, wann ich die Handschuhe aufhängen und zurücktreten muss, machen sie sich keine Sorgen."

