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  • 16.04.2013 09:10

  • von Markus Lüttgens & SID

Ecclestone vor Bahrain: Proteste gibt es überall

Bernie Ecclestone vergleicht die Proteste in Bahrain mit denen gegen Margaret Thatcher und erwartet beim Grand Prix keine Probleme

(Motorsport-Total.com/SID) - Formel-1-Boss Bernie Ecclestone will von einer angespannte Situation im Vorfeld des umstrittenen Großen Preises von Bahrain am Sonntag nichts wissen. "Es gibt keinen Grund, warum das Rennen kein Erfolg werden sollte", sagte der 82-Jährige der Nachrichtenagentur 'AFP' nach dem Rennen in China. Nachdem er am Sonntag von Protesten im arabischen Königreich nichts wissen wollte, spielte Ecclestone am Montag die Demonstrationen wieder einmal herunter.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone spielt die Proteste in Bahrain wieder einmal herunter Zoom

"Wir sehen alle möglichen Proteste, sehen sie sich nur diejenigen an, die sich über Frau Thatcher beschweren", zieht der 82-Jährige gegenüber der Nachrichtenagentur 'Reuters' einen Vergleich zu den Demonstrationen in Großbritannien nach dem Tod der früheren Premierministerin Margaret Thatcher, die in der Vorwoche verstorben war. "Das passiert die ganze Zeit. Die Leute nutzen diese Gelegenheit, wenn sie sich ihnen bietet."

In der Nacht zum Montag explodierte in der Hauptstadt Manama ein Auto, die radikale "Bewegung des 14. Februar" bekannte sich via 'Twitter' zu der Tat, bei der laut Polizeiangaben niemand verletzt wurde. Ziel sei es gewesen, gegen das Formel-1-Rennen zu protestieren. In der Nacht auf Freitag war die Polizei mit Tränengas gegen einige Hundert Demonstranten vorgegangen. "Euer Rennen ist ein Verbrechen", skandierten die Protestierenden und warfen mit Molotow-Cocktails auf die Vertreter des Staatsmacht.

Unter der Woche hatte Human Rights Watch bereits berichtet, dass die Polizei 20 Regierungsgegner in den Städten nahe der Rennstrecke in Sakhir verhaftet hatte. Die größtenteils schiitische Opposition ruft im Vorfeld des Rennens unter dem Motto "Demokratie ist unser Recht" zu gewaltfreien Protesten auf.

Im vergangenen Jahr hatte das Rennen in der Nähe der Hauptstadt Manama trotz heftiger Proteste durch Oppositionelle und Menschenrechts-Organisationen stattgefunden. Rund um den vierten Saisonlauf sorgten tägliche Zwischenfälle und ein erschossener Demonstrant weltweit für Aufsehen. 2011 war der Große Preis von Bahrain wegen politischer Unruhen nicht durchgeführt worden.

Ecclestone hofft, dass sich die Lage in Bahrain bald beruhigt. "Falls es Probleme geben sollte, und die scheint es zu geben, denn die Leute machen keinen Ärger wegen Nichts, können sie die hoffentlich bald klären", so der Brite, der gleichzeitig Bereitschaft signalisierte, mit Oppositionsvertretern zu sprechen.