• 20.03.2005 06:43

  • von Fabian Hust

Ecclestone über "Schumi": "Einfach dumm und unnötig"

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone, bekennender Schumacher-Fan, kritisiert das Verhalten des Weltmeisters auf der Strecke

(Motorsport-Total.com) - In der Formel 1 schwirrt die Politik, Ferrari hat bei Bernie Ecclestone unterschrieben, Ferrari testet wie es will, die Konkurrenz regt sich auf und schafft es gleichzeitig, Ferrari in dieser Saison erstmals seit Jahren deutlich die Grenzen aufzuzeigen. Wenn Michael Schumacher unter Druck gerät, dann macht er Fehler, sagen seine Gegner, und wollen den Champion entsprechend zum Schwitzen bringen.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone kritisiert Michael Schumachers Verhalten

"Ferrari war in der Vergangenheit nur so dominant, weil die anderen Teams so wahnsinnig schlecht gearbeitet haben - unglaublich", so Formel-1-Boss Bernie Ecclestone in einem Interview mit der 'Bild am Sonntag'. Der Brite ist froh, dass es im Moment danach aussieht, als würde es einen spannenderen Kampf um den Titel und vielleicht einen anderen Champion geben als in den vergangenen Jahren.#w1#

Es wäre in den Augen des 74-Jährigen "magisch", würde Renault-Pilot Giancarlo Fisichella dem Deutschen den Titel entreißen: "Ein Italiener, der Ferrari schlägt!", das wäre "super", wie der Brite findet. Der Promoter der erfolgreichsten Rennserie der Welt betet, dass die Formel 1 bald einen neuen Superstar findet: "Ich hoffe, dass es nicht mehr zu lange dauert - irgendwann hört Schumacher schließlich auf. Dann darf unser Sport nicht abstürzen."

Dass "sein Superstar" bald zurücktreten wird, glaubt Ecclestone nicht, erst recht nicht, sollte der Deutsche in diesem Jahr den Titel verlieren: "Verliert er 2005, motiviert es diesen Kerl doch nur, noch einmal zurückzuschlagen. Michael wird nicht aufhören, weil er irgendwann mal zu langsam ist. Er wird aus familiären Gründen irgendwann sagen: Freunde, das war es."

In diesem Jahr scheint Michael Schumacher erneut lernen zu müssen, was es heißt, zu verlieren. Gegen Nick Heidfeld wollte der Ferrari-Pilot in Melbourne nicht verlieren, die Konsequenz war ein Crash und das Aus, wofür ihn Ecclestone kritisiert: "Michaels Aktion habe ich überhaupt nicht verstanden. Er lag irgendwo auf Platz 8, es ging um ein Pünktchen, und dann macht er so etwas. Einfach dumm und unnötig, in dieser Situation die Tür für Heidfeld zu schließen."

Über das Verhalten des Champions wundert sich der Milliardär nicht, er sei ein "extrem aggressiver Fahrer", der immer am Limit kämpfe, egal ob es um den ersten oder 20. Platz geht: "Echte Gewinner müssen hart fahren. Der Grat zwischen fair und unfair ist auf diesem Niveau fließend. Ohne diese Tugend kann man nicht Weltmeister werden."