Ecclestone: "Schumachers Herrschaft ein Problem"
Lange Zeit wiegelte Ecclestone ab, jetzt gibt der F1-Boss zu, dass Schumacher für die Formel 1 durchaus ein Problem darstellt
(Motorsport-Total.com/sid) - Formel-1-Boss Bernie Ecclestone bekommt immer mehr graue Haare, wenn er an die Siegesserie des fünfmaligen Weltmeisters Michael Schumacher denkt. "Das Problem der Formel 1 ist die absolute Herrschaft Schumachers. Es gab Phasen, in denen McLaren 15 von 16 Rennen gewann, aber es gab für Alain Prost und Ayrton Senna keine Teamorder. Zwischen den Ferrari-Piloten gibt es keinen echten Konkurrenzkampf", sagte Ecclestone im Vorfeld des Großen Preises von Italien in Monza der 'Gazzetta dello Sport'.

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Der "alleinige Herrscher" Schumi ist laut Ecclestone ein Problem für die F1
Für die nahe Zukunft erwartet Ecclestone keine Besserung: "Ich glaube nicht, dass man in der kommenden Saison Ferrari stoppen kann. Sie haben alle Teams überholt. Das Auto ist unglaublich zuverlässig, und Ferrari hat Schumacher, der wahrscheinlich der Beste ist."
Die Leistung von Schumacher, der in diesem Jahr schon im 11. von 17 Rennen als schnellster Weltmeister aller Zeiten den Titel holte und mit bislang zehn Saisonsiegen einen weiteren Rekord aufstellte, nötigt dem Formel-1-Boss höchsten Respekt ab. "Heute ist es für jeden schwierig, sich mit Schumacher zu messen", meinte der Brite, der sich schon oft die Frage gestellt hat, ob Schumacher besser ist als der 1994 tödlich verunglückte Senna: "Ich frage mich, wie viele Titel Senna geholt hätte, wenn er nicht in Imola gestorben wäre. Ich muss aber auch sagen, dass Michael Rennen gewonnen hat, in denen sich Senna nicht behauptet hätte. Das Dream Team der Formel 1 wäre das Duo Senna und Schumacher auf Ferrari gewesen - ohne Teamorder."
Ecclestone vermisst in seinem PS-Zirkus echte Typen. "Teams und Sponsoren manipulieren das Image der Piloten, indem sie sie zu stark kontrollieren. Dadurch kommen die Charaktere nicht mehr zum Vorschein", sagte "Big Bernie" und verriet seine Vorliebe für einen Motorrad-Star: "Die Formel 1 bräuchte einen Valentino Rossi, er ist fantastisch. Leider habe ich kein Team mehr, sonst würde ich ihn sofort unter Vertrag nehmen."

