Ecclestone rät Teams: "Schnallt den Gürtel enger"
Bernie Ecclestone fordert die Teams zu weiteren Einsparungen auf und rät, statt in feudale Motorhomes lieber den Sport zu investieren
(Motorsport-Total.com) - Im Jahr 2008 hat das Ressourcen-Restriktions-Abkommen (RRA) der Ära des ungehemmten Geldausgebens in der Formel 1 ein Ende gesetzt. Die Teams mussten in der Folge zahlreiche Mitarbeiter entlassen oder in andere Bereiche versetzten, Testfahrten und die Nutzung der Windkanäle wurden erheblich eingeschränkt. Während in den ersten Jahren scheinbar alle Teams mit dem RRA zufrieden waren, gab zuletzt Streit über Form und Umfang der Kostenbeschränkung.

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Bernie Ecclestone will, dass die Formel-1-Teams noch mehr sparen
Dieser führte im vergangenen Herbst zum Bruch der Teamvereinigung FOTA. Mehrere Teams verließen die Vereinigung, allen voran Red Bull und Ferrari. Beide Rennställe begründeten den Austritt mit ihrer Unzufriedenheit über das RRA in seiner jetzigen Form, auch wenn die genauen Gründen durchaus unterschiedlich waren. Doch ganz offensichtlich scheinen einige Team mittlerweile gegen eine Erhöhung des finanziellen Einsatzes keine Einwände mehr zu haben.
Bei Formel-1-Boss Bernie Ecclestone stoßen sie damit jedoch auf Widerstand. Im Interview mit 'Spiegel Online' wirft der 81-Jährigen einigen Teams unverhohlen einen Realitätsverlust vor: "Sagen wir so: Es gibt zu viele Leute in der Formel 1, die mit einer rosaroten Brille durch das Leben laufen", lässt sich der Brite zitieren, der daran erinnert: "Mit einer rosaroten Brille verdrängt man aber die Realität."
Für diese "Tagträumer" hat Ecclestone einen deutlichen Ratschlag: "Wechselt erst einmal eure Brillengläser aus. Und schnallt verdammt noch mal euren Gürtel enger!" Der Formel-1-Boss fordert von den Teams, mit weniger Geld auszukommen und sich aufs Wesentliche zu konzentrieren. "Gebt euer Geld für den Sport aus, für die Rennwagen, für die Rennen. Und nicht für Entertainment oder sinnlos große, feudale Motorhomes."
Auf der offiziellen Website der Formel 1 geht Ecclestone sogar noch einen Schritt weiter. Der 81-Jährige kann sich sogar die Einführung einer verpflichtenden Budgetobergrenze auf dem Niveau der Mittelfeldteams vorstellen. Allerdings gibt Ecclestone zu, dass dabei die großen Teams wie Red Bull, Ferrari oder McLaren wohl kaum mitspielen dürften. Dennoch solle das Thema bei den Verhandlungen über ein neues Concorde-Abkommen laut seiner Aussage eine Rolle spielen.
Dabei seien die Diskussionen laut Ecclestone "in vollem Gange", naturgemäß sei das Geld dabei der Knackpunkt. Die Teams wollen zukünftig deutlich mehr als die aktuell 50 Prozent der TV-Gelder erhalten. Das ist für Ecclestone der springende Punkt: "Die Teams wollen mehr Geld haben, damit sie mehr ausgeben können."

