Ecclestone: Preisgeld nur mit Concorde-Agreement?

Bernie Ecclestone findet, dass die Teams nur noch ihr Geld bekommen sollten, wenn sie endlich ein neues Concorde-Agreement unterschreiben

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Teams treten in der Königsklasse seit Jahren ohne Concorde-Agreement an, also ohne einen verbindlichen Vertrag, was die Aufteilung des kommerziellen Kuchens angeht. Seit Mai 2006 basiert diese auf einem Vorvertrag, der aber bisher nicht in eine endgültige Vereinbarung formalisiert beziehungsweise von allen Seiten unterschrieben wurde.

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Bernie Ecclestone setzt den Teams mal wieder einen Schuss vor den Bug

Für Bernie Ecclestone bedeutet das, dass er jederzeit den Ausstieg weiterer Teams befürchten muss. Das wäre für ihn und die Formel-1-Eigentümer von CVC natürlich eine Katastrophe, speziell in der wirtschaftlich angespannten Gesamtsituation, in der sich die Welt derzeit befindet. Also stellt der Grand-Prix-Promoter den Teams nun die Rute ins Fenster - nach dem Motto: Entweder ihr unterschreibt das Concorde-Agreement oder ihr bekommt weniger Geld von mir.#w1#

Streit ist nicht neu

"Sie wollen genauso bezahlt werden, als wenn sie sich für fünf Jahre verpflichtet hätten, aber sie wollen sich nicht verpflichten", wird Ecclestone von der 'Financial Times' zitiert. "Sie sollten keine Preisgelder bekommen." Dabei wäre alles ganz einfach: "Unterschreibt den Vertrag und wir zahlen euch voll aus!" Doch bekanntlich war es vor Saisonbeginn just wegen dieses Themas zu einer Auseinandersetzung zwischen Ecclestone und den Teams gekommen.

Damals hatten Flavio Briatore (Renault), Ron Dennis (McLaren) und John Howett (Toyota/FOTA) dem 78-Jährigen in London einen Besuch abgestattet. Briatore und Dennis sollen aufgrund von ihrer Meinung nach ausstehenden Geldern sogar mit einem Boykott des Grand Prix von Australien gedroht haben. "Down Under" klang dann alles schon wieder recht versöhnlich: Beide Seiten würden guten Willen zeigen und man komme gut voran, hieß es dort.

Billigere Grand-Prix-Gebühren?

Sollte Ecclestone die Ausschüttungen an die Teams tatsächlich halbieren, was als äußerst unwahrscheinlich gilt, dann hätte er für dieses Jahr deutlich mehr Budget zur Verfügung. Dieses könnte zum Beispiel verwendet werden, um die Grand-Prix-Gebühren in einigen Ländern zu senken. Die dortigen Veranstalter sind zwar durchwegs durch Bankgarantien abgesichert, aber in Zeiten wie diesen hält sich Ecclestones Vertrauen in die Banken auch in Grenzen.

Indes hat Ecclestone den neuen Teams, die mit der freiwilligen Budgetobergrenze in die Formel 1 gelockt werden sollen, in puncto Einnahmenbeteiligung ein konkretes Angebot gemacht. Dieses sieht eine jährliche Auszahlung von zehn Millionen US-Dollar (umgerechnet gut 7,5 Millionen Euro) vor sowie verschiedene Reisekostenrückerstattungen. Im Gegenzug müssen die Teams aber für mindestens fünf Jahre in der Formel 1 bleiben.